Samstag, Oktober 30, 2010

Sonntag, September 05, 2010

Samstag, Mai 02, 2009

Le Laus

Le Laus, apparition de Notre-Dame à Benoîte RencurelViel wird heute über Marienerscheinungen gesprochen und geschrieben. Wie kommt es, daß in unserem Sprachraum die wunderbaren Begebenheiten, die sich im 17. und 18. Jahrhundert in Le Laus (sprich Lö Loo), einem Weiler in den französischen Alpen, zugetragen haben, so gänzlich unbekannt sind?
Sie stehen doch in innigstem Zusammenhang mit allen späteren Erscheinungen der Gottesmutter, und es liegt ihnen das gleiche Anliegen zugrunde: die Muttergottes will die von Gott abgefallene Menschheit warnen vor dem nahenden furchtbaren Strafgericht.
Wenn in dem Buch von Goubert und Christiani, „Marienerscheinungen", nach den eigenen Worten des Verfassers eine Zusammenfassung dessen gebracht werden soll, was man „die Marianische Folge" nennt, gehörten da nicht an die Spitze die Erscheinungen von Le Laus? Sie sind zeitlich die ersten bedeutenden, und keine andere Stätte kann sich so vieler Besuche der seligsten Jungfrau rühmen, an keinem anderen Ort wandelte sie, so wie dort, durch die Landschaft, verkehrte sie in so vertraulicher Art mit ihrer Auserwählten.

DIE DOKUMENTE

Von den Erscheinungen, die der Hirtin BENEDIKTA RENCUREL — wegen ihrer Zugehörigkeit zum dritten Orden der Dominikaner Sr. Benedikta genannt — in der Zeit von 1664 bis 1717 zuteil geworden sind, erzählen vier authentisch beglaubigte Manuskripte aus jener Zeit. Sie stammen von unmittelbaren Zeugen und enthalten Aussagen über Benedikta, über die verschiedenen anderen Personen, die in die Ereignisse verwickelt waren sowie über diese selbst, die damals allen bekannt waren. Die Aussagen sind umrahmt von Verhören, begonnen im Geiste des Zweifels. Durch drei Jahrhunderte und schwere Fährnisse hindurch sind sie wunderbarerweise auf uns gekommen. Die Missionäre von Notre Dame du Laus hüten sie als kostbaren Schatz.
Das erste verfaßte ein Laie, François Grimmaud. Er war Advokat des Parlaments von Grenoble und Richter der Herrschaft Avençon, Le Laus gegenüber gelegen. Er leitete die anfänglichen Verhöre und spielte bei der Haupterscheinung dieselbe Rolle, wie später Bernadettes Gefährten in Lourdes.
Das zweite ist von Bruder Aubin, einem Einsiedler aus der Umgebung von Le Laus. Es enthält seine Memoiren und einen Bericht über die Verfolgungen, die die Seherin in seinem Beisein erlitten hatte.
Das dritte schrieb ein Priester, M. Peytieu, Dr. der Theologie, der Pfarrverweser am Heiligtum war und der in Le Laus Heilung von Lungenschwindsucht gefunden hatte. Es ist sehr umfangreich und umfaßt vier Teile: Meldungen an den Erzbischof, Erinnerungen, tägliche Aufzeichnungen und Notizen.
Das vierte ist ein Journal, das ein anderer Priester Tag für Tag führte. Dieser, Messire Gaillard, geistlicher Berater des Königs und Domherr von Gap, war dreiundvierzig Jahre lang Zeuge der Ereignisse. Er beobachtete alles, was sich begab und begann erst im Alter von 68 Jahren, die Tatsachen niederzuschreiben. Er verzeichnet sein Bedauern darüber, daß er anfangs nicht fromm genug gewesen sei, den Dingen Glauben zu schenken. Neunzehn Bände wurden noch zu seinen Lebzeiten, offenbar von einem Notar, mit Ordnungszahlen und Paragraphen versehen.
Die heiligste Jungfrau hat diese Manuskripte während der Plünderung von Le Laus im Okotber 1791 sichtlich behütet; denn natürlicherweise hätten sie mit allem anderen der Vernichtung anheimfallen müssen.
Die geistige Not Frankreichs zur äußerlich glanzvollen Zeit Ludwigs XIV. geht aus ihnen hervor. Nach den Verheerungen, verursacht durch das Vordringen des Protestantismus, kam eine neue Irrlehre auf: der Jansenismus. Er fand rasche Verbreitung. Selbst Mitglieder des Klerus zählten zu seinen Anhängern. Unter dem Vorwand, die Ehre Gottes zu verteidigen, entfremdete er ihm die Menschen. Er machte ihnen den Empfang der Sakramente, vor allem des Buß- und Altarssakramentes, schwer, ja fast unmöglich. Seiner Lehre von der Prädestination nach war die Gnade Auserwählten vorbehalten. Die religiösen Orden gerieten in Mißkredit, Papst und Kirche wurden heftig angefeindet, die Andacht zur seligsten Jungfrau und die Wallfahrten zu ihrer Ehre abgelehnt. Gegen diese Verirrungen sollte Le Laus den Kampf aufnehmen.
Frankreichs Kirche befand sich in höchster Gefahr, Da wählte die Himmelskönigin den kleinen Erdenfleck in den Hohen Alpen zur Tribüne, von der aus sie zur Welt sprechen wollte. Ihr Werkzeug war die arme Hirtin Benedikta Rencurel, der sie im Laufe von 35 Jahren sehr oft erschienen ist. Sie verkehrte vertraulich mit ihr, lehrte sie Gebete, tadelte sie wegen ihrer Fehler, veredelte die rauhen Sitten des Bauernkindes und erzog es so in unendlicher Geduld für die Aufgabe, zu der sie es erwählt hatte.

DIE BEGEBENHEITEN

Benedikta Rencurel wurde im September 1647 in dem kleinen Dorfe St. Etienne geboren. Ihr Leben war von Beginn an eigenartig. Es war von Peinen seltener Art gezeichnet und andererseits wundersam überstrahlt. Sie war von kleinauf anders geartet als die Kinder des Dorfes. Fehlerfrei war sie nicht, aber drei Tugenden traten bei ihr jederzeit deutlich in Erscheinung: Frömmigkeit, Reinheit und Nächstenliebe. Sie empfand eine besondere Verehrung für die Gottesmutter. Unermüdlich betete sie den Rosenkranz.
Ihr Vater war früh gestorben, und Armut zwang die Mutter, das Kind in zartem Alter schon in einen Dienst zu geben.
Als Benedikta an einem Maienabend des Jahres 1664 Schafe hütete, sah sie plötzlich einen prächtig gekleideten Greis auf sich zukommen, den sie schon mehrmals auf diesen Weiden bemerkt hatte. Er ließ sich in ein Gespräch mit ihr ein und gab sich schließlich als heiliger MAURITIUS zu erkennen, zu dessen Ehre einst die in der Nähe befindliche, nun verfallene Kapelle errichtet worden war. Er forderte die Hirtin auf, fortan mit ihrer Herde das gegenüberliegende Tal aufzusuchen, denn dort werde sie die Muttergottes sehen. Zur Beglaubigung seiner Worte gab er ihr einen Stock und wies sie an, sich damit gegen vier Wölfe zu verteidigen, die ihr begegnen würden. Die Raubtiere zeigten sich tatsächlich, entfernten sich aber beim Anblick des Stockes.
Und wirklich erschien der Kleinen am nächsten Tage und von da an, vier Monate hindurch, täglich, begleitet von einem lieblichen Kinde, die Muttergottes, ohne daß Benedikta sich dabei der Verheißung des hl. Mauritius erinnert hätte. Zwei Monate lang bezeugte sie dem Mädchen nur wortlose Güte. Benediktas Herz aber wurde mehr und mehr von seligem Entzücken erfüllt, und sie war eifrig bestrebt, keine dieser Zusammenkünfte zu versäumen. Manchmal stand sie mitten in der Nacht auf und eilte zu der Stätte der Begegnung. Willig folgten ihr stets die Schafe, die immer auf demselben mageren Fleck grasten und dabei auffallend gediehen.
Nach zwei Monaten aber begann die Dame die Hirtin zu belehren, zu prüfen und zu erziehen. Sie behandelte sie mit bezaubernder Vertraulichkeit. Es kam auch vor, daß sie sie zur Kirche sandte, damit sie dort bete und indessen betreute sie selbst die Schafe. Sie lehrte sie die Geheimnisse des Rosenkranzes zu betrachten und die Lauretanische Litanei zu beten.
Natürlich konnte Benedikta ihre Freude über diese Besuche nicht geheimhalten. Staunend gewahrten die Dorfleute auch die Veränderung, die mit ihr vorgegangen war. Sie, die ein ungestümes Temperament hatte, war nun still und sanft, ihre Worte und Bewegungen waren von ungewöhnlicher Feinheit und Anmut, ihr Antlitz strahlte heitere Ruhe aus und flößte allen, die sich ihr nahten, Achtung und Vertrauen ein.
„Ob es nicht am Ende die seligste Jungfrau ist, die sie sieht? " fragten sich die Leute, und sie brannten vor Verlangen nach einer Erklärung dieser Vorgänge. In der ganzen Umgebung herrschte wachsende Erregung. Der Richter der Herrschaft von Avençon verfolgte aufmerksam die Ereignisse. Anfangs August 1664 erschien er in St. Etienne, ließ Benedikta rufen und stellte ein eingehendes Verhör mit ihr an. Er fand sie sehr verständig, ruhig und sicher, von aufrichtiger Wesensart und ihrem Charakter nach unfähig, das zu erfinden, was sie aussagte. Schließlich trug er ihr auf, zu beichten und zu kommunizieren und dann die Dame bei der nächsten Begegnung ohne Scheu um ihren Namen zu fragen. Benedikta führte den Auftrag gewissenhaft aus. Die Dame äußerte hierauf den Wunsch, der Pfarrer des Dorfes möge am nächsten Tage, dem 29. August, eine Prozession unter Absingung der Lauretanischen Litanei nach dem Tal der Öfen führen. Es geschah und der Richter François Grimmaud nahm daran teil. Er kniete betend neben Benedikta vor der Grotte, doch niemand sah die Erscheinung als die Hirtin allein. Als diese die Dame um ihren Namen fragte, antwortete sie: „Ich bin Maria, die Mutter Jesu". Dann fügte sie hinzu: „Du wirst mich hier nicht mehr sehen und einige Zeit überhaupt nicht mehr".
Wochenlang irrte Benedikta mit ihrer Herde umher, um die zu suchen, deren Gegenwart ihr ganzes Glück gewesen war, Endlich, am 24. September, ihrem Geburtstag, zeigte sie sich ihr auf einem Hügel am anderen Ufer des stark angeschwollenen Flusses. Benedikta durchquerte ihn eiligst auf dem Rücken ihrer Ziege. Als sie den Ort, Pindreau genannt, erreicht hatte, gab Maria ihr den Auftrag, sich nach Le Laus zu begeben und dort nach einer kleinen Kapelle zu suchen, aus der Wohlgerüche strömen würden. „Du wirst mich dort sehr oft sehen und sehr oft mit mir sprechen können".

