Dienstag, März 20, 2007

Die Botschaft von Marienfried


Kapelle Marienfried, Pfaffenhofen / Roth


Es war im Jahre 1944. Der Krieg war in ein Stadium getreten, das auf ein schlimmes Ende schließen ließ. Da machte die Pfarrei Pfaffenhofen an der Roth, Kreis Neu-Ulm, der Muttergottes das Gelübde, ihr zum Dank eine Kapelle zu erbauen, wenn sie die Pfarrgemeinde in den Kriegsnöten beschützen würde. Die Pfarrei Pfaffenhofen durfte den Schutz Mariens erfahren und den Krieg glücklich überstehen. Ein Jahr nach dem Kriegsende wollten Herr Pfarrer Humpf und seine Pfarrgemeinde die Erfüllung des Gelübdes nicht mehr länger hinauszögern. Zunächst mußte nun der Ort für die versprochene Marienkapelle ausgesucht werden, da zwei Plätze für den Bau der Kapelle vorgeschlagen waren.



Erste Vision
am 25. April 1946


Am Donnerstag, den 25. April 1946, nachmittags 3 Uhr, ging Herr Pfarrer Humpf mit seiner Schwester Anna und Fräulein Bärbel Rueß (damals 22 Jahre) in den Wald, um sich beide Orte anzuschauen. Auf dem Weg zum zweiten Platz führte sie das Gespräch über die Platzfrage auch auf die Entstehungsgeschichte von Wallfahrtsorten, wobei Maria den zu wählenden Platz jeweils durch ein Zeichen kenntlich gemacht hatte. Herr Pfarrer Humpf sprach dabei den Wunsch aus, daß auch ihnen ein Zeichen gegeben werde. Sie beteten dann gemeinsam in diesem Anliegen den Rosenkranz und gingen unterdessen zum ersten Platz zurück, um hier mit der Rodungsarbeit zu beginnen. Sie wollten hier an einem schön gewachsenen Baum, der inmitten von dichtem Gestrüpp stand, ein Bildstöckchen anbringen, um so einen Anfang für die Kapelle zu machen. Die drei hatten noch nicht lange mit dem Roden begonnen, als Bärbel Rueß auf einmal sagte. "Es hat mich jemand gerufen." Herr Pfarrer Humpf meinte, es sei vielleicht die kleine Schwester der Bärbel. Aber es war niemand zusehen. Auf einmal lief Bärbel ins Gebüsch und rief Herrn Pfarrer Humpf zu. "Kommen Sie doch und sehen Sie, was das für eine Frau ist!" Herr Pfarrer Humpf lief hinzu, konnte aber niemand erblicken. Er fand Bärbel im Gespräch mit jemand, den er nicht sehen konnte. Er hörte ihre Fragen: "Wer sind Sie denn eigentlich?... Woher wissen Sie das?... Das verstehe ich nicht." Herr Pfarrer Humpf und seine Schwester Anna begriffen allmählich den Zusammenhang, daß Bärbel wohl eine Vision habe. Die Frau verschwand wieder und Bärbel kehrte zu ihrer Arbeit zurück. Noch ein zweites und drittes Mal wurde sie gerufen und redete mit der Erscheinung. Sie fragte wieder. "Wer sind Sie denn? Woher wissen Sie denn das? Das verstehe ich nicht! Ja, das war vor 6 Jahren! So, das war der 13. Mai 1940, ein Pfingstmontag. Woher wissen Sie das alles?" Dann verschwand die Erscheinung. Bärbel war der festen Meinung, auch Herr Pfarrer Humpf und seine Schwester hätten die Frau gesehen und alles gehört. Als die beiden dies verneinten, war Bärbel ernstlich böse und sagte. "Ich werde doch wissen, was ich gesehen habe. Ich habe doch meine gesunden Sinne." Sie war ganz empört, weil beide behaupteten, nichts gesehen zu haben.
Als Herr Pfarrer Humpf Bärbel am anderen Tag fragte, was die Frau gesagt habe, antwortete sie: "Es sind recht dunkle, unverständliche Sachen.

"Dort, wo das meiste Vertrauen ist und wo man die Menschen lehrt, daß ich alles kann, werde ich den Frieden verbreiten. Dann, wenn alle Mesnchen an meine Macht glauben, wird Friede sein. Ich bin das Zeichen des lebendigen Gottes. Ich drücke mein Zeichen meinen Kindern auf die Stirne. Der Stern wird meine Zeichen verfolgen. Mein Zeichen aber wird den Stern besiegen."

Auf die Frage, wer sie denn sei, erhielt Bärbel die Antwort: "Wenn ich den Schleier nicht hätte, würdest du mich kennen." Beim Weggehen sagte die Frau noch:

"Der Friede Christi sei mit euch und mit allen, die hier beten."

Darauf sagte Herr Pfarrer Humpf zu Bärbel, daß dies das begehrte Zeichen sei. Jetzt wisse er gewiß, daß hier die Kapelle stehen werde. Dann fragte er Bärbel, wer wohl die Frau gewesen sei. Sie sagte, sie wisse es nicht. Es sei dieselbe Frau, die sie schon im Jahre 1940 am 13. Mai auf dem Wege zum Wald getroffen habe. Damals habe die Frau sie den sogenannten Immaculata-Rosenkranz gelehrt. Als Bärbel fragte, was das für ein Rosenkranz sei, sagte sie: statt der bekannten Rosenkranzgeheimnisse würden folgende Anrufungen gebetet:

Durch deine Unbefleckte Empfängnis rette unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis schütze unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis leite unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis heilige unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis regiere unser Vaterland!

Statt "Vaterland" könne man auch eine andere Meinung einfügen. Herr Pfarrer Humpf sagte nun. "Diese Frau ist niemand anderer als die Muttergottes!" Daraufhin war Bärbel ganz außer sich und wollte dies unter keinen Umständen gelten lassen, weil sie sich einer solchen Auszeichnung ganz unwürdig erachtete.


Zweite Vision
am 25. Mai 1946


Am Morgen des 25. Mai wurde Bärbel vom Engel aufgefordert, an diesem Tag nach Marienfried zu kommen. Der Engel kam öfters zu ihr, besonders am Morgen, und betete mit ihr. Er sagte ihr auch die Anliegen, für die sie beten sollte. Er nannte sich selbst den Engel der großen Gandenvermittlerin. Bärbel bat nach der hl. Messe Anna, mitzukommen. Im Laufe des Vormittags aber sandte sie Anna ein Brieflein des Inhalts, sie gehe nicht nach Marienfried, weil sie alles für eine schlimme Täuschung halte. Daraufhin mahnte Herr Pfarrer Humpf sie eindringlich, den Auftrag des Engels, dem sie bisher immer Folge geleistet habe, zu erfüllen. Sie komme sonst mit sich selbst in unheilvollen Wiederspruch. Durch die ernsten Mahnungen ihres Pfarrers ließ Bärbel sich endlich schweren Herzens dazu bewegen.
Nach fünf Uhr nachmittags gingen beide hinaus nach Marienfried. Sie schmückten den Bildstock mit Blumen und beteten eine Zeitlang. Als Bärbels Vater dann mit dem Auto vorbeikam, sagte sie zu Anna: "Komm, wir fahren heim." Anna wollte noch länger beten, und so blieben sie. Auf einmal sah Bärbel neben dem Baum den Engel, wie er mit dem Finger auf die rechte Seite hinüber zeigte. Hier sah Bärbel wieder die geheimnisvolle Frau stehen. Die Frau war ganz weiß gekleidet, hatte einen weißen Mantel an, ähnlich einem Umhang. Die Haare waren dunkel und in der Mitte gescheitelt, die Augen auch dunkel. Es war so ein schönes Leuchten in ihren Augen, in ihrem ganzen Gesicht, so eine Klarheit, Reinheit und Güte, wie es Bärbel früher gar nicht so aufgefallen war. Es war auf jeden Fall etwas an ihr, das Bärbel irgendwie anzog, das sie gleich gefangen nahm, und sie glaubte zum erstenmal, die Mutter des Heilandes vor sich zu haben. Bärbel rief aus: "Maria!" Die Erscheinung sagte:

"Ja, ich bin die große Gnadenvermittlerin. Wie die Welt nur durch das Opfer des Sohnes beim Vater Erbarmen finden kann, so könnnt ihr nur durch meine Fürbitte beim Sohne Erhörung finden. Christus ist deshalb so unbekannt, weil ich nicht bekannt bin. Deshalb goß der Vate seine Zornesschale über die Völker aus, weil sie seinen Sohn verstoßen haben. Die Welt wurde meinem Unbefleckten Herzen geweiht, aber die Weihe ist vielen zur furchtbaren Verantwortung geworden. Ich verlange, daß die Welt die Weihe lebt. Habt restloses Vertrauen auf mein Unbeflecktes Herz! Glaubt, daß ich beim Sohne alles kann! Setzt an die Stelle eurer sündigen Herzen mein Unbeflecktes Herz, dann werde ich es sein, die die Kraft Gottes anzieht, und die Liebe des Vaters wird Christus neu in euch zur Vollendung bilden. Erfüllt meine Bitte, damit Christus bald als Friedenskönig herrschen kann! Die Welt muß den Zornesbecher bis zur Neige trinken wegen der unzähligen Sünden, wodurch sein Herz beleidigt wird. Der Stern des Abgrundes wird wütender toben denn je und furchtbare Verwüstungen anrichten, weil er weiß, daß seine Zeit kurz ist und weil er sieht, daß sich schon viele um mein Zeichen geschart haben. Über diese hat er keine Macht, wenn er auch den Leib vieler töten wird. Aber aus diesem für mich gebrachten Opfer erwächst meine Macht, die restliche Schar zum Sieg für Christus zu führen. Einige ließen sich mein Zeichen schon eindrücken, und es werden immer mehr werden. Euch, meinen Kindern, will ich sagen: Vergeßt in den blutigsten Tagen nicht, daß gerade dieses Kreuz eine Gnade ist und dankt dem Vater immer wieder für diese Gnade!
Betet und opfert für die Sünder! Opfert euch selbst und euer Tun durch mich dem Vater auf! Stellt euch restlos zu meiner Verfügung! Betet den Rosenkranz! Betet nicht so sehr um äußere Güter! Es geht heute um mehr. Erwartet auch keine Zeichen und Wunder! Ich will im Verborgenen wirken als die große Gnadenvermittlerin. Den Frieden der Herzen will ich euch vermitteln, wenn ihr meine Bitten erfüllt. Nur auf diesem Frieden wrid sich der Friede der Völker aufbauen können. Dann wird Christus als Friedenskönig über alle Völker herrschen. Sorge, daß mein Wille kund wird. Ich werde dir die nötige Kraft geben."