NIEDERLASSUNG IN LE LAUS

Notre-Dame du LausLange mußte die Hirtin Wälder und Fluren durchstreifen, bis sie endlich die Kapelle fand, die sich, strohgedeckt, nicht von den zerstreut liegenden Hütten der Talbewohner unterschied. Sie war Unserer Lieben Frau von der Heimsuchung geweiht.
Dort empfing die Muttergottes, über dem armseligen Altar schwebend, von Wohlgerüchen umströmt, ihre Auserwählte. Sie enthüllte ihr den Plan, hier zu Ehren ihres Sohnes und zu der ihren, eine große Kirche und ein Haus für Priester errichten zu wollen. „Ich habe meinen Sohn gebeten, mir Le Laus für die Bekehrung der Sünder zu geben, und er hat meine Bitte erfüllt. Viele werden hier zu ihm zurückfinden".
Das Gerücht von den Erscheinungen verbreitete sich rasch. In Scharen strömten die Menschen herbei, und viele Wunderheilungen belohnten ihren Glauben. Stürmisch verlangte das Volk nach der von der Gottesmutter gewünschten Kirche.
Jetzt trat der Domherr Gaillard, als der vom Erzbischof delegierte Visitator der Pfarreien der Diözese Gap auf den Plan, Doktor der Theologie und Verfasser der späteren Berichte über die Geschehnisse. Im August 1664 war er aus Neugierde nach Le Laus gekommen und war dort so reich begnadet worden, daß er ganz für die Sache gewonnen war. Er erstattete dem geistlichen Administrator der Diözese, Generalvikar Lambert, Bericht. Im Herbst des Jahres traf dieser, begleitet vom Rektor des Jesuitenkollegs in Gap, vom Sekretär des Erzbischofs und etwa zwanzig weiteren kirchlichen Würdenträgern in Le Laus ein. Sie waren sämtlich gegen die Ereignisse voreingenommen, und der Generalvikar trug sich mit der geheimen Absicht, die Kapelle schließen zu lassen und die Wallfahrt zu verbieten.
Benedikta erschrak beim Anblick des prunkvollen Zuges und wollte sich verstecken. Doch Maria wies sie an, den geistlichen Herren, wie es sich gehöre, Rede und Antwort zu stehen. Sie versprach, ihr dabei helfen zu wollen.

DIE KIRCHLICHE ANERKENNUNG

La Vénérable Soeur Benoîte d'après un tableau fait de son vivant (1688)Das Verhör dauerte stundenlang. Die Hirtin begegnete allen Versuchen, sie in Verwirrung zu bringen und der Lüge zu überführen mit Ruhe und Klugheit. Nachdem auch Drohungen ihre Wirkungen verfehlten, gab der Generalvikar ihr den Auftrag, die angebliche Erscheinung zu bitten, ihn durch ein Zeichen oder Wunder die Wahrheit erkennen zu lassen.
Am Abend schickte sich die Kommission an, abzureisen. Da begann plötzlich ein sintflutartiger Regen zu fallen. Er überschwemmte das kleine Tal und die Herren sahen sich genötigt, die Nacht im Dorfe zu verbringen. Als der Generalvikar am nächsten Morgen eben die Feier der hl. Messe beendet hatte, erhielt er sein, von der Gottesmutter gefordertes Zeichen: eine allen bekannte Frau aus dem Dorfe St. Julien, Katharina Vial, die seit sechs Jahren an einer unheilbaren Lähmung der Beine litt und sich nur mit Hilfe eines kleinen Rollwagens weiterbewegen konnte, sprang plötzlich auf; die Lähmungserscheinungen waren verschwunden. Einen Monat später führte sie, unter dem unbeschreiblichen Jubel der Gläubigen, eine Prozession nach dem, von ihrem Wohnort 60 km entfernt liegenden Le Laus an. Tief ergriffen gab der Generalvikar die Erlaubnis zum Bau der Kirche, nachdem er die Geheilte noch eingehend verhört und ein authentisches Protokoll aufgenommen hatte.

DIE ERRICHTUNG DES HEILIGTUMS

Notre-Dame-du-Laus, Le Sanctuaire1666 wurde mit dem Bau des Heiligtums begonnen; drei Jahre später war es vollendet. Seine Errichtung in so kurzer Zeit, während andauernder Kriege, in einer Gegend ohne Zufahrtswege, durch Menschen, die in bitterer Armut lebten, ist nicht das kleinste der Wunder von Le Laus. Keinem anderen Heiligtum in den von der Jungfrau besuchten Ländern wurde, wie Le Laus, die Auszeichnung zuteil, daß Bauarbeiten und Geldgebarung unter ihrer unmittelbaren Obsorge standen. Sie sicherte und überwachte den Bau bis in die kleinsten Einzelheiten, und die Scherflein der Armen deckten die Kosten, wie sie es vorausgesagt hatte. Die Pilger schleppten Baumstämme und Felsblöcke aus den Schluchten heran; sie brachten alles Material, das benötigt wurde; die Arbeiter hatten es nur zusammenzufügen. Der Glaube eines Volkes hat die Kirche errichtet auf das Wort eines Kindes hin. In späteren Jahren erfolgte dann die Erbauung der Klostergebäude für die Missionäre, die den Wallfahrtsdienst versahen, und eines Knabenseminars, das dem Sturm der Zeiten aber nicht standgehalten hat. Eine Singschule für Chorknaben kam hinzu, in der heute noch etwa 30 Kinder der Diözese ausgebildet werden und die eine Ergänzung des kleinen Seminars ist. Le Laus wurde bald eines der bekanntesten Heiligtümer Europas. Man reihte es unmittelbar hinter Loreto. Am 8. September 1671 zählte man beispielsweise 6'000 Besucher, im Jahre 1721 waren es ihrer 1'200 täglich.
Zahllose Wunder bestätigten die Sendung Benediktas. Meistens vollzogen sie sich durch das Öl, das das Ewige Licht im Heiligtum speist. Von Anfang an verlieh ihm die seligste Jungfrau die Kraft, aus der Ferne zu heilen. „Das Öl der Lampe, die in der Kapelle vor dem Allerheiligsten brennt, wird, wenn man es einnimmt oder auflegt und gläubig meine Fürbitte ersehnt, Heilung bringen".
Auf Wunsch der Gottesmutter gab die Hirtin das Viehhüten auf und widmete sich ganz dem Wallfahrtsdienst. Sie gab sich ihm auf heroische Weise hin. Um der Sünder willen unterzog sie sich den schwersten Abtötungen. Sie betete die Nächte hindurch, geißelte sich, enthielt sich der notwendigsten Nahrung, trug mit allen seelische und leibliche Not, wies die Verstockten zurecht, ermutigte die Schwachen und Verzweifelten.