Bärbel wandte ein: Ich kann mir das nicht alles merken, weil ich ein schlechtes Gedächtnis habe." Die Erscheinung erwiderte ihr, sie solle Vertrauen haben. Zur rechten Zeit fände sie die rechten Worte wieder. Danach wurde Bärbel etwas gesagt, wovon sie nicht sprechen dürfe. Die Erscheinung sagte, daß sie dies als Geheimnis bewahren müssen: "Du weißt jetzt noch nichts damit anzufangen. Hab Vertrauen, ich werde dich führen. Du wirst es einmal verstehen." Zuletzt bekam sie noch den Auftrag, am Fest des hl. Abtes Wilhelm wiederzukommen.
Hinsichtlich des erteilten Auftrages sagte die Erscheinung noch, daß der Teufel nach außen solche Macht bekommen werde, daß alle, die nicht fest in ihr gegründet seien, sich täuschen lassen, denn der Teufel wisse die Menschen zu blenden, daß sich sogar die Besten täuschen lassen. Es werde eine Zeit kommen, da werde sie ganz allein stehen und furchtbar verleumdet werden. Aber sie solle alles auf das Vertrauen gründen. Überall, wo die Menschen nicht auf ihr Unbeflecktes Herz vertrauten, habe der Teufel Macht. Wo aber die Menschen an die Stelle ihrer sündigen Herzen ihr Unbeflecktes Herz setzten, habe der Teufel keine Macht. Er werde aber ihre Kinder verfolgen. Sie würden verachtet werden, aber er könne ihnen nichts anhaben.
Als Bestätigung für die Wirklichkeit der Erscheinungen ließ die Erscheinung Bärbel auf den Kellerberg (auf dem Weg von Pfaffenhofenn ach Beuren zu gehen: "dort ist ein Mann in größter Not, dem sollst du helfen. Schicke ihn hierher, hier wird ihm geholfen werden. Es soll das Zeichen für dich sein, daß du keiner Täuschung unterliegst." Bärbel hatte sich am Morgen lange geweigert, hinauszugehen, weil ihr der Gedanke gekommen war, das Ganze könne eine furchtbare Täuschung sein. Bezüglich dieses angstvollen Zweifels am Morgen, sagte die Erscheinung zu ihr: "Schau, heute morgen habe ich dich ganz allein gelassen, da war meine Gnade nicht bei dir. Es wird noch oft so sein. Ich brauche Opfer. Die größten Gnaden müssen durch solche Leiden erkauft weden."
Zuerst hatte die Erscheinung eine ähnliche Gestalt wie am 25. April und behielt dieses einfache Aussehen bei, während sie redete. Nach dem Gespräch faltete sie die Hände. Nun fing der Engel, der dabeistand, an zu beten. Bärbel konnte sich nicht alle Anrufungen merken. Einige davon lauteten: "Wirke als Mutter der Gnaden. Wirke als dreimal wunderbare Mutter dreimal wunderbare Gnaden... du Weg zum Frieden... du vertrauenswürdige Mutter... Rettung der Christneneit... du große - du getreue - du aller Gnadenvermittlerin!" Bärbel antwortete immer: "Bitt' für uns!"
Bei diesem Gebet des Engels wurde die Erscheinung unbeschreiblich schön, ganz licht und hell. Sie breitete die Hände aus. Das Licht, das zuerst nur in ihrem Gesicht zu sehen war, ergriff nun die ganze Gestalt. Einen ganz eigenen Glanz hatten die Augen. Über ihrem Haupte waren dreifach übereinander Strahlen, wie ein dreifache Krone. Als der Engel sein Gebet beendet hatte, sprach er zu Bärbel und Anna: "Kniet euch nieder." Darauf erhob die Muttergotes ihre Hand zum Segen, den sie nach Art des Priesters gab mit den Worten. "Ich vermittle euch den Frieden Christi im Namen des Vasers und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Als sie den Segen gab, wurde sie durchsichtig wie Kristall und noch heller als ein Strahl. Bäbel war von dem Glanz so geblendet, daß sie wegschauen mußte. Als sie weider aufschaute, war die Erscheinung verschwunden. Anna konnte von der Erscheinung weder etwas sehen noch hören. Sie hatte nur die Fragen von Bärbel bei der Unterredung vernommen.
Darauf ging Bärbel an die von der Erscheinung bezeichnete Stelle und fand einen Menchen, der seiner Sprache nach ein Pole zu sein schien. Er sah ganz verstört aus und verbarg etwas unter seinem Gewand: Bärbel fragte ihn, wohin er gehe. Er antwortete: "In den Wald." Bärbel: "Was verbirgst du unter deinem Gewand?" Er: "Nichts!" Bärbel: "Du hast einen Strick!" Er: "Es ist so schwer, kannst du mir helfen?" Bärbel: "Ich kann dir nicht helfen, aber ich führe dich an einen Ort, wo dir geholfen wird." Sie führte ihn nach Marienfried. Er äußerte sich: "Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist, daß ich mich auf einmal so beeinflussen lasse." Er blieb dann allein bei dem Bildstöckchen. Am Abend fanden Mädchen, die zum Bildstöckchen kamen dort einen Srick hängen. Er hatte dort Hilfe gefunden.


Schönstatt-Heiligtum Marienfried, Inneres der Kapelle

Dritte Vision
am 25. Juni 1946


Wie die Erscheinung am 25. Mai verlangt hatte, begaben sich Bärbel, Herr Pfarrer Humpf und seine Schwester Anna am Feste des hl. Abtes Wilhelm abends um halb sechs Uhr nach Marienfried. Unterwegs beteten sie den Rosenkranz. Anna schmückte das Bildstöckchen. Nachdem sie eine zeitlang gebetet hatten, wollte Bärbel, wie das vorige Mal, auf einmal wieder heimgehen. Anna sagte deshalb zu ihr, es eile doch nicht so. Gleich darauf sah Bärbel die Erscheinung und rief aus: "Maria, wie bist du schön!" Darauf begann die Frau zu reden:

"Ich bin die große Gnadenvermittlerin. Der Vater will, daß die Welt diese Stellung seiner Dienerin anerkennt. Die Menschen müssen glauben, daß ich als dauernde Braut des Heiligen Geistes die getreue Vermittlerin aller Gnaden bin. Mein Zeichen ist im Erscheinen. So will es Gott. Nur meine Kinder erkennen es, weil es sich im Verborgenen zeigt, und geben dem Ewigen deswegen die Ehre. Meine Macht kann ich der großen Welt heute noch nicht offenbaren. ich muß mich mit meinen Kindern zurückziehen. Im Verborgenen will ich Wunder an den Seelen wirken, bis die Zahl der Opfer voll ist. An euch liegt es, die Tage der Dunkelheit abzukürzen. Euer Beten und Opfern wird das Bild des Tieres zertrümmern. Dann kann ich mich aller Welt offenbaren zur Ehre des Allmächtigen. Wählt euch mein Zeichen, damit der Dreieinige bald von allen angebetet und geehrt werde. Betet und opfert durch mich! Betet immer! Betet den Rosenkranz! Erbittet euch alles durch mein Unbeflecktes Herz beim Vater! Wenn es zu seiner Ehre gereicht, wird er es euch geben. Betet den Immaculata-Rosenkranz, den gnadenreichen rRsenkranz, wie ich ihn dir gezeigt habe. Erfleht in ihm nicht vergängliche Werte, sondern erbittet Gnaden für einzelne Seelen, für eure Gemeinschaften, für die Völker, damit alle das göttliche Herz lieben und ehren. Haltet den mir geweihten Samstag so, wie ich es gewünscht habe. Die Apostel und Priester sollen sich mir alle besonders weihen, damti die großen Opfer, die der Unerforschliche gerade von ihnen fordert, zunehmen an Heiligkeit und Wert, wenn sie in meine Hände gelegt werden.
Bringt mir viele Opfer! Macht euer Gebet zum Opfer! Seid uneigennützig! Es geht heute nur darum, daß dem Ewigen Ehre und Sühne werde. Wenn ihr euch restlos dafür einsetzt, will ich für alles andere sorgen. Meinen Kindern will ich Kreuze aufladen, schwere und tief wie das Meer, weil ich sie in meinem geopferten Sohn liebe. Ich bitte euch, seid bereit zum Kreuztragen, damit bald Friede werde. Wählt euch mein Zeichen, damit dem Dreieinigen bald die Ehre wird!
Ich fordere, daß die Menschen meine Wünsche bald erfüllen, weil dies der Wille des himmlischen Vaters ist und weil es zu seiner größren Ehre und Herrlichkeit heute und allezeit notwendig ist. Ein schreckensvolles Wehe verkündet der Vater denen, die sich seinem Willen nicht unterwerfen wollen!"


Die Erscheinung gab Barbara den Auftrag, diese Botschaft bekannt zu machen. Sie sagte, daß dies ihre Botschaft an die Welt sei, und daß man die Menschen davon unterrichte müsse: "Ich will, daß es die Menschen so erfahren, wie ich es gesagt habe, Wort für Wort. Du kannst es dir merken." Bärbel fragte, wie man das machen solle. Die Erscheinung erwiderte, man soll den Menschen sagen, daß sie eine neue Botschaft an die Welt habe. Äußere Umstände und Einzelheiten müßten nicht gesagt werden. Es gehe nur darum, daß die Menschen ihren Willen erfahren, der der Wille des Vaters sei. Die Geister würden sich an dieser Botschaft scheiden. Eine große Schar werde daran Anstoß nehmen. Eine kleine Schar aber werde sie richtig verstehen und auswerten. Diese werde darin ihren Willen erkennen und sich freuen. Diese Schar habe ihre Stellung in der heutigen Zeit erkannt und ihr viel Freude gemacht. In vielen Ländern habe diese Schar ihre Vertreter und diese würden mitsorgen, daß ihre Botschaft verbreitet werde. Viele aus dieser Schar hätten ihre verborgenen Wunder schon sehen dürfen. Sie hätten erkannt, daß sie die "Wunderbare Mutter" sei und gäben ihr unter diesem titel die Ehre.
Dann folge ein läneres Zwiegespräch zwischen der Erscheinung und Bärbel, die allerlei Fragen stellte, die Herr Pfarrer Humpf und Anna ihr aufgegeben hatten. Sie bat die Erscheinung um ein äußeres Zeiczen, damit die Menschen ihrer Botschaft Glauben schenken. Da erwiderte sie, daß sie erst dann Zeichen geben werde, wenn die Menschen ihren Willen erfüllen. Dann werde sie größere Wunder wirken denn je, und zwar Wunder an den Seelen. Sie habe schon so viele Zeichen gegeben und so oft zur Welt gesprochen, aber die Menschen hätten es nicht ernst genommen. Wegen der äußeren Zeichen seien große Massen gekommen, denen es aber nicht um das Wesentliche ging. Wir stünden vor einer Zeit, in der alle jene irre würden, die nur der sichtbaren Wunder wegen an sie glauben. Äußere Zeichen würden vielen nur zur größeren Verantwortung gereichen, da sie nicht die Folgerungen daraus ziehen würden.

Bärbel fragte dann, ob hier eine Kapelle gebaut werden solle. Die Erscheinung erwiderte. "Ich habe euren Wunsch erfüllt, haltet ihr euer Versprechen!"
Danach fragte Bärbel, welches Bild man für die Kapelle nehmen solle. Sie wies auf das MTA-Bild nebenan (Dreimal Wunderbare Mutter) und sagte, man solle das Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter nehmen, weil sich auch hier eine Schar gesammelt hätte, die unter diesem Bild schon viel gebetet und geopfert habe. Sie habe diese Opfer angenommen und sie wolle, daß noch viele unter dieses Bild geführt würden und als ihr geweihte Opfer ihr die Macht gäben, das Reich des Friedenskönigs zu schaffen. Wenn diese Schar anfange, ihren Willen zu erfüllen, dann werde sie von hier aus die ersten und größten Wunder wirken, immer dort, wo die Menschen zuerst ihre Botschaft anerkennen und befolgen. Die Wunder würden aber nur ihren Kindern sichtbar sein, weil sie sich im Verborgenen zeigen.

Die Erscheinung forderte Bärbel zum Beten auf:

"Meine Kinder müssen den Ewigen mehr loben und preisen und ihm danken. Dafür hat er sie ja erschaffen: Zu seiner Ehre!"

Für die Sünder solle viel gebetet werden. Deshalb sollen sich ihr viele zur Verfügung stellen, damit sie ihre Aufträge zum Beten geben könne. Er seien viele Seelen, die nur auf das Gebet ihrer Kinder warten. Sie sagte auch, daß man nach jedem Rosenkranz die Anrufungen: "Du große, du getreue, du aller Gnaden Vermittlerin" beten solle.
Als die Erscheinung zu sprechen aufhörte, war plötzlich eine große Schar um sie her. Sie hatten lange weiße Kleider an, knieten auf der Erde und verneigten sich tief. Sie beteten ein Preisgebet zur allerheiligsten Dreifaltigkeit. Zuerst beteten sie ein Preisgebet zum Vater. Als das Gebet zu Ende war, forderte der Engel Bärbel auf, es nachzubeten. Sie betete es nach. Nach dem Amen sprachder Engel: "Du große Gnadenvermittlerin." Bärbel antwortete: "Bitt für uns!" Dann folgte ein Lobpreis auf den Sohn. Bärbel betete wieder nach. Auf die Anrufung: "Du getreue Gnadenvermittlerin", antwortete Bärbel wieder: "Bitt für uns!" In gleicher Weise folgte ein Lobpreis auf den Heiligen Geist mit der Anrufung: "du aller Gnaden Vermittlerin", worauf Bärbel antwortete. "Bitt für uns!" Während Herr Pfarrer Humpf und seine Schwester bei der Zwiesprache Bärbels mit der Erscheinung nichts vernahmen, sondern nur gewahrten, wie sie die Lippen bewegte, hörten sie Bärbel das pPeisgebet zur allerheiligsten Dreifaltigkeit deutlich und in fließendem Rhythmus sprechen. Es lautete:

1. Heil dir, ewiger Herrscher, lebendiger Gott, allzeit Gewesener, furchtbarer und gerechter Richter, immer gütiger und barmherziger Vater! Dir werde neu und allezeit Anbetung, Lobpreis, Ehre und Herrlichkeit durch deine sonnengehüllte Tochter, unsere wunderbare Mutter!
2. Heil dir, geopferter Gottmensch, blutendes Lamm, König des Friedens, Baum des Lebens, du unser Haupt. Tor zum Herzen des Vaters, ewig aus dem Lebenden Geborener, in Ewigkeit mit dem Seienden herrschend! Dir werde neu und allezeit Macht und Herrlichkeit und Größe und Anbetung und Sühne und Preis durch deine makellose Gebärerin, unsere wunderbare Mutter!
3. Heil dir, Geist des Ewigen, allzeit Heiligkeit Strömender, seit Ewigkeit wirkend in Gott! Du Feuerflut vom Vater zum Sohn, du brausender Sturm, der du wehest Kraft und Licht und Glut in die Glieder des ewigen Leibes, du ewiger Liebesbrand, gestaltender Gottesgeist in den Lebenden, du roter Feuerstrom vom Immerlebenden zu den Sterblichen! Dir werde neu und in alle Ewigkeit Macht und Herrlichkeit und Schönheit durch deine sternengekrönte Braut, unsere wunderbare Mutter!


Dann wurde Bärbel aufgefordert, mit der Erscheinung den Immaculata-Rosenkranz zu beten. Die Erscheinung sagte immer "Amen" und betete das "Ehre sei..." ganz allein. Dabei verneigte sie sich tief, ebenso die Gestalten. Dasselbe geschah beim Namen Jesu. Nach dem Rosenkranz gab die Erscheinung den Segen wie im Mai. Sie breitete die Hände zum Segen aus. Dabei sprach sie zur allerheiligsten Dreifaltigkeit ein Gebet, das sich Bärbel nicht wörtlich merken konnte. Sie betete für die Kirche, daß diese ihre Stellung anerkennen und den Willen des Vaters achten möge. Sie bat den Dreienigen Gott, daß er die Kirche durch sie Segen und den Frieden vermitteln möge.

Die Erscheinung war von Anfang an viel schöner und verklärter als im Mai. Sie war so gut und freudlich. In ihrem Gesicht lag etwas wie ein großer Schmerz. Sie klagte darüber, daß ihre Kindrer sie verlassen und daß sie sie deswegen nicht zum Heiland führen könne. Das sei für sie ein großer Schmerz. Als die Schar zu beten anfing, wurde die Erscheinung noch viel schöner, ganz klar und licht. Die dreifache Strahlenkrone über ihrem Haupte war so hell und groß, daß sie den ganzen Himmel bedeckte. Als sie den Segen gab, streckte sie die Hände aus wie der Priester vor der hl. Wandlung. Dabei sah Bärbel von ihren Händen lauter Strahlen ausgehen, die durch die Gestalten hindurchgingen und auch durch sie selbst und nach oben weiter zum Himmel. Die Strahlen gingen dann auch von ihrem ganzen Körper aus und durchdrangen alles, was ringsum war, wie ein Sonnenstrahl durchs Fenster leuchtet. Die Erscheinung war ganz hell und durchsichtig geworden. Sie wa so unbeschreiblich schön und rein. Bärbel hatte alles um sich herum vergessen. Sie wußte nur das eine, daß dies die Mutter des Heilandes war. Sie strahlte einen Glanz aus, der ungleich heller war als der Glanz der Sonne. Bärbel war wie geblendet, so daß sie ihre Augen abwendete. Und dann war auch schon die Erscheinung und mit ihr alles Helle und Schöne verschwunden.
Von den Visionen und den sie begleitenden Reden sahen und hröten Herr Pfarrer Humpf und seine Schwester Anna nichts, nicht einmal die Fragen von Bärbel. Sie hörten nur das Engelsgebet an die allerheiligste Dreifaltigkeit, das Herr Pfarrer Humpf mitstenographierte. Sonst sahen sie nur, wie Bärbel ihre Lippen bewegte.

Die Pfarrei Pfaffenhofen hat ihr Kriegsgelübde erfüllt. Sie durfte in den Kriegsnöten den Schutz Mariens erfahren und erbaute ihr zum Dank die versprochene Kapelle in Marienfried. Sie wurde im Mai 1947 eingeweiht. Das Gnadnebild von Marienfried ist das Bild der "Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt".

Möge von diesem Marienheiligtum von Marienfried aus die Königin des Friedens ihren Kindern den Frieden Christi vemitteln.

Transkription des Immaculata-Verlags der als Manuskript gedruckten Broschüre mit folgender vorangestellter

Erklärung:
Die folgende Darstellung der Muttergotteserscheinungen in Marienfried, Pfarrei Pfaffenhofen bei Neu-Ulm, entspricht genau den früheren Berichten des dortigen Ortsgeistlichen und der Seherin Barbara Rueß an den Hochw. Herrn Bischof von Agusburg.
Diese Veröffentlichung geschieht von privater Seite aus, völlig unabhängig vom Pfarramt Pfaffenhofen. Die Verantwortung dafür liegt bei einer Peson, die sich im Gewissen verflichtet fühlt, mitzuwirken, daß der Auftrag der Muttergottes, ihre Botschaft an die Welt zu verbreiten, erfüllt werde. Sie will dabei dem endültigen Urteil der heiligen Kirche, dem sie sich vollständig unterwirft, in keiner Weise vorgreifen.

Montag, März 19, 2007

Botschaften und Offenbarungen des Herrn in Mirebeau-en-Poitou

In MIREBEAU (Frankreich) wohnte der Priester A. Vachère de Grateloup, Domherr und Generalvikar honoris causa der Diözese Pescina, die direkt vom Papste abhängt. Er stammte aus einer altadeligen französischen Familie. Sein Großvater hat zur Zeit der französischen Revolution einen verfolgten Priester in sein Schloß aufgenommen und längere Zeit verpflegt. Als der Priester das Haus verließ, erklärte er: „Gott wird Sie dafür belohnen, indem er Ihrer Familie einen Priester schenken wird". (Ein Enkel dieses adeligen Herrn ist) Abbé Vachère. Er wurde geboren am 13. August 1853, war demnach im Jahre 1911, 58 Jahre alt. Dieser hochw. Herr Clovis-Césaire-Argence Vachère war gut bekannt mit der 1903 zu Rom im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Doktorswitwe Sacchetti, Begründerin des Mädchenschutzes. Auch die als Seherin bekannte und im Jahre 1913 im Rufe der Heiligkeit verstorbene Zisterzienserin Benedicta Frey zu Viterbo kannte er gut. Als er 1906 in Italien war, schenkte ihm diese ihr Kruzifix, das sie während ihres langen Krankenlagers stets in den Händen gehalten hatte und prophezeite ihm, daß bei ihm einmal wunderbare Dinge geschehen werden. Dieses Kruzifix werde ihm dann Schutz und Trost sein. Damals, 1906, erhielt er auch aus dem Nachlaß der verstorbenen Ww. Sacchetti ein schönes Herz-Jesu-Bild, das den Heiland fast in Lebensgröße bis zur Brust darstellt — eigentlich mehrere gleichfarbige, die nach einem kostbaren Original, das angeblich eine wunderbare Entstehungsgeschichte hat, angefertigt waren. Ein solches Herz-Jesu-Bild, das den Heiland fast in Lebensgröße bis zur Brust darstellt, stellte A. Vachère in seiner Kapelle zu Mirebeau-en-Poitou auf den Altar unter das große Altarkruzifix. Da stand es mehrere Jahre, ohne daß sich etwas zugetragen hätte. Am Fest Mariä Geburt, den 8. September 1911, zeigten sich an der Stirne auf dem genannten Bild Blutflecken und Blutstropfen, die dann herunterrannen. Später begannen auch die Wundmale an den Händen und am Herzen zu bluten, bald stärker, bald schwächer. Zeitweise hörten die Blutungen auf und das Blut vertrocknete, blutete dann wieder von neuem auf und so fort, bis 1921. Man hat oft auf Leinen das herabtropfende Blut aufgefangen. Auch die hl. Hostie blutete zuweilen bei diesem Altar während des hl. Meßopfers (bis 1921 18 mal) zu verschiedenen Augenblicken nach der Wandlung. Einige solcher blutbefleckten Hostien sind erhalten. An einer (vom 27. Mai 1912) hat sich ein schönes Herz gebildet, woran man alle Äderchen sieht. Am 16. Oktober 1911 hörte der Priester Vachère zum ersten Mal eine Stimme, die vom Bilde herkam. Wir wollen im Nachfolgenden die ungekürzten Aufzeichnungen des begnadigten Priesters selbst für unsere Leser in deutscher Übersetzung festhalten:


Dies ist das aus dem Nachlaß der Wwe. Sacchetti stammende Bild!!

Nach dem offiziellen Rapport von Mgr Vachère sel.