MISSION BENEDIKTAS

Le Laus, Apparition de la Sainte ViergeDas war das besondere an der Mission Benediktas: im Auftrag der Gottesmutter hatte sie die Sünder zu warnen und zur Buße zu bewegen. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, war ihr das Charisma gegeben, in den Herzen und Gewissen zu lesen. Sie durchschaute die Sünder, die aus falscher Scham schwere Vergehen nicht gebeichtet hatten und machte sie darauf aufmerksam, ohne in ihrer Reinheit zu verstehen, was diese Sünden bedeuteten. Es kam vor, daß sie Pilger von der Kommunionbank zurückstieß und sie aufforderte, sich nochmals in den Beichtstuhl zu begeben und diese oder jene verheimlichte Schuld zu bekennen.
Größer als die Zahl der Heilungswunder war die der Bekehrung der verstocktesten Sünder. Öfter brachte sie auch Besessene, deren es in der Dauphine damals nicht wenige gab, dazu, zu beichten, worauf die körperliche Heilung erfolgte.


DIE VERFOLGUNGEN BENEDIKTAS

Die Seherin hatte viel unter Verfolgungen zu leiden. Im Jahre 1692 floh sie, auf Geheiß der Gottesmutter, unter Mitnahme aller Schätze der Kirche, nach Marseille. Es war ihr geoffenbart worden, was sie bei ihrer Rückkehr vorfinden würde: die Kirche war unversehrt; aber die Klostergebäude waren niedergebrannt. Maria erteilte ihr genaue Weisungen für den Wiederaufbau.
Von 1692 bis 1712 mußte sie die Feindseligkeiten der Jansenistischen Partei ertragen, die nichts unversucht ließ, um die Wallfahrt zu unterdrücken. Man wollte Benedikta beseitigen, sie in ein Kloster sperren, an einen entlegenen Ort verweisen und versuchte immer wieder, ihrer habhaft zu werden. Einen offenen Angriff wagte man nicht, da man das Volk fürchtete. Durch Engel vor der Gefahr gewarnt, ging die Seherin bei Nacht nicht mehr aus und verschloß stets sorgfältig ihre Türe. Man beschuldigte sie der Hexerei, verweigerte ihr die Sakramente, verbot ihr, die Kirche zu betreten. Die Muttergottes und Engel standen ihr in diesen schweren Jahren getreulich bei, stärkten ihren Mut, rieten ihr, wie sie handeln sollte.
Ihre Gegner brachten den Erzbischof von Embrun dazu, den Wallfahrtsdienst jansenistischen Priestern zu übertragen. Diese leugneten von der Kanzel herab die wunderbaren Geschehnisse von Le Laus. Das Volk aber nahm davon ebenso wenig Notiz wie von ihren häretischen Verkündigungen. Allen Verboten zum Trotz hielt es an der Wallfahrt fest. Und auch die Seherin harrte aus. Hatte ihr doch Maria gesagt: „Deine Feinde wären glücklich, wenn Du verzagtest; denn dann würden sie ihr Ziel schnell erreichen".
Aber der Tag kam, da diese Feinde weichen mußten. Der Bischof von Gap war ihrer Umtriebe überdrüssig geworden. Es gelang ihm, den Erzbischof von Embrun aus seiner Gleichgültigkeit aufzurütteln. Der Prior der Jansenisten wurde streng gemaßregelt und die Väter der Heiligen Wacht an deren Stelle berufen. Bald gelangte Le Laus zu neuer Blüte.
Benedikta verzehrte sich mehr und mehr im Dienst an den Pilgern und ihre Leiden steigerten sich ins Unermeßliche. Nach dem Ausspruch ihres Beichtvaters war sie nur geboren, um zu leiden.

BENEDIKTAS LEIDEN

Notre-Dame du Laus, La Vénérable Benoîte à la Croix d'Avançon1671 zeigte sich ihr zum ersten Male der Herr am Kreuz von Avençon in seinen Todesqualen. Darauf erlitt sie selbst die Passion. Fünfzehn Jahre hindurch verharrte sie, einmal wöchentlich, von Freitag vier Uhr nachmittags bis Samstag neun Uhr früh, starr und unbeweglich auf ihrem Lager, die Arme in Kreuzesform ausgestreckt, einen Fuß über dem anderen. Hatte sie aber, im Auftrage Marias, die Arbeiter, die an dem Kloster bauten, zu überwachen oder mit Essen zu versorgen, so blieben die Karfreitagsschmerzen aus. 1648 schwanden sie ganz, wurden aber von den schwersten Verfolgungen des Satans abgelöst. Sie stehen denen, die der heilige Pfarrer von Ars zu erleiden hatte, nur wenig nach und dauerten dreißig Jahre, bis zu ihrem Tode. Die Dämonen erschienen ihr in den greulichsten Gestalten. Sie peinigten sie Tag und Nacht, zerrten sie stundenlang in ihrer Stube umher, warfen sie ins Feuer, beraubten sie ihrer wenigen Habseligkeiten, tränkten ihre Kleider in Öl. Sie schleppten sie ins Felsengebirge, stürzten sie in Abgründe und ließen sie dort zerschlagen liegen. Sie war dann unfähig, ein Glied zu rühren, unfähig auch, im Dunkel der Nacht den Heimweg zu finden. Engel erbarmten sich ihrer und geleiteten sie, brennende Fackeln tragend, nach Hause.
Notre-Dame du Laus, La Vénérable Benoîte communiée par les AngesSie wurde überhaupt eines vertrauten Umgangs mit Engeln gewürdigt. Sie verkehrten freundschaftlich mit ihr, beteten abwechselnd den Rosenkranz mit ihr, berieten sie in schwierigen Lagen, waren liebevoll um ihr seelisches und körperliches Wohl besorgt, tadelten sie wohl auch, wenn sie Fehler beging. Am 2. August 1700, dem Feste Unserer Lieben Frau von den Engeln, als die Jansenisten ihr den Sakramentsempfang verweigert hatten, wiesen Engel sie an, das Altartuch zu entfernen und reichten ihr mit eigener Hand den Leib des Herrn.
Durch Wohlgerüche hatte Maria sich in Le Laus von Benedikta finden lassen. Zu Lebzeiten der Seherin war die Kirche häufig von solchen erfüllt. „Eine Unmenge Personen kann dies bezeugen", meldet der Chronist. 1690, am Vorabend von Maria Himmelfahrt, konnten alle in der Kirche anwesenden Pilger diese Wahrnehmung machen. Und heute noch werden einzelne Gläubige damit begnadet. In der Basilika fehlt jeder Blumenschmuck, um Zweifel über die Herkunft der Düfte auszuschließen. Gleichzeitig mit ihnen wird Friede und Freude übernatürlicher Art verspürt. Nach jeder Erscheinung der Gottesmutter strömten Benediktas Kleider tagelang unbeschreibliche Wohlgerüche aus. Auch bei ihrem Heimgang am Tage der Unschuldigen Kinder, 28. Dezember 1718, durchflutete ein wundervoller Duft die armselige Stube. In ihrer Todesstunde erschien ihr zum letzten Male auf Erden ihre „Gute Mutter", wie sie sie immer genannt hatte und ohne Kampf, mit dem Ausdruck unaussprechlichen Glückes, verschied sie.