Am 16. Oktober (Montag) 1911, gegen halb zwölf Uhr, war ich im Begriffe, meine Gewissenserforschung (des Tages) zu machen, als ich mich rufen hörte:
„Komm näher, Mein Priester-Opfer, und präge tief in deinen Geist wie auch in dein Herz ein die Lehren und die Sendung, die Ich dir nun geben werde. Bemühe dich, nach Meinem Beispiel, sanft und demütig von Herzen zu sein. Laß aus deinem Herzen diesen Geist des Stolzes fahren, der Meine Absichten mit dir hemmt. Ganz jung noch habe Ich dich vorherbestimmt, Priester zu sein. Wieviel Gnaden habe Ich dir gegeben, mit wieviel Schutz habe Ich dich umgeben, und oft hast du nur mit Gleichgültigkeit darauf geantwortet. Aber, da Ich dich zurückgeholt habe zu Meiner Liebe durch Schmerz und Leiden, sei nun ein Heiliger und liebe Mich mit einer glühenden Liebe, wie Meine heilige Mutter und Ich dich immer geliebt haben".
„Du fragst Mich, warum Ich weine? (Das hl. Bild weinte, wie es am Morgen, während dem hl. Meßopfer, getan hatte.)
„Ich weine über Meine Priester, die nicht sind, was sie sein sollten".
„Sie hören nicht auf Mich und nehmen sich nicht zu Herzen, Meinem Namen die Verherrlichung zu verschaffen. Daher werde Ich nun gegen sie die Verwünschung aussenden, und Ich werde ihren Segen verdammen (1). — Ach! Was werden sie für Verleumdungen ausstreuen über dich! Aber fürchte nichts: Ich bin mit dir; sie werden nicht weiter gehen, als Ich ihnen gestatte. Viele unter ihnen sind an den Altar getreten ohne Berufung; sie haben nur einen toten Glauben, bestehend aus Abstraktionen und nicht aus Realitäten (2). Ihre Intelligenz ist vergiftet von falschen Lehren. Viele haben ihr Gewissen mit Missetaten belastet, und Mein Tisch ist ihnen eine häßliche Sache geworden. Dies ist es, was über die Welt, über Rom und über Frankreich die Strafgerichte bringen wird, die nichts aufhalten kann. Wehe Frankreich! Die Stunde ist gekommen: es wird mit Füßen getreten werden wie das Korn zur Zeit der Ernte. Ich mag einen Ort suchen, um Mich auszuruhen, wo ich will: Ich finde keinen".
"Sie führen Meine Lehre auf ihren Lippen, und ihr Herz ist weit entfernt von Mir (3). Viele sind übertünchte Gräber, angefüllt mit Heuchelei und Unreinheiten: daher sind sie häßlich geworden und verächtlich in den Augen des ganzen Volkes, weil sie meine Gesetze nicht beobachtet haben. Gehe hin, in Meinem Namen, und sage ihnen, daß Ich Meine Tabernakel und Meine Altäre verlassen werde. Sie denken nur an das Geld; sie haben das Goldene Kalb aufgestellt bis hinein in Mein Heiligtum".
„Die größte Verwüstung wird vorüberziehen, und das Blut wird allenthalben fließen". (Die Lippen des hl. Bildes öffneten sich halb; das Gesicht war lebendig; die linke Hand schien sich auszustrecken. An diesem Tage hatte sich die hl. Hostie mit Blut befleckt; aber da ich diesbezüglich keinerlei Weisung hatte, habe ich sie sumiert.)
Am 17. Oktober 1911, Dienstag, gegen zwei Uhr nachmittags, war ich in der Kapelle und betete die Vesper und die Komplet, als der gleiche Anruf wie am Vortag sich vernehmbar machte. Die Tränen flossen reichlich, und das Blut rann, wie es am Vormittag gegen elf Uhr vor Zeugen in meiner Abwesenheit bereits geschehen war:
„Meine Priester — sagte mir die Stimme, die vom hl. Bilde ausging, dessen Gesicht totenbleich war —, müssen sich bekehren und sich durch das Gebet und die Buße heiligen, die sie und viele aufgegeben haben. Gehe hin und bitte die Bischöfe, überall die Monatsexerzitien einzuführen, in welchen Meine Priester diesen Geist des Glaubens und der Buße sich aneignen könnten, der ihnen abgeht. Es sei vorzugsweise der erste Freitag, der in einer besonderen Weise dafür geweiht ist, Mein Göttliches Herz zu verehren. Sie mögen sich also rühren lassen von dem Schauspiel Meiner Leiden und Meiner Liebe für sie!" (4)
— „Wenn es Du bist, Herr, der zu mir spricht (wagte das Priester-Opfer zu sagen), dann höre meine Flehrufe und gib einem andern diese Mission. Gehe woandershin, Guter Meister; jedoch, Dein anbetungswürdiger Wille geschehe! Hilf mir, Herr, denn ich fühle mich zu schwach, das Kreuz zu tragen, das Du mir angekündigt hast... Und dann, Herr, was werde ich vermögen, nachdem ich mit Verleumdungen überschüttet worden bin? ! Die Bischöfe werden mir nicht glauben"...
„Gehorche und fürchte nichts, — fuhr der Gute Meister fort —, bin Ich denn nicht bei dir? Ich werde dich nicht vor Leiden bewahren, die reinigen und zu leben lehren für Gott; Ich werde dir aber helfen, sie zu tragen. Gehorche! Meine Priester müssen sich bekehren: denn sie haben durch das Beispiel Ihres Lebens den Glauben in den Seelen ausgelöscht. Wieviele Seelen sind in die Verdammnis gefallen durch ihre Schuld! Die ganze Welt krankt an der Krankheit des Priesters!"„Du wirst auch nach Rom gehen und das sanftmütige und geduldige Opfer des Vatikans (Pius X) aufsuchen (5); du wirst ihm in Meinem Namen sagen, er möge energisch und ohne Furcht die Reform des Klerus unternehmen. Für diese Arbeit werde Ich ihm das notwendige Leben geben, und Ich werde ihm sichtbar beistehen. Überdies wirst du ihm sagen, in der ganzen Kirche die Firmung der ganz kleinen Kinder anzuordnen. Dies ist das einzige Mittel, den Glauben in die Familien und in die Gesellschaft zurückzubringen und das Fortschreiten der Hölle aufzuhalten".
„Die gleichen Wunder wie in den ersten Tagen Meiner Kirche werden wieder geschehen, und der Glaube, der so notwendig ist für die kritischen Stunden, die schlagen werden, wird sich festigen".
„Die Nationen werden sich verfeinden; die Geißeln des Krieges und alle Übel, die sie begleiten, werden das apostatische Europa verwüsten. Die Throne dieser Könige, die Mich nicht mehr kennen, werden gestürzt werden; das Blut wird in Strömen fließen, und die Sühnopfer, die Ich Mir auserwählt habe, werden zahlreich sein. Der Priester, Gegenstand des Hasses an vielen Orten, wird niedergemetzelt werden" (6).
„Ich habe es dir schon gesagt: die Stunde Meiner Rache hat geschlagen. Ei, schau!" — (Und in einem Augenblick so kurz, daß ich es nicht nennen kann, sah ich, gepackt von Schrecken, und in einem wunderbaren Gesamt, das Bild der Plagen, die eben im Begriffe waren, auf die Erde zu prasseln. Ach! Daß ich nicht tausend Stimmen habe, um es der ganzen Welt und vor allem den Priestern zuzuschreien: Fallen wir auf die Knie! Laßt uns Buße tun! Wir werden den Gott, der barmherzig ist und gerecht, erweichen!)
„Du wirst Meinem Stellvertreter auch sagen, er möge durch einen feierlichen und weltweiten Akt die Kirche Meinem Göttlichen Herzen weihen. Er möge die Bischöfe und die Priester zum Gehorsam gegenüber den Befehlen auffordern, die ihnen zu erteilen Ich ihm eingegeben habe".
„Wenn Ich von dir das Opfer deines Lebens bis zum Vergießen deines Blutes verlangte, würdest du es Mir gewähren? " — „Ja, Herr; aber, Gnade, Herr, gib mir nicht eine solche Mission! Du weißt, Guter Meister, was ich gelitten habe von einigen Bischöfen, weil ich auf Befehl des Papstes die Angelegenheit Deiner göttlichen Mutter nach Rom gebracht habe (7)!... Gib einem andern eine solche Mission; ich kann sie nicht wirksam erfüllen".
"Was kümmert dich das Leiden und der Haß der Menschen? Durch dich bist du nichts und kannst du nichts: aber mit Mir kannst du alles. Würdest du mir das Opfer deines Lebens bringen, wie du Mir, seit einigen Jahren, jenes gebracht hast deines Leumundes? "
Ja, Guter Meister; aber warum bittest Du mich ein zweites Mal um das, was ich Dir bereits gegeben habe? (Das hl. Bild blieb während einigen Augenblicken lebendig und behielt diesen traurigen Ausdruck, diesen fixen Blick, den die Photographie so getreu wiedergegeben hat.)
Am 2. November 1911 (Donnerstag) verlangte der Gute Meister, daß der Papst für diesen Tag für ewige Zeiten und in der ganzen Welt jedem Priester das Privileg gewähre, dreimal die hl. Messe für die Leidende Kirche zu feiern. Zur gleichen Zeit: „Meine Priester, fügte der Gute Meister hinzu, Meine Priester kennen nicht Mein Tabernakelleben. Das Eucharistische Paradies, das Ich Mir geschaffen habe aus Liebe zu den Menschen besteht ihrerseits aus Undankbarkeiten, Verlassen, Verrat. Um Mich zu kennen und den Zorn des Himmels zu besänftigen, möge man die ganz kleinen Kinder zum Tabernakel bringen und ihnen sehr oft Meine göttliche Eucharistie reichen. — Du, Mein Priester-Opfer deinerseits, nimm an das Leiden und die Demütigung, und sei ein Heiliger; Ich segne dich"...
Am 1. Dezember 1911 (Freitag), ließ sich die Stimme des Guten Meisters vernehmen, um anzukünden „einen schrecklichen, kurz bevorstehenden Krieg, der die Kirche und die Welt umstürzen wird, und die Niedermetzelung der Priester an vielen Orten" (8). — Wenn ich richtig gehört habe, — und ich glaube es —, sagte die Stimme: "Das Jahr, das gleich beginnen wird, wird die Racheakte sehen, die Ich gegen die pflichtvergessenen Nationen ausführen werde und vor allem gegen Frankreich.
Rom wird schreckliche Mord- und Verwüstungsszenen sehen.
Dann gehe hin und sage Meinen Priestern, fuhr der Gute Meister fort, überall die Notwendigkeit des Gebetes und der Buße zu predigen. Sie mögen die ganz kleinen Kinder beten lassen, indem sie sie oft versammeln. Sie sind mächtig durch ihre Unschuld, um die Schläge Meines gerechten Zornes aufzuhalten".
Seit diesem Tag habe ich inmitten der Verleumdungen und der Verlassenheit, die mir der Gute Meister angekündigt hatte, nicht aufgehört, Seine Stimme zu hören, die mir unaufhörlich von Seinem Zorn und von den Mitteln sprach, ihn zu besänftigen.
Er drängt mich, nach Rom zu gehen (was im Juni 1912 geschah (9), um die Mission beim Papst zu erfüllen und um ihn zu bitten, nebst der feierlichen und weltweiten Weihe an das Heiligste Herz Jesu in der ganzen Kirche öffentliche Gebete und Buße und Sühnegebete anzuordnen.
„Opfere dich Mir, — sagte die Stimme —, ohne Maß und unwiderruflich. Fürchte nichts; Ich werde dich immer vor deinen Feinden beschützen und dich bewahren in den Tagen Meines Zornes".
„Mögen alle jene, die dir nahekommen, Meine Worte hören und sie in die Tat umsetzen. Sie mögen sich Mir hingeben, um die Verbrechen und die Schändungen der Erde zu sühnen".




KRIEGSVORHERSAGUNGEN UND ZUKUNFTSVISIONEN
Im Jahre 1914

Am 3. August 1914: „Der Krieg, der soeben ausbrach, wird lange dauern; Frankreich wird, wie Ich es dir bereits gesagt habe, seinen Boden verwüstet sehen. Das Blut seiner Kinder wird in Strömen fließen; der Anblick der Sterbenden, der Leichen wird furchtbar sein; aber Ich werde es beschützen. Ach, wenn es Meine Stimme hätte hören wollen! Von jenen, die in die Schlachten ziehen, werden vier Fünftel niemals mehr ihr Zuhause wiedersehen! Die Blumen, mit welchen man sie bedeckt, sind ebensoviele Blumen auf Särgen. Wie wird Frankreich weinen! Aber in diesem Krieg wird der Häresie der Kopf zermalmt werden; die Herrscher-Familie Deutschlands wird dezimiert und zerstreut werden".
„Der Krieg wird so lange und verheerend sein, daß man weit wird gehen können, ohne Seinesgleichen zu begegnen (10). Die Nachkriegszeit wird schrecklicher sein als der Krieg selbst!”

SIEGESVERSPRECHEN
im Jahre 1915

Am 23. März 1915 erhalte ich vom Guten Meister den Befehl, das hl. Bild an die Front bringen zu lassen. Ich habe dem General Joffre, dem Präsidenten der Republik geschrieben. Der Gute Meister sagte: "Ich will, daß Mein Heiliges Bild vor den Armeen einhergetragen werde; Ich verspreche dafür einen sofortigen und so offensichtlichen Sieg, daß die ganze Welt auf die Knie fallen und sagen wird: Gott allein ist der Herr Frankreichs!..."(11). – Da ich keine Antwort erhielt, fügte das Heiligste Herz Jesu später hinzu:
„Da man den Befehl, den Ich gegeben habe, verschmäht, wird die letzte Schlacht (ohne Zweifel jene des zukünftigen Krieges!) so fürchterlich sein, daß die Armeen im Blute schwimmen werden. – Ich werde Frankreich nicht verlassen, das Ich mit einer Vorzugsliebe liebe: aber im Moment der Gefahr wird es sehen, daß es nichts kann ohne Mich. Wie wird es weinen!"...

Am 19. Juli 1915 mußte ich dem König von Belgien, Albert L, schreiben und ihm befehlen, sich selber, seine Familie und sein Königreich dem Heiligsten Herzen Jesu zu weihen durch einen feierlichen Akt und ihm (positivenfalls) für sein Königreich ein großes Gedeihen versprechen. Seine Ablehnung würde für das unglückselige Land den Ruin und die Entvölkerung seiner Bewohner mit sich bringen.
Am 14. August 1915 (Befehl, der bereits am 13. gegeben wurde) befahl mir der Gute Meister, dem Zaren Nikolaus II. zu schreiben und ihm zu befehlen, ihm, dem Auserwählten Seiner Rechten, sich an die Spitze seiner Armeen zu stellen, wofür er ihm versprach, daß ihn inskünftig der Sieg nicht mehr verlassen werde und daß er in Konstantinopel einmarschieren würde, um Asien die Fackel der Wahrheit und der Zivilisation zu bringen. – „Sag ihm auch, – fügte der Gute Meister hinzu –, daß er das Kreuz vorantragen lassen solle, beim Eintritt in die Hagia Sofia".
Ich erhielt auch Weisungen für den Papst. – Aber ich bekam keinerlei Antwort, außer die Empfangsbestätigung des Königs von Belgien. – Man weiß übrigens daß kein einziger der gegebenen Befehle ausgeführt wurde, was die Verwirklichung der gemachten Versprechungen ausschloß.
Ich hörte am Tage der Auffahrt 1915: „Ich werde die Erde verwüsten".
Am Weihnachtstag 1915 sagte die Stimme, die vom hl. Bilde ausging: „Wehe, Wehe!"

Weihnachtsfest 1916

Der Gute Meister gab, nachdem Er nochmals zur Buße eingeladen hatte, diese Warnung: „Ein schlimmes Ereignis wird eintreten; ihr seid alle in Gefahr; haltet also Meinen Arm auf durch das Gebet und die Buße!!" Die Aufrufe zu Gebet und Buße des gütigen und anbetungswürdigen Meisters lassen sich unaufhörlich vernehmen. Nach Worten voller Drohungen, wiederholte der Gute Meister unablässig: „Wenn du wüßtest, wie gut Ich bin!"

WICHTIGE OFFENBARUNGEN
von 1917

An den Tagen des 25. und 27. Januar 1917 floß das Blut von der blutigen Hostie, die auf dem Altare aufbewahrt wurde; der Gute Meister wies mich an, das hl. Bild an die Front tragen zu lassen.
Am 15. Februar erhielt ich den Befehl, dem Bischof von Poitiers und dem Kardinal von Reims zu schreiben, um ihnen zu empfehlen, während den zehn letzten Tagen dieses Monats öffentliche Gebete anzuordnen. Ich erhielt keine Antwort. Ach! Haben sie den Glauben? Und ihr Patriotismus, entspricht er ihrem Glauben?
Am 18. Februar floß wieder das Blut vom Altar; die gleiche Weisung wie vorher wurde mir gegeben. – Am 8., 9. und 10. März rann das Blut, welches das hl. Bild überschwemmte, vom Altar; der gleiche Befehl wurde mir wiederholt. – Keinerlei Versprechen wurde gegeben, und ich wußte nicht, wie diesen Befehl ausführen.
Am 2. November 1917: „Ich werde alle Nationen schlagen; aber Ich werde das Instrument zerbrechen, dessen Ich Mich bedient haben werde" (12).
Am 21. desselben Monats: „Diese Jugend, die aufgezogen wurde in der Gottlosigkeit, die Mich verlassen hat, nachdem sie Mich zum ersten Mal empfing, wird im Gemetzel und im Tode untergehen. Es wird kein einziger von ihnen zurückkommen!" (13)
Am 7. Dezember 1917: „Die Priester haben ihre Pflicht nicht getan, um die Seelen der kleinen Kinder zu verteidigen gegen die Gleichgültigkeit der Familien und gegen die Gottlosigkeit. Sie haben ihre schuldbare Ruhe der Ausbreitung Meines Reiches vorgezogen; daher werden sie für alle ein Gegenstand der Verachtung und des Hasses werden. Lange ist es her, leider, daß das Märtyrerblut nicht mehr in ihren Venen fließt. Wehe! Wehe!"
Am 8. Dezember 1917 – eine eher intellektuelle als materielle Vision: – Ich sah die große Marmor-Stiege und den Hof des hl. Damasus (Vatikan) erfüllt von Pfauen und von Tieren, die Katzen glichen: „Die Lüge, die Schmeichelei, das Ränkespiel, – sagte die gewohnte Stimme –, umgeben Meinen Stellvertreter und halten von ihm fern die Wahrheit und die Gerechtigkeit". Darauf sah ich, indem die Vision wechselte, Männer, die eher Dämonen glichen, die brennende Fackeln schwangen und den Vatikan samt allen Klöstern Roms in Brand steckten (14).
Im vergangenen Juni wurden mir unsere Armeen oder eher die Armeen gezeigt, wie sie unter einer schwarzen Wolke kämpften, die durch die Dämonen gebildet war; darauf die Stimme: „Schreibe in Meinem Namen dem Papst und sage ihm, er möge den Bischöfen, den Priestern der ganzen Welt die Anordnung geben, und vor allem den Priestern, die an der Front sind, daß sie jeden Tag nach dem hl. Offizium den großen Exorzismus Meines Dieners Leo XIII beten müssen, um für immer die teuflischen Legionen in die Hölle hinabzustürzen. – Mein Reich ist nahe, und der Tag ist nicht fern, an dem alle Nationen der Erde erkennen werden, daß Ich der Herr aller Dinge bin und sich vor Mir niederwerfen werden. Gib dem Papst die Anweisung, er müsse die blutenden Göttlichen Hostien nach Rom verbringen lassen, damit sie dort angebetet werden. Auf seine Ablehnung hin werde ich ihn und alle, die ihn umgeben, verantwortlich machen für die Übel, die über die Kirche und über die Welt hereinbrechen werden".
Am 15. Dezember 1917: „Wie sehr ist Frankreich in Gefahr! Das Blut, das fließen wird, gleicht einem reißenden Strom, und die Opfer, die den Erdboden übersäen werden, sind zahllos. Die Bischöfe erheben sich in großer Zahl zugunsten der Anleihe und glauben, dadurch ihren für immer verlorenen Einfluß zurückzugewinnen; und sie erheben sich nicht, um die Hölle zurückzuschlagen, die Urheberin aller Übel ... Wehe! Wehe!"
„Warum hat man die Kommunion der ganz kleinen Kinder aufgegeben? Wie werden die Mütter weinen! Auch sie sind sehr schuldig; denn sie sind unzählbar, jene, die es vernachlässigten, das Herz ihrer Kinder zum Guten und zur Tugend zu erziehen". Und am gleichen Tag: „Befehle, in Meinem Namen, den wohltätigen Freunden, die Ich dir gegeben habe, daß sie dir weitere Bilder Meines Göttlichen Herzens verschaffen sollen. Wie Ich es dir bereits gesagt habe, werden sie für jene, die kämpfen, ein unverletzlicher Schild sein. Sie werden sehen, wie der Tod um sie herum seine Verheerung ausübt; aber sie werden verschont bleiben. Für alle jene, die sie mit Glauben auf sich tragen, werden sie die Rettung sein. — Und du, Mein Priester-Opfer, sei ein Heiliger und bereite dich vor in freudigem Leiden".
Am 17. Dezember 1917: „Das Jahr, das gleich beginnen wird, wird das Jahr sein Meiner Rache. Der Mensch wird spüren, ohne sich jedoch deswegen zu verdemütigen, daß Ich der einzige Herr bin; sein Herz wird sich verhärten; er wird Meine Gerechtigkeit verlästern und Meine Barmherzigkeit verhöhnen und Meinen Zorn erregen. Die beiden ersten Monate werden allen von Meinem Zorn künden, den nichts wird besänftigen können. Armes Frankreich!"
Am 20. Dezember 1917: „Die Armeen werden aneinander geraten; das Gemetzel wird groß sein, und die Verluste auf beiden Seiten beträchtlich. Das Blut wird wie eine Sturzflut fließen; jedoch der Sieg wird Frankreich gehören trotz seiner Treulosigkeiten und seiner Verleugnungen (15)".
„Ach! Wenn es gleich von Anfang an auf die göttlichen Rufe Meiner Barmherzigkeit gehört hätte, dann würde es diese Horden des Schreckens und des Stolzes längst zurückgeschlagen haben, die in Meinen Händen nur ein Instrument sind, das Ich zerbrechen werde. Bitte um Gebet und Buße auf allen Seiten".
Am 24. Dezember 1917 floß das Blut des hl. Bildes in Strömen vom Altar, wie ich es noch nie gesehen hatte, und ein Tropfen fiel sogar auf den Altarboden. Die Stimme ließ sich vernehmen: „Der Greuel — sagte sie — ist an heiliger Stätte. Alles ist menschlich im Vatikan; kaum denkt man noch an Mich. Ich werde diesen Ort schlagen, wo Ich seit langem nicht mehr herrsche; daher werden die Plünderung und der Tod dort Einzug halten (16). Das Grab Meines Apostels wird entweiht werden. Aus diesem Ort, der ein Ort des Gebetes und der Heiligung sein sollte, haben sie eine Stätte des Stolzes gemacht, wo die Unreinheit (17a) sich zur Schau stellt und sich den Augen aller verkündet. Sie werden alle zerstreut werden; denn sie sind für alle, durch ihre Umtriebe und ihre Lügen, ein immerwährender Skandal. Wehe Rom! Wehe Italien! — Opfere dich Mir auf als Schlachtopfer und sei ein Heiliger!"

TRÖSTLICHE VISION

Am 25. Dezember (Weihnachten) 1917 zeigte mir der Gute Meister einen weiten, eingefriedeten Raum, erfüllt von blendend weißen Lilien. In der Mitte drei große Lilien, schöner, größer, vollkommener als die andern, und im Zentrum ein großer, schöner Mann mit blonden Haaren, die in Locken auf seine Schultern herabfielen, mit energischem Blick. Er hielt in seiner Rechten ein zum Himmel erhobenes Schwert und in seiner Linken eine bis zum Boden reichende Banderole, auf der diese Worte geschrieben standen: „Gerechtigkeit und Wahrheit: Ich bin gesandt von Gott, um Sein Reich auf der Erde wiederherzustellen".
An den Tagen des 24., 25., 26. und 28. Dezember hörte das Blut nicht auf, von dem hl. Bild zu fließen. Seit dieser Zeit unterließ ich es, das Blutfließen vom Altar und vom hl. Bilde im Tagebuch einzutragen (17b). Indes, ich muß bemerken, daß dieses seit dem Waffenstillstand öfter vorkam und reichlicher als je. Wenn man diese Linnen sieht, würde man glauben, daß sie in ein Blutbad getaucht worden wären.
Die Stimme des Guten Meisters, die nun vom Tabernakel ausgeht (18) hört nicht auf, sich vernehmbar zu machen, jedoch selten, um von den unsere Situation betreffenden Dingen zu sprechen, welchen niemand Aufmerksamkeit schenken will, und dennoch, wir befinden uns auf einem Vulkan. Man dürfte die Worte nicht vergessen, die der Gute Meister am 3. August 1914 ausgesprochen hatte: „Die Nachkriegszeit wird schrecklicher sein als der Krieg selber".

WICHTIGE BEMERKUNG

Im Gefolge des vorausgehenden Satzes fügt Mgr Vachère bei: — „Diese Worte, bis 1914, 3. August, wurden in drei Exemplaren in Rom hinterlegt:
1. beim Hl. Offizium;
2. beim Meister des Hl. Apostolischen Palastes;
3. bei Kardinal Vives y Tuto.
Mehr als zehn Exemplare in Belgien, in Deutschland, in Amerika (in Sainte-Rose du Lac und in Montreal), in Frankreich, in Italien. Also kann man nicht sagen, daß sie im Nachhinein geschrieben worden seien; den überzeugendsten Beweis dafür entnehme ich den Befehlen des Bischofs Humbrecht selbst, der sie von 1911 an erwähnte (19).
Seit dem Krieg sind diese „Worte" in aller Gedächtnis, und Tag für Tag sehen wir leider deren fürchterliche Bewahrheitung. Die Briefe an den Papst, an die Generäle Joffre, Nivelle, Foch, an den König Belgiens, an den Zar Rußlands, an General Pershing (einige mit Antwort oder Empfangsbestätigung) zeigen an, daß ich den göttlichen Befehlen gehorchte, die mir gegeben wurden (20).
— Da man meine armselige (demütige) Meinung wünscht, hier ist sie: Indem ich mich gänzlich den Entscheiden der Kirche, meiner Mutter, unterwerfe, erkläre ich, daß dieses Geschehen, das seit 1911 andauert, von Gott ist; denn hierin muß man den Baum an seinen Früchten beurteilen:
Bekehrungen, und vor allem Bekehrungen in der Todesstunde; Heilung Blinder, Lahmer aller Altersstufen, Schwindsüchtiger, Fallsüchtiger, und, ohne Furcht, zuviel zu sagen, Erweckung eines Kindes, welches die Ärzte für leblos erklärten nach einer Operation.
Die zahlreichen Ex-Votos sprechen Bände!...
Um ein solches Geschehen zu glauben, bei dem alles objektiv ist, muß man es gesehen und studiert haben wie es weise Priester getan haben: Ärzte, Drogisten, Artisten, Wissenschaftler von Rang und Besucher aller Zungen, aller Nationen und aller religiösen und politischen Meinungen.
Jesus, das Wort Gottes, Gott Selbst, hat mir befohlen, die Bilder in der ganzen Welt zu verbreiten und dieses blutende Bild an die Front bringen zu lassen: Ich konnte meine Mission nur unvollkommen erfüllen. Tausende von Soldaten tragen es, und alle bekunden ihre Dankbarkeit gegenüber diesem hl. Bilde (21). Unsere Generäle haben es empfangen und getragen; Herrscher haben es angenommen".