ENTFALTUNG DER WALLFAHRT

Notre-Dame-du-Laus, Statue de la Vierge Couronnée le 23 mai 1855Ein Engel hatte Benedikta geoffenbart: „Le Laus ist Gottes Werk. Weder Menschen noch Dämonen können es je zerstören. Es wird dauern bis an das Ende der Zeiten und überall reiche Frucht tragen".
Und wie die Gottesmutter verheißen hatte, entfaltete sich die Wallfahrt nach Benediktas Tod mehr und mehr. Die Manuskripte und Votivtafeln erzählen von Gnadenwundern aller Art. Die Zahl der Pilger stieg ständig und steigt noch immer. Eine Reihe bedeutender Persönlichkeiten stand im Banne von Le Laus. Der heilige P. Eymard, der Gründer der Gesellschaft vom Allerheiligsten Sakrament, Dom Chautard, der bekannte Trappistenabt, der Romantiker Maurice Barées, der Historiker Georges Goyau, Henri Ghéon, Paul Claudel, Jacques Maritain und noch viele andere.
Man spricht vom „Zauber von Le Laus". Niemand, der gläubigen Herzens hinkommt, kann sich ihm verschließen. Ungemein lieblich ist die Lage des kleinen, zwischen Schluchten und hohen, felsigen Bergen eingebetteten Weilers. Ein Fluidum strömt dort, das das Herz fesselt, und das tief in die Seele eindringt. Jeder Weg, jeder Steg erinnert daran, daß Maria hier gewandelt ist. Prozessionen durchziehen das Tal, von Glockengeläute begrüßt; ergreifend singen die kleinen Sängerknaben das Lob der Himmelskönigin. Litaneien erklingen in rhythmischen Perion die man nie vergißt, wenn man sie einmal gehört hat. Ein Verehrer von Le Laus fand die schönen Worte: „Jede Schlucht, jeder Felsen erinnert an die himmlische Erscheinung. Wie von selbst fließt das Gebet von den Lippen der Pilger...".
Der warme, persönliche Empfang, der dem Besucher von Le Laus durch die Missionäre und die Schwestern zuteil wird, ist nicht einer der geringsten Reize dieser gesegneten Stätte. Er scheint die Gegenwart der „Guten Mutter" an ihrem Heimsuchungsort fortzusetzen. Man fühlt sich herzlich eingegliedert in die große Familie U.lb. Frau von Le Laus.
Versenkt in die Gruft des Heiligtums, das 1892 von Leo XIII. zur kleinen Basilika erhoben worden ist, vor dem Altar der winzigen Kapelle, die Rahmen der ersten Erscheinung der Gottesmutter in Le Laus war und heute, als kleiner Tempel im großen, den Chor der Kirche bildet, erwartet und empfängt Sr. Benedikta nun seit fast zweieinhalb Jahrhunderten die Pilger. Was sie aber noch erwartet, ist die offizielle kirchliche Anerkennung ihrer Sendung durch Rom. Der 1861 eröffnete Kanonisationsprozeß, der zuerst so gute Fortschritte machte, daß der Erzbischof von Sens im Mai 1872, während eines feierlichen Festaktes das Dekret von der Ehrwürdigkeit Sr. Benediktas verkünden konnte, wurde durch den Krieg von 1870 und durch die Versetzung des Kirchenfürsten in seiner Verfolgung gehemmt. Erst 1891 konnte er überprüft werden und Leo XIII. bestätigte am 21. August 1894 die Genehmigung der Ritenkongregation. 1897 brachte der Bischof von Gap die Akten des abgeschlossenen Prozesses persönlich dieser Instanz, wo sie bis heute der Erledigung harren. Der jetzige Bischof von Gap und die Dominikaner bemühen sich weiterhin eifrig, die Erhebung Sr. Benediktas zur Ehre der Altäre zu erreichen.
1854 hat Pius IX. das Bittgesuch des Bischofs von Gap um die Krönung der Gnadenstatue genehmigt und die Ablässe erteilt. Am 25. Mai 1855 fand die feierliche Krönung statt, an der, außer dem päpstlichen Geheimkämmerer, mehrere Erzbischöfe, zahlreiche Bischöfe, sechshundert Priester und etwa vierhunderttausend (400'000) Gläubige teilnahmen.
Der Schluß des Festaktes vereinigte alle Anwesenden in dem Gebet:
„Herr Jesus Christus, der Du Deiner heiligsten Mutter Le Laus für die Bekehrung der Sünder geschenkt, und ein armes Hirtenkind zum Werkzeug der Wunder, die sich dort ereignen sollten, erwählt hast, gewähre uns durch ihre Fürbitte die Seligsprechung Deiner treuen Dienerin, der ehrwürdigen Sr. Benedikta Rencurel!"

Edina Zerboni

P.S.: La-Salette-Pilger können leicht einen Abstecher nach Le Laus machen, da es von Corps aus mit dem Autobus in eineinhalb Stunden zu erreichen ist!

PS: Dieser Artikel ist zuerst erschienen in "DAS ZEICHEN MARIENS", September 1972, 6. Jahrgang, Nr. 5

Siehe auch:

Mittwoch, Januar 30, 2008

Das heilige Blutwunder von Saint Maximin-la-Sainte-Baume (Provence)

An der Autobahn ca. 35 km Luftlinie östlich von Aix-en-Provence liegt im Departement Var Saint Maximin-la-Sainte-Baume, in dessen Basilika (Krypta) in einem goldenen Reliquiar der Schädel der M. Maria Magdalena vorzufinden ist. Oben sind noch zwei unversehrte Stellen vorhanden. Man lese auch den Bericht nach in folgenden Heften des «DAS ZEICHEN MARIENS» über die hl. Maria Magdalena (Oktober/November/Dezember 1980 und März/April/August 1981).
Das Reliquiar stellt ein Brustbildnis der hl. Maria Magdalena dar und wird getragen von 4 Engeln. Darunter, gleichsam unter ihrem Herzen, befinden sich 3 Ampullen, worin kleine Felssteinchen und Erde von Golgata zu sehen sind, durchtränkt vom Kostbaren Blute unseres Herrn Jesus Christus. Dieses Hl. Blut hat die Gottesmutter am Fuße des Hl. Kreuzes, zusammen mit der hl. Maria Magdalena, vermischt mit Golgata-Erde aufgesammelt und bei sich verwahrt als kostbaren Schatz. Wie Sie aus dem Zeichen Mariens bereits wissen, wurden bei der 1. Christenverfolgung in Jerusalem u.a. Lazarus und seine Schwestern Martha und Maria Magdalena gefangen und in einem untauglichen Boot ohne Segel und Ruder dem Meer überlassen, damit sie da ertrinken sollten. Mit Gottes Hilfe erreichten sie auf wunderbare Weise die Südküste Frankreichs bei Les-Saintes-Maries-de-la-Mer und begannen dort das Evangelium auszubreiten. Maria Magdalena aber zog sich als Einsiedlerin ins Gebirge zurück (südlich von Saint Maximin, wo sich im Massiv von den «La Sainte Baume-Bergen» ihre Höhle heute noch befindet). Auch nach ihrem Tod blieben die Hl. Blut-Reliquien bei Maria Magdalena. (Entgegen dem Bericht wurden meines Wissens im Jahre 716 angesichts der Sarazeneneinfälle die Reliquien nicht vergraben, in Saint Maximin, sondern nach Vezelay verbracht, wo sich heute noch Reste befinden, die zu sehen sind, andererseits ist es auch möglich, dass nur ein Teil dorthin gelangte). Immerhin wurden dann die Reliquien fast vollzählig im Jahre 1279 wieder nach Saint Maximin gebracht. Die Jahreszahlen spielen in diesem Zusammenhang weniger eine Rolle, eine genaue Nachforschung würde den Bericht zu sehr herauszögern. In der Zeitung «Le Pelerin» vom Juli 1876 steht folgendes: «Das Wunder ereignete sich während einer langen Reihe von Jahren anläßlich des Karfreitags. Man sah die braunschwarzen Steinchen leuchtend rot werden vor aller Augen nach der Verlesung der Passionsgeschichte. Das Blut, das an diesen Steinchen klebte, wurde flüssig, und man konnte es in den Ampullen brausen sehen. (Es steht Ampulle, aber sollte wohl Ampullen heißen.) Dann sank es wieder auf den Boden der Ampulle(n) zurück. Es geschah an jedem Karfreitag und war in der ganzen Gegend als das Blutwunder von Saint Maximin bekannt.
Im Laufe der Zeit geriet alles in Vergessenheit und auch heute weiß man selbst dort nicht von der Existenz dieser hochheiligen Blutreliquien. Zum Glück hat die Göttliche Vorsehung Anna Katharina Emmerich von Dülmen in Visionen Hinweise gegeben in bezug auf diese Hl.-Blutreliquien, damit sie der Vergessenheit entrissen werden, ausgerechnet jetzt, im Jubiläumsjahr des Versöhnungstodes unseres Herrn Jesus Christus und in einer Zeit, wo Menschen Scheu haben, über solche Wunder zu sprechen und die wahre Lehre zu verteidigen bzw. für sie einzutreten.
«So geschah es denn, daß wir mit unserer Pilgergruppe aus Holland und Belgien, - am Feste der Geburt Mariens, am 8. September 1983 - und auch am Geburtstag von A. K. Emmerich - uns zur Pilgerfahrt nach Saint Maximin aufmachten, um dem Heiligen Blut wieder zur Ehre zu verhelfen. 3 Wochen zuvor habe ich telefonisch Verbindung mit dem Pfarrer dieser Basilika aufgenommen mit der Bitte, uns eine hl. Messe zu halten und auf dem Hauptaltar die Ampulle (er war der Meinung, daß es sich um eine Ampulle handele) mit dem Hl. Blut aufzustellen, weil wir sie verehren wollten. Aber der Pfarrer, der uns ja nicht kannte, erzählte mir, daß diese Ampulle mit dem Hl. Blut vor einigen Jahren gestohlen worden sei. Trotz Einwänden, daß wir die Ampulle(n) vor 4 Jahren nach Anweisungen von A. K. Emmerich in der Krypta gesehen hätten, wiederholte der Pfarrer, daß sie gestohlen sei.
Dennoch fuhren wir als Pilger nach Saint Maximin. Am Samstag, den 10. September 1983, standen wir, wie telefonisch abgesprochen, etwa gegen 10 Uhr morgens mit unserer Gruppe auf dem Kirchplatz der Basilika. Der Küster empfing uns mit der Entschuldigung, daß der Pfarrer nicht anwesend sein könne, da er eine Totenmesse zelebrieren müsse. Wir sollten unsere Messe in der Sakristei halten.
Ich fragte den Küster, ob es möglich wäre, den Pfarrer der Basilika wenigstens sprechen zu können nach der hl. Messe, aber er erklärte uns, daß dies unmöglich wäre, da der Pfarrer nach dem Requiem zum Friedhof mitgehen müsse und anschließend noch eine Hochzeitsmesse zu halten hätte. Während unseres weiteren Aufenthaltes in der Basilika blieb der Küster immer bei uns als Begleiter.
Nach unserer hl. Messe mit hl. Kommunion erzählte uns der Küster die Geschichte der Krypta und etwas über die dort befindlichen Reliquien. Dann berichtete er auch (wie der Pfarrer telefonisch mitgeteilt hatte) über die gestohlene Ampulle mit dem Hl. Blut Christi und erklärte vor allen, dies sei im Jahre 1904 geschehen. Das stimmte aber nicht, und die Aussage des Küsters mußte uns befremden.
Zudem hatten wir rosarote Rosen aus Holland mitgebracht, um so unseren Herrn Jesus Christus zu ehren und das Unsere zu seiner Rehabilitierung beizutragen. Während wir nun die Rosen in der Sakristei in einer großen Vase arrangierten, kam ein kleiner Priester im Meßgewand mit rotblondem Haar in die Sakristei und schaute uns unbeteiligt zu. Seine Blicke erregten unser Gemüt und wir ärgerten uns über ihn.
Keiner von uns kam auf den Gedanken, daß dieser Priester möglicherweise der Pfarrer dieser Basilika sein könnte. Er stellte sich uns auch nicht vor. Er kam zu mir und sagte, daß ich mich beeilen solle, da jetzt noch eine Tauffeier stattfände.
Nachdem wir unsere Rosen arrangiert hatten, begaben wir uns zwei und zwei in Prozession, die Rosen voraustragend, zur Krypta und sangen dabei die Litanei vom Hl. Blut. Die Krypta war noch immer geschlossen, und der Küster mußte zur Sakristei zurückgehen, um den Schlüssel zu holen.
Als er das schmiedeiserne Gittertor geöffnet hatte, betraten wir das unterirdische Grabgewölbe mit den Sarkophagen längs den Wänden. Auf dem Boden lagen 2 Holzbalken mit Lampen für die Beleuchtung der Krypta. Während unsere Pilger Maria Magdalena verehrten, suchten wir Pilgerleiter trotzdem die Hl. Blutreliquie... und wir haben sie gefunden ... nicht nur eine Ampulle, sondern drei Ampullen mit dem Kostbaren Blute unseres Heilandes. Wir entdeckten sie unter dem goldenen Reliquien-Brustbild der hl. Maria Magdalena, gleichsam unter dem Herzen dieser Heiligen.
Kurz darauf begann das HEILIGE BLUT in den Ampullen flüssig zu werden, zum großen Erstaunen der zahlreichen Anwesenden, die sich vor der Nische, wo diese Hl. Blutreliquien sich befinden (hinter einem schmiedeisernen Gitter), drängten. Das Hl. Blut erhob sich aus der Erde und sammelte sich auf dem Boden in den Ampullen, so daß das Niveau dieses Hl. Blutes in den Ampullen aufstieg. Beim Flüssigwerden änderte sich die Farbe der Blutsubstanz von braunschwarz zu blutrot. Auch der Küster und eine Menge französische Touristen waren Zeugen dieses Geschehens. Da die Kirche um 12 Uhr geschlossen werden sollte, machte der Küster zuerst die Krypta zu. Das Hl. Blut war noch immer flüssig und in den 3 Ampullen ziemlich hoch gestiegen. Während unsere Pilger in kleinen Gruppen wieder zum Bus zurückgingen, blieb ich noch mit unserem Pilgerpater hinten in der Basilika zurück. Da kamen aus der Sakristei der Küster und zu seiner Seite der Priester mit dem rotblonden Haar in bürgerlicher Kleidung.
Ich ging dem Küster entgegen, um mich bei ihm zu bedanken. Aber der Küster blieb stehen und stellte mir nun den Priester vor, indem er sagte: «Dieser Priester ist der Pfarrer dieser Basilika.» Dieser schaute mich fest an und lächelte ein wenig dabei. Aber die Hand gab er mir nicht. Ich fragte ihn, ob er es war, mit dem ich vor etwa 3 Wochen telefonisch gesprochen habe und er bejahte dies. Ich mußte mich beherrschen, fragte ihn aber dann, ob er das Blutwunder in der Krypta gesehen habe. Mit einem Lächeln in den Augen sagte er so beiläufig: «Nein, die Ampulle ist doch gestohlen worden.»
So holte ich denn unseren Pater und den Küster als Zeugen herbei und sagte zu dem Pfarrer: «Ich spreche im Namen unserer Pilger, daß wir alle Zeugen von diesem Heiligen Blutwunder sind. Wie können Sie denn sagen, daß die Ampulle gestohlen ist? Außerdem sind es insgesamt 3 Ampullen mit dem Heiligen Blute Jesu Christi!»
Dann antwortete dieser Pfarrer wie triumphierend mit einem Lächeln in den Augen: «Jawohl! Da sind in der Tat drei Ampullen!» Ich sagte dann noch: «Sie sagen es nun selbst, Herr Pfarrer, aber wie kommen Sie dazu zu sagen, die Ampullen seien gestohlen worden?» Hierauf hatte dieser Priester keine Antwort und schwieg, da er es endlich eingestehen mußte.
Auf unsere Bitte, den Hl. Reliquien einen dauernden würdigen Platz oben in der Basilika zu geben, zur Verehrung durch die Gläubigen, antwortete der Pfarrer: «Dann würden die Reliquien bestimmt gestohlen.»
Mit dieser Antwort mußte er zum 2. Mal die Anwesenheit dieser Hl. Blutreliquien und sein Wissen darum eingestehen und daß sie sich tatsächlich in der Krypta von Saint Maximin befinden.
Ich machte ihn dann darauf aufmerksam, dass die Reliquien der hl. Martha (Schwester von Maria Magdalena) in Tarascon doch auch einen sicheren Platz in der Kirche hinter einem schmiedeisernen Gitter in einer besonderen Kapelle zur Verehrung der Gläubigen hätten. Beim Abschied überreichte ich ihm ein Bildnis von Anna Katharina Emmerich aus Dülmen, die schließlich nicht wegzudenken ist hinsichtlich der Wiederentdeckung des Hl. Blutes in Saint Maximin.
Unseres Wissens hatte der Pfarrer dieser Basilika von Saint Maximin jedenfalls das Wunder nicht gesehen, es sei denn eventuell noch kurz vor dem Schließen der Basilika.
Inzwischen wurde ein ausführlicher Bericht über unsere Erlebnisse in Saint Maximin mit einer Unterschriftenliste und den Adressen aller 30 Zeugen unserer Wallfahrtsgruppe an folgenden Persönlichkeiten gesandt: Seine Heiligkeit, Papst Johannes Paul II., Kardinal und Erzbischof von Paris J. M. Lustiger, Erzbischof Mgr. B. Panafieu (Aix en Provence), an den Bischof von Saint Maximin und an den Erzbischof Mgr. A. J. Simonis von Holland.
Das am 10. September 1983 gegebene Wunder betrachten wir als Auftrag, dem Hl. Blut und dem Gebein der hl. Maria Magdalena wieder den Platz und die Ehre zu geben, die wir schuldig sind und wir rechnen dafür auf jedmögliche Mitwirkung!
Es muß die Frage aufkommen: «Wie soll das gut gehen mit der Kirche, wenn die Geistlichkeit sich so gleichgültig zeigt und so wenig Beweise gibt von Ehrfurcht und Hingabe dem Heiligen Blut unseres Erlösers Jesus Christus gegenüber?» So kann eine Besserung der Verhältnisse kaum von der Geistlichkeit her erwartet werden, aber das gläubige Volk hat die Aufgabe, zur Ehrenrettung und Rehabilitierung des Kostbaren Blutes und der Hl. Reliquien in der Kirche auf den Plan zu treten, bis das Ziel erreicht ist zur größeren Ehre Gottes und zum Segen für die Gläubigen. Wenn nicht eine große Anzahl frommer Pilger wieder zu den Heiligtümern zieht, wird von der Geistlichkeit her kaum mehr etwas zu erwarten sein.
Merken wir auf, daß das Heilige Blut im Laufe des Heiligen Jahres 1983 erstmals wieder flüssig geworden ist. Den Hl. Karfreitag 1984 haben wir vor uns. (Mittlerweile ist er bereits vergangen, während ich diesen Bericht schreibe, sind die betreffenden Pilger wieder unterwegs, gemeinsam mit einer Gruppe aus dem Saarland.)
Saint Maximin ist (mit Brügge in Belgien) vielleicht der einzige Platz der Welt, wo Christus auch in der Karwoche wirklich und wesentlich in ganz besonderer Weise sichtbar und fühlbar anwesend ist in seinem Heiligen Blut, womit er uns erlöst hat auf Golgata. So kann Saint Maximin (gleichwie Brügge) ein bevorzugtes Pilgerziel werden für alle, die an Christus glauben, wo alle gleich welchen christlichen Bekenntnisses eins sein können an Christi Erlösertod.
Das heilige Blutwunder von Saint Maximin beweist die Echtheit der Reliquien und stärkt uns im Gauben, der in unserer Zeit so schwach zu werden droht. Außerdem ist es eine Bestätigung der geschlichten echten Visionen der gottseligen A. K. Emmerich, deren Heiligsprechung noch aussteht. Ihre Hinweise können noch weitere wertvolle Reliquien zu Tage bringen helfen zur Verherrlichung des Erlösungswerkes Christi. Möge alles dazu beitragen, daß Anna Katharina Emmerich zu Ehren der Altäre erhoben wird, möge das Evangelium wieder lebendiger in die Seelen der Menschen eindringen, damit Gott besser gekannt und geliebt wird, zum Heil und Segen für die ganze Menschheit! (Anläßlich unserer Kerizinenreise im Herbst werden wir versuchen, mit einem der verantwortlichen Herren zwecks eines Diavortrags ein Treffen zu vereinbaren, evtl. kann dieses im Hotelbus selbst geschehen, ferner werden wir in Zukunft ganz dem Wunsche dieser liebenswürdigen Pilger gemäß das Heiligtum in Saint Maximin-de-la-Sainte-Baume noch mehr in den Mittelpunkt von Pilgerreisen in diese Gegend stellen.)