NACHKRIEGSTAGE

Indes, weder der Waffenstillstand noch die Verträge, die dem Krieg ein Ende setzten, sollten die Kundgaben des Heiligsten Herzens Jesu von Mirebeau abschließen. — Alle Franzosen hätten die Worte des Guten Meisters kennen sollen, welche ankündigten, daß der Sieg Frankreich gehören werde. Alle hätten wir uns zu Füßen Christi werfen müssen und Ihm Liebe und Treue schwören sollen. Wenn dem nicht so war, wer ist dann verantwortlich für diese traurige Situation? !!
Die menschlichen Rücksichtnahmen herrschten vor, und diese „heilige Vereinigung", von der man so viel redet, war ein bloßes Hirngespinst und eine bittere Enttäuschung, weil die Völker es unterlassen haben, offen die Hilfe und die Billigung Gottes zu erflehen.
Gleich von der Unterzeichnung des Waffenstillstandes an beeilten sich Regierende und Regierte, zu ihren fatalen Leidenschaften, zu ihren Exzessen und ihren schädlichen Irrungen zurückzukehren. — „Passato il pericolo, gabbato il santo" (22), sagt der Italiener; und dies ist es gerade, was sich bei diesen Nationen ereignete, die indes so viele Male vom Flügel der Niederlage gestreift wurden. Nach einem flüchtigen Te Deum der Danksagung kehrte ein jeder entweder zu seinen Zerstreuungen, zu seinen Lustbarkeiten, oder zu seinen Machenschaften und Unordnungen zurück, ohne daß der Krieg ihn irgendetwas gelehrt hätte noch ihn etwas vergessen ließ. — Wie könnte Gott darin auf Seine Rechnung kommen?
In dieser Nachkriegszeit, sagt Mgr Vachère, hören jene, die überlegen, in den Forderungen der Streiks das erste Wutgeschrei der Revolution und des Bürgerkrieges. Möge der Gute Meister, der Frankreich liebt, es vor einem solchen Unglück bewahren!
Am 27. Juni und am 1. August 1919, im Moment des Brechens der hl. Hostie, nahm das Kostbare Blut Wärme, Geschmack, Farbe und Geruch des Blutes an. — Dieses neue Wunder, so vielen andern hinzugefügt, wurde von drei Zeugen konstatiert: Frls. Philipot und Giboureau und Herrn Raymond Noazet, Schlosser (23).
Am 1. August 1919: „Zwei Throne sind erschüttert, jene Englands und Spaniens. England ist in Gefahr: es ist auf einem Vulkan. Es wird das Strafgericht seiner Apostasie erfahren; die Mächtigen werden entmachtet werden. Das Gebet und die Bußwerke seiner Heiligen steigen zu Mir hinauf in machtvollen Flehrufen. Möge es zu Mir zurückkehren; Ich werde es zu beschützen wissen".
Im Monat Februar 1920 (am 18.) erhielt ich den Befehl, mich aufzumachen nach Rom. Ich wollte das hl. Bild mitnehmen, mußte aber darauf verzichten wegen des Verbotes, das mir vom Guten Meister auferlegt wurde. Ich trug den Rapport, die „Worte" und die beiden blutigen Linnen mit mir, das eine vom Blute befleckt, welches aus der Göttlichen Hostie floß, die seit 1914 auf dem Altar aufbewahrt wurde, und das andere, getränkt vom Blute, das dem hl. Bilde entfloß.
Nach den Worten des Meisters des Heiligen Apostolischen Palastes belebte sich das Blut, das auf den eucharistischen Linnen ist. Dieses neue Wunder, vollbracht im Vatikan, wurde vor zwei Zeugen bestätigt. — Jedoch, ich wurde nicht empfangen, und mein Protest gegen den ungerechten Richterspruch, den man gegen mich erließ, blieb erfolglos: das Urteil wurde nicht aufgehoben. Indes, Papst Benedikt XV. ließ mir durch den Großinquisitor, den hochw. Pater Lepidi, unter dem Datum des 26. März 1920, sagen, daß sich eine Untersuchung aufdränge und daß ein Brief an den Bischof von Poitiers, Mgr. de Durfort de Civrac, gesandt würde, um ihn anzuweisen, sich meines Falles anzunehmen.
Pater Lepidi bestätigte mir überdies, daß in der göttlichen Sache nichts verurteilt sei noch es sein könne.
Am 27. desselben Monats wurde mir die gleiche Mitteilung gemacht seitens des Heiligen Offiziums durch einen Ordensmann des hl. Benedikt, den Pater Catineau.
War es die Wahrheit? Ich kann daran zweifeln; denn, nachdem ich meinerseits dem Bischof von Poitiers geschrieben hatte, erhielt ich niemals eine Antwort!!! (24)
Ich kehrte am 4. Mai 1920 nach Rom zurück, und brachte eine der Göttlichen Hostien, die geblutet hatten, mit: sie blieb einen ganzen Monat im Vatikan. Ich erhielt wieder keinerlei Genugtuung und die gleichen Antworten wurden mir gegeben!!! - Ich schrieb erneut dem Bischof unter dem 14. Juni (1920) und mein Brief, wie der vorhergehende, blieb ohne Antwort!!!Vom 12. Juli 1920 an hörten das Blut- und Tränenfließen für eine gewisse Zeit auf, und am 13. des gleichen Monats wurde das Bild leuchtend; dieses Zeichen dauerte bis gegen neun Uhr abends.

EINIGE BEMERKUNGEN (25)

Muß ich hier die Wutausbrüche des Teufels berichten, der, nachdem er mir angedroht hatte, mir das Kreuz zu brechen, weil ich sein Reich vernichtete, mit Schmeicheleien kam, um mich einzuladen, Jesus, der jenen, die sich an Ihn halten, nur Leiden gebe, zu verleugnen, und mir Ehren und Freuden versprach, wie allen jenen, die Ihm dienen?!
Ja, diese Sache ist göttlich! Was auch die Pharisäer sagen mögen, und ich ziehe es vor, mit dem Papst zu glauben, daß „sich eine Untersuchung aufdrängt" und daß nichts in dieser Angelegenheit, die seit neun Jahren ansteht, verurteilt ist, noch es sein kann. Möge Jesus, der der Menschen nicht bedarf, um zu triumphieren, dafür gepriesen und gelobt werden! Ich habe gelitten; aber ich liebe das Leiden: ich möchte lieber dem blutenden Jesus folgen als mich in einer Maskerade befinden, die ein politisches Ziel verfolgt und jenes, die guten und gesunden Willen zu entzweien.
Luther und Loisy triumphieren in der Kirche; aber dieser Triumph neigt seinem Ende zu; denn Jesus hat am 3. August 1914 gesagt: „Der Häresie wird in diesem Kriege der Kopf zerquetscht werden". Dieser Kaiser, ein gekröntes Monstrum, hatte verheißen, Luther nach dem Krieg einen Götzentempel zu errichten und ganz Deutschland zu protestantisieren. Sein gottloser Traum wurde umgestürzt und die Häresie zermalmt und ihre Krone zu Fall gebracht.
Die Priester, über die zu weinen der Gute Meister nicht aufhört, müßten verstehen, daß sie sich auf falschem Wege befinden und daß sie die Seelen verlieren, indem sie sich selbst verlieren. — An die Übernatur glauben und ihr nicht gestatten wollen, sich zu zeigen, ist gleichviel wie den Glauben vernichten, d.h. Seelen ruinieren. Zweifellos ist Vorsicht angebracht. Jedoch, die Kirche täuschen und aus Haß jene verfolgen, die der Himmel trotz ihrer Mängel und Unvollkommenheiten auserwählt, heißt mit dem Teufel zusammenarbeiten. -- Diese ganze leidige Geschichte von Mirebeau, die Bischof Humbrecht, den Fälscher und Lügner, zum Verfolger hat, müßte allen Priestern die Augen öffnen.
Meine letzte Reise nach Rom war nicht nutzlos. Nachdem die blutigen Linnen, die Photographien mehreren Persönlichkeiten der Ewigen Stadt gezeigt worden waren, luden mich alle ein, Professor Nazari von der Universität von Rom aufzusuchen und ihn zu bitten, die Analyse des Blutes vorzunehmen; was getan wurde. Er wollte die Photos mehrere Tage hindurch behalten, die ihn lebhaft interessierten, ihn und die Wissenschaftler, denen er sie zeigte. „Das eigentliche Wunder, — sagte er mir —, besteht in diesem Bilde und in diesen Hostien, deren Fortbestehen die Wissenschaft verwirrt. Die in dem Blut enthaltenen Elemente, — denn Blut ist es —, hätten das Bild und die Hostien vernichten müssen". — Nachdem ich — laut dem Großinquisitor Lepidi — eingewendet hatte, daß man diese Tatsache dem Spiritismus zuschreiben könnte oder möchte, begann Professor Nazari zu lachen, und hier seine Antwort: „Niemals kann der Spiritismus ein solches Wunder wirken! Sehen Sie, ich habe mit großer Sorgfalt die berühmte Spiritistin Eugenia Paladina untersucht; ich habe einzig eine sehr geschickte Aufschneiderin entdeckt, und nichts mehr. Die Persönlichkeiten des Hl. Offiziums mögen eminente Theologen und Philosophen sein, aber in Belangen der ärztlichen Wissenschaft sind sie Ignoranten ohne Erfahrung".— Ich hielt ihm darauf die Feuchtigkeit(s-These) entgegen. — „Nein, — sagte er —, die Feuchtigkeit ist nicht imstande, Blut zu produzieren. Nehmen wir an, sie könne Blut hervorbringen, so könnte sie es niemals mit Finalität; denn es ist eine träge und blinde Kraft. Um Blut zu bilden, braucht es einen Menschen oder ein Tier, weil weder das Papier noch das Brot (Hostie) Blut abgeben können. Ich wiederhole es, das eigentliche Wunder besteht in diesem Bilde, dessen Verwandlungen verwirren, und in dieser Hostie. Halten Sie mich auf dem Laufenden über alles, was weiter geschieht".
Was soll man nach diesen Darlegungen eines Meisters sagen , dessen Wissenschaft unangefochten ist? — Das Institut Lister von London, die Universität von Oxford, haben ebenfalls Analysen gemacht und die haßerfüllte Behauptung des Bischofs Humbrecht Lügen gestraft, die wissen wollte, ohne es gesehen zu haben, daß es Malereien seien! — Adveniat Regnum Tuum. Domine Jesu.
Der Großinquisitor Lepidi hat die Rapporte und die „Worte" behalten.