E. Tröndle

(Dieser Bericht wurde von Ernst Tröndle, Ave Maria-Pilgerreisen, Postfach 9, CH-8232 Merishausen, oder Buchenstrasse 3, D-7717 Immendingen 4, nach einem Manuskript der verantwortlichen Zeugen: Herrn R.C.F. van Ryk, Postfach 83, B-9000 Gent - 1/Belgien, und Herrn R.A. Kooymans, Wingerd 167, NL-2742 SH Waddinxveen/Holland, etwas angepaßt. Die letzteren Herren wären gegen angemessene Kostenerstattung bereit, authentische Dias von dem Blutwunder zu zeigen. Teilnehmer unserer Fatimareisen ist Saint Maximin bereits ein Begriff, jedoch besuchten wir bisher diesen Ort ohne Wissen dieser wunderbaren Tatsache. Nach Fertigstellung des neuen Hotelbus wird eine eingehende Reise in die Provence ins Auge gefaßt, gerade in diesem Teil Frankreichs gibt es noch viele unentdeckte und kaum bekannte Wallfahrtsorte von außerordentlicher Wichtigkeit. Wir werden gebührend auch Stätten wie Ars und Lourdes miteinbeziehen, ebenfalls La Salette und Le Laus.)
(«Das Zeichen Mariens», CH-9050 Appenzell, DZM 18/1, Mai 1984)

Mittwoch, Oktober 10, 2007

Bericht über die Muttergottes-Erscheinungen in DÜREN (Rhld.)

Vi Decreti SSimi Dni nostri Urbani VIII, et aliorum S. Romanae inquisitionis publicatorum annis 1625, 1631, 1637, non praetenditur, ut iis, quae in hoc libello de quibusdam particularibus Personis referentur major fides, quam que humana authoritate nititur, habeater, excepto illo, quod juxta tenorem dictorum Decretorum excipi debet.

Gertrud Fink, Düren, bei der Lourdesgrotte im Garten Engelbert Knipprath'sDüren, ein altes Städtchen im Rheinland, seit Jahrhunderten bekannt als Wallfahrtsort der hl. Mutter Anna, wurde am 16. November 1944 fast vollständig zerstört. Südlich der Stadt, vielleicht 10 Minuten entfernt, liegen an der Straße nach Stockheim zwei Kapellen. Die kleinere, ältere, längs der Straße, ist mit einer Ölbergsgruppe geziert; die neuere, viel größere, wurde im Kriege sehr stark mitgenommen und nur die Umfassungsmauern standen noch. Diese Kapelle barg früher ein schönes, altes Bild der "Consolata afflictorum", welches gerettet wurde und nun in der alten Kapelle aufgestellt wurde. (Eigenartig, daß dieses Bild fast vier Monate in der zerstörten Kapelle gelegen in Regen, Schnee und Schutt und dennoch unbeschädigt war)
Zuerst in der zerstörten, größeren und später in der alten Kapelle erschien seit dem 1. Mai 1949 die Mutter Gottes einer damals 44-jährigen Jungfrau, GERTRUD FINK, von Beruf Näherin. Sie berichtet wie folgt:

1.5.1949:
Neue Kapelle in Düren (Aufnahme P. Schenker, 1967)Am 1. Mai zog es mich mit einer fast übermenschlichen Gewalt nach dem Muttergotteshäuschen. Es war ja auch so Sitte, der lieben Gottesmutter im Monat Mai dort oftmals einen Besuch abzustatten. Morgens um halb sechs betrat ich die zerstörte Kapelle, um zu beten und um der Maienkönigin einen Morgengruß zu bringen. Auch bat ich um den Frieden für die Menschheit.
Da sah ich an der linken Seite plötzlich eine schöne Frau stehen. Mir war ganz eigenartig zu Mute. Es war keine Angst, war auch kein Druck. Ich hatte ein Gefühl, als wenn etwas Erbarmungsvolles auf mich zukam und mich ganz in Besitz nahm. Und diese Frau sprach zu mir: "KOMME AN NEUN PRIESTERSAMSTAGEN NACH HIER. BETE FÜR PRIESTER UND VOLK. ICH KOMME ZURÜCK." Nach diesen Worten war in mir ein Gefühl, das ich nicht beschreiben kann. Ich fühlte mich zu dieser Frau hingezogen.
Das Gefühl ließ mich nicht mehr los. Ich betete dann noch einige Ave, um wieder ganz zu mir zu kommen. Mit einem innigen Dankgebet ging ich dann nach Hause. Um acht Uhr besuchte ich die hl. Messe. Aber immer waren meine Gedanken bei der schönen Frau. Ihr langes, weißes Kleid, breiter goldener Gürtel, blauer Mantel, weißer Schleier, dieses Bild hatte ich immer vor Augen. Ich fühlte, daß ich zu ihr gehörte und immer ging ein tiefes Sehnen nach ihr durch mein Herz. Ich sehnte mich nach dem ersten Priestersamstag, an dem ich sie ja wiedersehen durfte. Sie war so jung, so voll Anmut, Reinheit und Liebe; ich kann es nicht genau schildern, wie meine Seele dies empfand.

7.5.1949:
Morgens um 6.00 Uhr ging ich wieder zur Kapelle, wie sie es gewünscht hatte. Ihre Worte bei der ersten Erscheinung waren mir dauernd durch die Seele gegangen. Ich wußte ja nicht, was sie eigentlich wollte. Still betete ich in der Kapelle. Ein leises Ahnen verspürte ich. Irgendetwas zog mich gewaltig an; keine Macht der Erde hätte mir dieses Ahnen nehmen können, selbst der Tod nicht. Plötzlich gewahrte ich an der linken Seite des Altares einen großen, hellen Schein. Dieser Schein ging auseinander und die schöne Frau stand da. Über ihr Gesicht ging ein feines Lächeln. Sie nickte mir zu und sagte: "SCHENK DU MIR DEN LOSKAUF DER PRIESTERSEELEN. KOMME MORGENS UND ABENDS NACH HIER ZUM GEBET. KOMME AM 12. MAI ABENDS NACH HIER, UND ICH SAGE DIR, WER ICH BIN." Ich kann nicht beschreiben, was nach diesen Worten in meiner Seele vorging. Ich fühlte in mir eine große Unwürdigkeit; ich fühlte das Sündhafte in mir, das armselige Nichts. Möge Gott mir doch seine Gnade schenken, damit ich alles tue, wie es von mir gewünscht wird. Eine eigenartige Gewalt durchzog meine Seele. Und diese Gewalt zwang mich, der schönen Frau mein ganzes Einverständnis zu geben. Wie ein Kind zur Mutter, so fühlte ich mich zu ihr hingezogen. Ein eigenartiges Glücksgefühl durchströmte mich. Alles war von mir abgefallen. In mir lebte nur die Bitte: gib mir Kraft, deinen Wunsch treu zu erfüllen. Es war mir, als wenn sie mir etwas geschenkt hätte, ein gewisses Eigen, was ich verteidigen darf mit meinem ganzen Wesen.
Sonderbar war, daß die schöne Frau den Mantel vorne zuhielt, als wenn sie etwas Geheimnisvolles verbergen wolle. Beglückend war für mich, daß ich das tun darf, was sie von mir verlangt. Mit einem Lächeln, dem kein Mensch hätte widerstehen können, hob sie sich langsam in die Höhe; ein Grüßen, und sie war verschwunden. Die Wirklichkeit meiner Umgebung kam zurück und, ihrem Auftrage gemäß, betete ich für Priester und Volk.

12.5.1949:
Die Tage des stillen Betens gingen dahin, und wieder sehnte sich meine Seele nach der schönen Frau. Es kam der 12. Mai, der Tag, wo sie mich zu sich beschieden hatte. Jetzt sollte ich erfahren, wer sie sei. Es war abends um halb neun; niemand war in der Kapelle. Mit meiner Mutter, die von nichts eine Ahnung hatte, saß ich betend vor dem Gnadenbild. Und ganz plötzlich stand die schöne Frau wieder an der linken Altarseite, ca. einen halben Meter über der Erde; unter ihren Füßen eine weiße Wolke. Ich sah ihre nackten Füße. Ein langes weißes Kleid, welches mit einem breiten goldenen Gürtel gehalten wurde, floß bis zu den Füßen herab. Ein gewisses Etwas, eine eigene Lieblichkeit strömte von ihr aus. Mein Herz konnte es kaum fassen. Ich wollte beten; es gelang mir kaum; in mir war nur ein Schauen, ein Sichversenken. Sie erstrahlte mit einemmale in einem wunderbaren Lichte. Dann breitete sie ihren blauen Mantel aus; ihre Hände waren erdwärts gerichtet und sie sagte dann: "ECCE ANCILLA DOMINI". Nach diesen Worten überfiel mich eine tiefe Ehrfurcht; ich flüsterte diese Worte nach. Ich wußte nicht, was diese Worte bedeuteten. Dann neigte sie sich zu mir und sagte: "MEIN KIND, ES WIRD ETWAS FURCHTBARES ÜBER DIE VÖLKER KOMMEN; BETE, BETE, BETE." Und sie verschwand Meine Seele und mein ganzes Inneres ging in diesem Geschauten auf um grundlos mich hinab zu senken in den Glanz dieser Schönheit, welche mich nicht mehr verließ. Nichts Weltliches hatte mehr Raum in mir.

4.6.1949:
Beim Aveläuten, morgens um halb sechs, war ich in der Kapelle. Nach kurzem Gebet stand der helle Schein wieder vor mir (an der linken Altarseite). Der Schein zerteilte sich und SIE erschien, die "Ecce Ancilla Domini". Sie breitete den Mantel aus, und das weiße Kleid wurde sichtbar. Es hing langwallend bis zu den Füßen herab. Es fiel mir auf, daß ihr Gesicht einen sehr traurigen Zug hatte. Ich wagte nicht, nach der Ursache dieses traurigen Ausdruckes zu fragen. Denn ich fürchtete schon, etwas Falsches getan zu haben. Doch SIE erkannte meine Gedanken und sprach die Worte: "WENN DAS OSTLICHT DES VERDERBENS GEGEN DAS WESTLICHT GEHT IM HL. JAHR UND DAS VOLK SICH NICHT BESSERN WIRD, WIRD MEIN SOHN DAS ZEICHEN SETZEN; DIE SONNE WIRD SICH WENDEN. EIN STERN WIRD DEM ZEICHEN NACHSTELLEN. ABER DAS ZEICHEN WIRD DEN STERN SCHLAGEN. BITTE DIE PRIESTER, MAN MÖGE DIESE KAPELLE FERTIG BAUEN; ICH WÜNSCHE ES. ES SOLL EINE JOHANNESKAPELLE WERDEN. SIE SOLL DEM LIEBLINGSJÜNGER GEWEIHT WERDEN, DER MIT MIR UNTER DEM KREUZ STAND." Sie sah mich fragend an, ob ich auch wohl alles verstanden hätte. Ich bat SIE um die Gnade, daß ich doch alles recht behalten möge, was SIE mir gesagt hätte. Dann segnete SIE mich so recht liebevoll, und ich fühlte, daß ich SIE nie verlassen werde. Bei dem Segen waren ihre Züge wie ein himmlisches Lächeln, was aber dann wieder in Traurigkeit überging. Dann verschwand SIE.
Eine Weile betete ich noch für uns alle, besonders aber für die Priester, die unter der Verfolgung leiden müssen. Mit einem gedrückten Herzen schied ich von der Gnadenstätte, immer in stillem Gebet; aber fest entschlossen, immer für Christus und Maria mein Leben einzusetzen und nicht zu vergessen: DEN LOSKAUF DER PRIESTERSEELEN.

2.7.1949:
An diesem Priestersamstag war SIE nicht mehr so traurig, als SIE morgens um sechs Uhr in der Kapelle erschien. Zuerst war der helle Schein da; und in diesem erschien SIE dann in ihrer holden Lieblichkeit. Ein himmlisches Lächeln überströmte ihr Angesicht, wie in Unendlichkeit getaucht. Ihr Mantel war vorne offen, und ich sah das weiße Kleid, was mir so gut gefiel. SIE faltete die Hände, sah mich an und sprach: "VERSTÄRKE DEIN GEBET NOCH MEHR. SAGE DEN PRIESTERN, DASS SIE BETEN FÜR DIE GOTTENTFREMDENDE WELT." Ein Blick unsagbarer Milde und Güte tat sich mir kund; es war, als ob SIE alles an sich ziehen wollte mit ihrem Herzen der Liebe. Und ich versprach ihr, im Gebete auszuharren und alles zu beobachten, was ihrem Herzen Freude macht und so Jesus Christus jede Verherrlichung zu schenken. Dann entzog SIE sich meinen Blicken, und ich war wieder allein. Nur eine unstillbare Sehnsucht blieb in mir. Ich möchte sie nie verlieren, mag auch alles noch so schwer sein. Durch Maria zu Jesus.

6.8.1949:
Um sechs Uhr morgens war ich in der Kapelle. Die Erscheinung kam wie gewöhnlich. SIE breitete die Hände aus, und aus diesen floß ein Licht bis zur Erde. Es durchdrang meine ganze Seele bis ins Innerste. Es schien mir, als wenn SIE auf einer Brücke stand. Ein Geheimnis ward mir kund, und SIE bat mich, niemals und mit niemandem darüber zu sprechen; nur dann es der Kirche zu offenbaren, wenn der Priester mich auffordert; dann tue es im Gehorsam der hl. Kirche. Meinen Blicken bot sich eine Weltkugel dar, und SIE breitete die Hände nach dieser aus. Mit einer mütterlichen Liebe und ausgestreckten Armen fleht SIE um den Frieden, doch die Menschen wollen nicht. Ich stehe dem Ganzen machtlos gegenüber wie ein Kind, welches das alles nicht begreifen kann, was mit ihm geschieht. Das Licht, das ihren Händen entfloß, das Geheimnis für die Priester und ihr Flehen für die Welt, ich konnte es nicht verstehen. Meinem ganzen Angstgefühl und Bangen kam SIE entgegen, indem SIE mütterlich zu mir sagte: "ICH WILL DIR MÄNNER ZUR SEITE GEBEN, DIE MIT DIR DIE SACHE DURCHARBEITEN IN DIESER GLAUBENSLOSEN WELT. ICH MÖCHTE EIN LILIENHEER HABEN, WELCHES UNTER MEINEM BANNER KÄMPFT; EIN MARIENHEER, WELCHES STEHEN MUSS GEGEN DES UNTERLANDES GEWALT. UND DIESES UNTERLAND IST RUSSLAND, WELCHES SICH GEGEN KIRCHE, PAPST UND MENSCHHEIT STELLT." Ich bat Sie ganz still, mir zu helfen, alles zu tragen, da ich schwach und armselig sei. In ihrer ganzen Liebe sagte SIE: "HABE KEINE ANGST, ICH BIN IMMER BEI DIR; MEINE LIEBE VERLÄSST DICH NIE." Als ich diese Worte vernahm, war es mir so leicht, als hätte ich nie etwas getragen; als hätte ich nur etwas Herrliches geschaut, was nie weggeht und immer bleibt. SIE sagte noch: "BETE, BETE, BETE." Und mit einem lieblichen Lächeln verschwand SIE.
In tiefer Ergriffenheit kniete ich noch eine Zeit und betete. Die trauten Worte der lieben Gottesmutter gaben mir wieder solchen Mut, daß es für mich nichts anderes mehr gibt, als lieber sterben, als untreu werden.