LETZTE KUNDGABEN

In diesen letzten Tagen (Juli 1920) sagte der Gute Meister, indem er von den treuen Freunden sprach, die Ihm gehören:
„Der Thron Meiner Herrschaft in der Welt besteht aus Leiden, Gebeten und Entsagungen der Freunde, der Auserwählten Meiner Rechten, die Ich Mir aus der Welt erwählt habe. Ich werde sie durch alle Gefahren hindurch zu führen wissen und ihnen eingeben, was sie sagen sollen, um Meine hl. Sache zu verteidigen".
Gestern, am 30., und heute, 31. Juli, floß das Blut reichlich aus der Göttlichen Hostie und vom hl. Bilde, und gegen 3 Uhr nachmittags blieb das hl. Bild leuchtend und strahlend während ungefähr vier Stunden.
Am ersten Freitag des Monats August 1920 sagte der Gute Meister: „Wehe jenen, die es wagen würden, das Reich Meiner Barmherzigkeit zu hemmen! Ich werde die Nationen schlagen... Deutschland wird alle Mißgeschicke erfahren, die Meine Göttliche Gerechtigkeit ihm auferlegt, um die Verbrechen seiner Apostasie loszukaufen. Die Freunde, die Ich Mir dort erwählt habe, sind wahrhaftig Mein, bis zum Vergießen ihres Blutes im Zeugnis Meiner göttlichen Wohltaten in Meiner Sache von Mirebeau" (26)
Am 14. August entfloß das Blut der hl. Hostie, die auf dem Altar aufbewahrt wurde und dem hl. Bilde in Gegenwart von zwei Zeugen.
Am 15. August kam ein junger Mann von 18 Jahren, um dem Guten Meister zu danken, weil Er ihn geheilt hatte; 2 Wochen vorher war er als Invalider gekommen und konnte nur mühsam gehen; er ging heim zu Fuß, und gestern bestätigte er seine Heilung. — Er war in Begleitung eines Fräuleins von 33 Jahren, das vom gleichen Übel befallen war. Sie schenkte ihre Krücken, und kehrte nach Hause zurück, nachdem sie sie vor dem Heiligen Bilde gelassen hatte.
Heute (15. August) ist wieder eine junge Frau von 33 Jahren gekommen, die in Paris wohnt, um ihre Heilung zu erbitten. Vor ihrer Abreise bestätigte sie vor ihrer Mutter und mir, daß sie ohneUnterstützung gehen könne, und daß ihr scheine, als wäre das Übel verschwunden.
Misericordias Domini in aeternum cantabo!
Ebenfalls vom 15. August: „Warum — sagte der Gute Meister — klagst du mir, daß du leidest und daß die Ungerechtigkeit der Menschen dich entrüstet? Sei frohen Mutes, wenn Ich es dem Leiden gestatte, dich zu reinigen. Präge deinem Gedächtnis ein, was Ich dir am 14. dieses Monats gesagt habe". — Nun aber, betete ich am 14. dieses Monats meinen Rosenkranz, als ich, bei den schmerzhaften Geheimnissen angelangt, den Guten Meister sah, wie Er Sich mir blutend und über und über bedeckt mit Wunden vorstellte. Die Wunden der linken Seite waren strahlend, und es entströmte ihnen ein göttlicher Wohlgeruch. Das Antlitz war unkenntlich und in allem jenem ähnlich des hl. Bildes. — Ich warf mich nieder und wollte meine Lippen auf die Göttlichen Wunden pressen...
"Nein, — sagte der Gute Meister —, lege deine Stirn auf Meine anbetungswürdigen Füße, du bist noch nicht würdig, dich auf Meinem Göttlichen Herzen auszuruhen. Alles was du gesehen, berührt, gehört hast seit 9 Jahren hätte aus dir einen Seraphim der Liebe machen müssen, der Tag und Nacht für Mich brennt. Ich finde dich heute wieder mit deinen gleichen Schwächen und deinen Unvollkommenheiten. Nein, dein Herz darf für Mich nicht aus Fleisch sein, sondern eine glühende Kohle, die sich aus Liebe verzehrt. Du hast dich Mir freiwillig hingegeben; bleibe bei Mir und sei in höchster Freude, daß du noch am Kreuze verbleiben darfst, woran Ich dich geheftet habe. Der Triumph Meiner Göttlichen Sache ist nahe; beschleunige ihn durch die vorbehaltlose Annahme aller Leiden und Demütigungen".
Hier enden die „offiziellen" Worte des Guten Meisters. — 8 Tage nach diesem denkwürdigen 15. August (1920) fand in Mirebeau das große Wunder der Stigmatisierung des Christus von N.N. statt, die eine neue Phase einleitete in der Vorbereitung des großen Triumphes des Herzens Jesu. O COR JESU SACRATISSIMUM, REX FRANCIAE ET OMNIUM CORDIUM, MISERERE NOBIS!

R. Bombenger
Aus dem Französischen übersetzt von Paul 0. Schenker

ANMERKUNGEN:
1) Es ist selbstverständlich, daß es hier nicht um die offiziellen Segnungen, die streng priesterlichen unseres Klerus geht. Unser Herr will scheinbar zu verstehen geben, daß Er der Urteilsweise dieser Hirten diametral entgegensteht, die nicht auf Ihn hören. Wir finden beim Propheten Isaias (Kap. V, 20) Verwünschungen, die diese strenge Ausdrucksart des Heiligsten Herzens Jesu sehr gut kommentieren. Hier folgen sie im Wortlaut: „Wehe jenen, die das Böse gut und das Gute bös nennen, die die Finsternis für Licht und das Licht für Finsternis halten, die bitter finden, was süß ist und süß, was bitter ist". — Und wie müssen sie zahlreich sein, jene, die unter diese Verwünschung des großen Propheten Isaias fallen!
2) Wir haben ein augenfälliges Beispiel „toten Glaubens, der aus Abstraktionen besteht und nicht aus Realitäten" in dem Einwand eines Jesuitenpaters, daß die Verwandlung (nach der rituellen Konsekration) der sichtbaren Gestalt des Weines in frisches Blut nur vom Teufel kommen könne. Dies ist der Rationalismus, der große Feind des Glaubens, der die Intelligenzen vergiftet...
3) Diese Klage des Hlst. Herzens Jesu ist nur zu berechtigt; einerseits sieht man z.B., wie große Kundgebungen organisiert werden, die man Eucharistische Kongresse nennt (eigentlich eher dazu angetan, das Prestige des Klerus zu stärken), und anderseits sehen wir Männer der Kirche sich lustig machen über Eucharistische Wunder, die den Glauben der Schwachen aufs höchste anregen würden, wenn man sie nicht erstickte.
4) Diese letzteren Worte bestätigen aufs beste unsere Auslegung und die Daseinsberechtigung des Blutwunders von Mirebeau.
5) Unser Herr nennt hier Pius X. „das sanftmütige und geduldige Opfer des Vatikans". Der heilige Papst sollte in der Tat „Opfer" bleiben bis zum Tode.
6) Das Massaker der Priester, hier vom Heiligsten Herzen Jesu angekündigt, hat sich seither in mehreren Ländern verwirklicht, namentlich in Rußland, in Mexiko und in Spanien...
7) Anspielung auf die Erscheinungen der Heiligsten Jungfrau vor Marie Martel und den Mädchen der Ordensschule von TILLY-SUR-SEULLES (Calvados) von 1896 bis 1899. Das Dossier einer ersten Untersuchung durchgeführt von den Vertretern von Mgr. Amette, damals Bischof von Bayeux und entschiedener Gegner des „Geheimnisses von La Salette”, wurde in den Archiven des Heiligen Offiziums klassiert, wahrscheinlich ohne daß der Papst davon Mitteilung erhielt. — Auf jeden Fall wußte Pius X., der 1903 gekrönt wurde, absolut nichts von der Sache, als Mgr Vachère bei einem Besuch anfangs 1905 ihm davon sprach, indem er sich auf eine angeblich von Pius X. selbst erlassene Verfügung bezog! Hier war es, als der Höchste Pontifex ihn mit einer Untersuchung an Ort und Stelle beauftragt habe, deren Rapport im Dezember 1905 im Vatikan hinterlegt wurde.
"Ich habe Ihr Memorandum gelesen und wieder gelesen, sagte ihm Pius X. einige Zeitdarauf -; Tilly wird vom Heiligen Offizium studiert. Dieses Studium geschieht mit Gründlichkeit, Aufmerksamkeit und Frömmigkeit, damit daraus die größere Ehre Gottes und jene der allerseligsten Jungfrau Maria erwachse...
Ich segne Sie, Ihre Werke, Ihre Familie, den Bischof der Diözese, der Sie angehören, das Mädchen von Tilly und alle jene, die mit Ihnen eine Lösung zu dieser Angelegenheit erwarten. — Ich bitte Gott, er möge der Wahrheit zum Durchbruch verhelfen"!
Leider muß man gestehen, daß diese Wahrheit in den Büros des Hl. Offiziums begraben blieb und daß Pius X. sie nie kennen sollte! Übrigens hielt Kardinal Serafino Vannutelli, der allmächtige Sekretär des Hl. Offiziums, bezüglich des Falles U.L. Frau von Tilly Mgr Vachère auf eine von ihm einige Zeit darauf wiederholte Sondierungs diese Worte entgegen:
„Na, was wollen Sie! Der arme Papst ist zu müde... Deshalb teilen wir ihm nicht alle Angelegenheiten der hl. Kirche mit". — Und da ich aufgebracht schien ob einer solchen Antwort: „Aber sicher, — fuhr er fort —, er darf viele leidige und verdrießliche Dinge nicht erfahren".
Was hätte es genützt, darauf zu bestehen? Könnten wir nicht sagen: Habemus confitentem reum? Oder wenigstens den einen der Schuldigen, der sich vielleicht leichtsinnigerweise verraten hat?
Und Mgr Vachère ergänzt: „Welch hübsche Verwaltung! Der Papst herrscht aber leider regiert er nicht!" (Brief an den Autor vom 4. Februar 1921).
8) Siehe Anm. 6
9) Ein großes Resultat dieses Besuches war, von Pius X. den folgenden Urteilsspruch erhalten zu haben, der Mgr Vachère selber über die Folgen der Vorkommnisse von Mirebeau angehört hatte: „O dann, wenn Sie Bekehrungen in articulo mortis gehabt haben, können Sie beruhigt sein: der Teufel ist da nicht im Spiel. Dies ist das beste Kriterium für den übernatürlichen Charakter dieser Ereignisse". — Einige Monate darauf jedoch hat der Papst schließlich doch den Geschichten und den lügenhaften Behauptungen des Ordinariates von Poitiers Glauben geschenkt.
10) Diese letzten Worte beziehen sich zweifellos auf die Zukunft.
11) Die von Mgr Vachère auf Geheiß des Heiligsten Herzens Jesu bei den zivilen und militärischen Behörden unternommenen Schritte blieben wirkungslos; daher wird sich diese Voraussage unserer Meinung nach erst im zweiten Teil des Weltkrieges verwirklichen, der in Vorbereitung begriffen ist... Ebenso wird es zweifellos mit gewissen Teilen der vorausgehenden Vorhersage sein.
12) Voraussage, die ein erstes Mal im Jahre 1918 eintraf; sie wird sich, wenn nötig, in der Zukunft noch weiter bewahrheiten können.
13) Drohung, die nicht strikt nach dem Buchstaben zu nehmen ist.
14) Andere private Prophezeiungen künden ebenfalls den Sturz und die Brandschatzung des Vatikans an, namentlich jene von "Premol" sowie die Zenturie II von Nostradamus, Vers 93. -- Des weiteres siehe die Voraussage vom 1. Dezember 1911 und auch Anm. 17a.
15) Entsprechend den Frankreich durch den Mund des hl. Remigius in Worten, die dem Psalm 88 entnomme sind, gemachten Versprechen: "Wenn Meine Söhne Mein Gesetz verlassen, wenn sie nicht auf dem Wege Meiner Urteile wandeln, wenn sie Meine Gerechtigkeit entweihen und Meine Gebote mißachten, werde Ich ihre Bosheiten mit der Rute und ihre Sünden mit der Geißel heimsuchen. Aber Ich werde Meine Barmherzigkeit von diesem Volke nicht entfernen".
16) Siehe Anm. 12 und 14. Zukünftige Verwirklichungen.
17a) Ohne Zweifel Anspielung auf die zahlreichen Malereien und Skulpturen des Vatikans, die ein schlichter Laie, -- nach dem, was man ihm im Katechismusunterricht gelehrt hat -- nicht anblicken kann, ohne zu erröten. Und welch einen Eindruck müssen diese "Kunstgegenstände" nicht auf Personen machen, die Gott geweiht sind durch das Gelübde der Jungfräulichkeit!!!...
17b) Dieses Tagebuch, das nicht zu verwechseln ist mit dem Heft der "Worte unseres Herrn", wird später in extenso veröffentlicht werden, wenn das "Priester-Opfer" rehabilitiert sein wird, das von der ekstatischen Therese Neumann u.a. für unschuldig erklärt worden ist.
18) Bis anhin ging die Stimme vom hl. Bilde aus.
19) Dieser Beweis wird erhärtet durch das Exkommunikationisdekret selbst, welches Mgr.Vachère beschuldigt, direkt oder indirekt "für die kirchliche Autorität sehr beleidigende Dinge" veröffentlicht zu haben. Wir haben stets angenommen, daß es sich hierin um Klagen (Worte) des Heiligsten Herzens handelte, wie wir es ausgedrückt haben im Schlußwort zum ersten Teil. -- Es ist verständlich, daß der Klerus betroffen reagierte, als er durch Mgr Vachère von diesen Verweisen des "Guten Meisters" erfuhr. Niemand auf der Welt liebt es, Tadel einzustecken, schon gar nicht die Würdenträger der Kirche, die eher an die Komplimente, an die Beweihräucherung und Kniefälle ihrer Untergebenen gewohnt sind...
20) Die den Staatsoberhäuptern im Namen des Hlst. Herzens Jesu gemachten Voraussagen, -- vor allem jene an die Adresse des Zaren von Rußland --, waren bedingt. Rußland hat sich in der Tat noch nicht bekehrt; aber diese Übel, die es erleidet, sind das Vorspiel seiner Bekehrung und seiner Rückkehr in den Schafstall der Kirche...
21) Vgl. 15.12.1917.
22) Wenn die Gefahr vorüber ist, macht man sich lustig über den Heiligen, den man um Hilfe angerufen hatte, und den man nun wieder für überflüssig hält.
23) Alle von Mirebeau. -- Unter den Zeugen der Wunder des Hlst. Herzens Jesu nennen wir noch die Herren Bricheteau, Schreiner; Ernest Roy, Unternehmer, usf., alle wohnhaft in Mirebeau. Es wäre so leicht, alle diese direkten Zeugen noch zu ihrer Lebzeit über die wirklichen und unwiderleglichen Tatsachen zu vernehmen!! -- Wäre es also wahr, daß die von oben kommende Weisung heute die zu sein scheint, alle Tatsachen übernatürlichen Charakters und besonders jene, deren Indiskretion die Haltung des Klerus genieren oder verwirren könnte, ungeprüft zu lassen oder gar unter den Scheffel zu stellen?? Aber La Salette, Tilly-sur-Seulles, Boulleret, Mirebeau, Ezquioga, um nur diese Namen zu nennen, geben seit so vielen Jahren solche Klage- oder Tadels-Töne von sich, daß ein Versuch, sie zu ersticken, vergeblich scheint!24) Mgr Vachère scheint hier das römische Sprichwort aus dem Auge zu lassen: "Die französischen Bischöfe sind allesamt kleine Päpste". Dies ist es genau, was unter anderen Mgr Amette zu sein vermeinte, der sich so geschickt erwies im Ersticken der Erscheiungen von Tilly-sur-Seulles. Der Prinzessin von Tour-du-Pin, die ihn eines Tages in seinem Hotel an der Rue Washington (Champs-Elysées) fragte, wie es komme, daß er "das Geheimnis von La Salette" verfolge, während der Papst es anerkenne und seine Verbreitung ermutige, antwortete er wörtlich: "Der Papst ist Bischof in Rom, und ich bin Bischof in Paris". (Siehe Compte D'Orea, In Honour of France, S. 101) -- Im gegenwärtigen Fall von Poitiers schöpfte Mgr de Durfort in den gleichen Wassern falscher Information wie sein Vorgänger, was seinen Starrsinn zum Teil erklärt. Des weiteren sollte ihn der Geist der Mitbrüderlichkeit, der insbesondere im hohen Klerus so eingewurzelt ist, natürlicherweise dazu verleiten, die unglückselige Entscheidung bis zum Ende zu unterstützen, die der Nachlässigkeit und der Verblendung von Mgr Humbrecht zuzuschreiben ist.
25) Der Leser wird feststellen, daß alle von Mgr Vachère stammen.
26) Anspielung auf die Durchreise Mgr Vachère's in Deutschland, namentlich in AACHEN, auf der Rückkehr von seiner Reise nach Rom im Mai 1920, und auf die Personen, die er für die Sache des Heiligsten Herzens Jesu zu gewinnen wußte. Er trug die hl. Hostie, die er im Vatikan gezeigt hatte, bei sich.

Aus dem Französischen übersetzt von Paul O. Schenker, u. zwar unverändert nach dem Buch von 1939 von R. Bombenger.
Dieser Artikel ist erstmals erschienen in «DAS ZEICHEN MARIENS», 6. Jahrgang, Nr. 11, März 1973, Seiten 1877-1882.

Mittwoch, März 14, 2007

Die große Versöhnungsmacht: das Kostbare Blut Jesu Christi

Jakob Häne, Die vier ersten EngelWie zahlreich und mannigfach sind doch die Beleidigungen, die der ewigen Majestät Gottes zugefügt werden. Riesengroß ist die Sünde geworden. In satanischem Haß erheben sich die Menschen gegen Gott und suchen jeden Gedanken an Ihn auszulöschen. Solche Frevel aber fordern den Zorn Gottes heraus, der in furchtbaren Strafgerichten über uns herabkommt. In erschreckenden Bildern zeigt uns die Geheime Offenbarung des hl. Johannes, wie Gott seine Engel beauftrgt, die Schalen, die mit seinem Zorne gefüllt sind, über die Menschheit auszugießen. So stehen wir inmitten der Gerichte Gottes, die vielleicht noch erschreckender wie bisher über die Menschheit kommen werden.
Gibt es da keine Versöhnung? Wir haben sie im Kostbaren Blute Jesu Christi. Sie muß nur gebraucht werden.
Jakob Häne"Gott ist die Liebe!" (1 Joh. 4, 16) Er ist immer zur Versöhnung bereit. "Ich will nicht tun nach der Glut meines Zornes... denn ich bin Gott und kein Mensch, in deiner Mitte der Heilige". (Osee 11, 9). Doch die Gerechtigkeit Gottes verlangt Genugtuung und Sühne. Diese aber kann nur durch das Kostbare Blut Jesu Christi geleistet werden. Dieses teure Blut allein entspricht nämlich der beleidigten Majestät Gottes, weil es das Blut des Sohnes Gottes ist und somit eine unendliche Würde vor Gott besitzt; weil es der Preis unserer Erlösung ist und so einen unendlichen Wert vor Gott hat. Schon der hl. Clemens ruft uns zu: "Wir wollen aufblicken zum Blute Christi und erkennen, wie kostbar es vor Gott, unserem Vater ist, weil es zu unserem Heile vergossen, der ganzen Welt die Umkehr zu Gott gebracht hat."
Wegen dieser göttlichen Würde und dieses einzigartigen Wertes trägt das Kostbare Blut Jesu Christi immer wieder die Macht der Versöhnung in sich. Jedoch wird die Versöhnung des himmlischen Vaters durch das Kostbare Blut nicht ohne uns, nein sogar in uns und mit uns erfolgen.
Darum ist es von entscheidender Wichtigkeit, daß wir mit unerschütterlichem Vertrauen zum Kostbaren Blute unseres Herrn aufschauen, es mit gläubigem und glühendem Herzen auffangen und ihm niemals den Zustrom durch die Sünde versperren.
"Darum möge ein jeder seine Verfehlungen verabscheuen und das unserem Erlöser angetane Unrecht nach Kräften wieder gut zu machen trachten, er möge in brennender Liebe Ihm nachfolgen und das beweisen durch ein von christlichen Sitten erfülltes Leben. Und da Christus mit seinem grausamen Blutvergießen alles menschliche Leiden verklärt hat, sollen alle, die Schmerzen und Elend zu erdulden haben, von Ihm lernen, sie mit Gleichmut und zum Himmel erhobenem Geiste zu ertragen, eingedenk jenes göttlichen Ausspruches "Wer das Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert" (Matth. 10, 38). Und wie unser Heiland durch seine schmerzlichen Qualen unsere Betrübnisse aller Art versüßen und erträglicher machen wollte, so sollen auch wir nach seinem Beispiele die Bedrängnisse und Schmerzen der anderen mildern und ihnen nach Möglichkeit Trost und Hilfe spenden" (Aus dem Schreiben des Heiligen Vaters Papst Pius XII. an den Generaloberen der Missionäre vom Kostbaren Blute anläßlich der Jahrhundertfeier des Festes vom Kostbaren Blue Jesu Christi).
Darum wollen wir auch immer und immer wieder das Kostbare Blut unseres Heilandes empfangen in der hl. Eucharistie. Schließlich wollen wir es immer wieder mit Christus, durch das unbefleckte Herz Mariä dem Vater im Himmel opfern.
"Das Blut Christi ist der Purpur, der die Seelen der Heiligen durchtränkt, nicht nur als Farbe hell erstrahlend, sondern auch als "Macht" (Ambrosius Ps. 118, 17,20). So wird nämlich das Kostbare Blut Jesu Christi unsere Seelen nicht nur reinigen und in neuem Lichte erstrahlen lassen, sondern es wird in uns auch zu einer Macht, der selbst der erzürnte Vater im Himmel nicht widerstehen kann. Es wird in uns zur großen Versöhnungsmacht, die den Zorn Gottes besänftigt und die Liebe des himmlischen Vaters uns wieder zuwendet.
Glauben wir fest an die Macht des Kostbaren Blutes und machen wir sie uns zu eigen; dann werden wir den Vater versöhnen und die Welt retten.
Blut Christi stärke uns!

P. Friedrich Böhlefeld C.PP.S.
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Montag, März 05, 2007

Unsere Liebe Frau von Mettenbuch

Bild nach der Statue von 1877Im Advent 1876, 1. bis 21. Dezember, erschien in einer abgelegenen Waldschlucht bei Metten die Muttergottes mit dem Jesuskind vier Mädchen und einem zehnjährigen Buben. Sie saß auf einem Thronsessel; auf ihrem Schoß ruhte das göttliche Kind, und der hl. Joseph schaute von rückwärts mit gütigem Blick auf das Jesuskind. Die Erscheinung war von einem Sternenkranz umgeben und zwei Engel standen links und rechts. Scharen von Engeln schwebten von oben herab, mit Musikinstrumenten in den Händen. Das ganze Weihnachtsgeheimnis ließ sich aufs neue vom Himmel in diese Waldeinsamkeit hernieder. Die Muttergottes wünschte, daß eine kleine Kapelle gebaut und daß sie als "Trösterin der Betrübten" verehrt werde. - Sie ermahnte zum eifrigen Gebet, vor allem des Rosenkranzes, und daß man die hl. Sakramente empfangen solle. - Anschließend begleitete Maria die Kinder den steilen Waldpfad hinauf in Richtung ihres Heimatdorfes Mettenbuch. Auf halbem Wege blieb sie bei einem Birnbaum stehen und sagte zu den Kindern: "Hier ist heute unser Altar." Noch heute steht hier ein schönes Kreuz aus Metall. Am 3. Dezember 1876, dem ersten Adventssonntag, erschien dem Buben der göttliche Heiland am Kreuz. Er war so leidend und mit Blut überronnen, daß der Knabe zutiefst erschüttert war. - Auch entstand eine kleine Quelle, durch deren Wasser sehr viele Heilungen geschahen. Die Kunde hievon verbreitete sich sehr schnell, so daß aus Bayern, Österreich und Böhmen Scharen von Pilgern kamen. Eine Kapelle und Notunterkünfte für die vielen Leute wurden errichet. Auch wurden Andachtsbildchen und Medaillons hergestellt. - Die Patres vom Kloster Metten, welche die Kinder in der Schule hatten und die Familien kannten, setzten sich tapfer für die Echtheit der Erscheinungen ein und zwei von ihnen mußten ihre Überzeugung mit scharfer Maßregelung bezahlen. - Auf kirchenfeindliche Intrigen hin, der man von maßgebender Seite her leider widerstandslos nachgab, kamen strengste Erlasse, welche die Abreißung der Kapelle und Pilgerquartiere sowie die Vernichtung aller Bildchen und Andenken geboten. Die Kinder wurden unmöglichen Verhören unterworfen und ihnen unter Strafe verboten, je etwas über die Erscheinungen zu sagen. - Dennoch erlosch im gläubigen Volk das Andenken hieran nicht ganz. Selbst im Weltkrieg 1939/45 gelobten sich Krieger zur Muttergottes von Mettenbuch, wenn sie glücklich die Heimat wieder sehen würden. - "Maria, Trösterin der Betrübten, bitt für uns!"

Bild nach der Statue von 1877


(Nach "Erscheinungen U.L. Frau bei Mettenbuch" von P. Benedikt Braunmüller O.S.B., Deggendorf 1878, Verlag von J. Pfeiffer).
(Neues Buch hierüber: "Advent-Muttergottes in der Waldschlucht", 182 S., 25 alte Bilder.)

Siehe ferner: Maria von Mettenbuch - Unsere Liebe Frau von Mettenbuch