3.9.1949:
Eine innere Sehnsucht trieb mich schon morgens um halb sechs Uhr zur Kapelle. Ich hatte ein sehr großes Verlangen zur Mutter; denn ich hatte ihr ja so Vieles zu sagen und ihr so viele Bitten vorzutragen für Priester und Volk. Oftmals hatte ich an den langen Abenden vorher, oft bis in die Nacht hinein, an der Stelle gekniet, wo SIE mir in ihrer ganzen Schönheit erschienen war und mir so Manches gesagt hatte. Mein ganzes Herz war voll Erwartung, und ein gewaltiges Sehnen stieg in mir hoch, als ob alles in mir zerspringen müßte.
Nach kurzem Aufstrahlen des hellen Scheins stand SIE dann auf einmal wieder vor mir in ihrer ganzen Lieblichkeit, ganz mir zugewandt. Ihre Stimme war ganz Milde und Güte, als SIE zu mir sprach: "WILLST DU JEDES KREUZ AUF DICH NEHMEN?" Was ich auch bejahte. Dann sagte SIE: "ICH BIN GEKOMMEN, DIE MENSCHEN ZU WARNEN. HÖRT AUF MEINE STIMME UND BETET, TUET BUSSE; BITTER IST DER VERLUST DER SEELEN, DIE OHNE GLAUBEN UND LIEBE SIND. HÖRT AUF DIE STIMME DER KIRCHE, DIE ZU EUCH SPRICHT DURCH EINGEBUNG DES HL. GEISTES. DANN WIRD DAS SCHWERSTE VERHÜTET WERDEN. DU WIRST NOCH VIELES LEIDEN MÜSSEN; WILLST DU DICH GANZ DEM LEIDEN ANBIETEN, UM SEELEN ZU RETTEN FÜR DIE EWIGKEIT?" Ich gab IHR mein Jawort. Alles will ich annehmen, trug ich doch schon so viel im Leben. Als SIE meine ganze Bereitwilligkeit sah, sagte SIE: "DU WIRST DER ANSTOSS DER MENSCHEN WERDEN; ABER VERZAGE NICHT; DAS ENDE IST SÜSS." Still betete ich kurz für die Bekehrung der Sünder, besonders dachte ich an unsere Priester, den Hl. Vater und die ganze Kirche. Dann sagte SIE weiter: "MEINE PRIESTER WERDEN DEN KAMPF BESTEHEN, ABER NUR DURCH OPFER FÜR CHRISTUS, DEN SIEGER. ES WERDEN VIELE PRIESTER VERFOLGT WERDEN; SIE WERDEN GEMARTERT UND GETÖTET. IHR BLUT WIRD EINEN ERDTEIL TRÄNKEN, WO DER STERN AUF ROM GERICHTET IST." Ich wußte nicht, was alle diese Worte bedeuteten. Sie sind mir tief ins Gemüt eingedrungen. Der vollen Tragweite aller Worte bin ich mir nicht bewußt. Tiefinnerlich gepackt, habe ich noch einige Zeit gebetet und bin dann nach Hause gegangen. Lange habe ich noch über diese Worte nachdenken müssen.

1.10.1949:
Der Rosenkranzmonat beginnt. DAS SCHÖNSTE UND ERBAULICHSTE GEBET, DAS EINE SEELE BETEN KANN, UM ALLES ZU ERLANGEN, IST JA DER ROSENKRANZ. Ich kniete in der Kapelle. Von weitem hörte ich ein Aveglöcklein läuten, still betete ich den Engelsgruß.
Das Kommen der Mutter ließ nicht lange auf sich warten. Ich fühlte ihre Liebe, die mir entgegenfloß; ich war der Welt entrückt. Dann zeigte SIE mir einen dunklen Weg, an dessen Ende ein strahlendes Kreuz stand. SIE sprach: "IN DIESER WELT WIRST DU KEINEN TROST MEHR HABEN, ERST IN DER ANDERN WELT. DEINES BLEIBENS WIRD HIER NICHT MEHR LANGE SEIN." Dann ließ SIE mich aus einer Schale etwas sehr Bitteres trinken. Danach fühlte ich ein fesselndes Etwas, was ich nicht beschreiben kann. SIE betete langsam das Ave Maria; in mir verschmolz das Gebet mit einem tiefen Schauen in IHR; ich verspürte, daß ich ihr gehörte mit Leib und Seele. Dann verschwand die liebliche Erscheinung.
Unerklärlich und unverständlich ist mir der bittere Trank. Etwas Eigenartiges war in meiner Seele; groß war der Wunsch in mir, SIE in ihrer Holdseligkeit immer zu schauen. Mit einem großen Sehnen nach IHR bin ich dann nach Hause gegangen.

5.11.1949:
Morgens um sechs Uhr durfte ich wieder meine himmlische Mutter in der Kapelle schauen. Als ich vor ihr kniete, kam mir im Gewissen die Frage, ob ich auch treu mein Versprechen gehalten habe, was ich der Mutter gegeben hatte; habe ich genug gebetet für die Bekehrung der Sünder; habe ich genug Buße getan? Meine Seele wurde hineingezogen in etwas, was weder Raum noch Spannung hat; meilenweit schien mir alles, weltenweit. Ich sah ja SIE in ihrer ganzen Schönheit. Ein Leuchten ging von ihr aus. Ihr Begehren drückte SIE in folgenden Worten aus: "AN MEINEM OPFERTAG GEHE ZUM PFARRHERRN UND SAGE IHM, DASS ES MEIN HEISSER WUNSCH SEI, DASS DIE KAPELLE HIER FERTIG GEBAUT WERDE." Ich versprach ihr, den Wunsch zu erfüllen. Ihr Gesicht schien mir wie verklärt; ein tiefes Begreifen durchzog meine Seele. Ihre Gestalt hob sich in die Höhe und verschwand. Im Auftrage der Muttergottes bin ich dann am Feste Maria Opferung zum hochwürdigen Oberpfarrer gegangen. Ihn kannte ich persönlich noch nicht. Ein gewisser Druck lastete auf mir, doch ich mußte gehen. Den Herrn Oberpfarrer bat ich dann, mich einige Minuten anzuhören, da ich ihm Wichtiges mitzuteilen hätte. Als ich gewahrte, mit welcher Liebe und Güte er mir entgegenkam, legte ich ihm alles dar, wie es sich zugetragen hatte. Er frug mich nach Persönlichem, nach Alter und Beruf und Wohnung. Ich gab ihm über alles eine klare Darstellung. Auch sagte ich ihm, daß ich arm sei und so gerne ins Kloster gehen möchte, was mir aber auf Grund meines körperlichen Leidens nicht möglich wäre. Alles hörte er sich geduldig an. Auf alle seine Fragen gab ich ihm bereitwillig und ganz offen Auskunft. Ich war ihm ja fremd, und so blieb er mir gegenüber auch ein wenig zurückhaltend. U.a. frug er mich, ob mein Beichtvater von allem Bescheid wüßte. Ich konnte dies bejahen, denn von Anfang an hatte ich meinem Beichtvater alles gesagt. Der hochwürdige Herr versprach mir, sich mit meinem Beichtvater in Verbindung zu setzen. Zum Abschied sagte er mir: "BETEN UND OPFERN SIE WEITER; SIE SEHEN JA, WELCHES GROSSE UND SCHWERE MEINER NOCH HARRT: DER AUFBAU DER ST. ANNA-KIRCHE. NEHMEN SIE MEINE SCHWERE ARBEIT MIT IN IHR OPFER." Dies versprach ich sehr gerne. Mit sehr freundlichen Worten entließ mich der Herr Oberpfarrer.
In meiner Seele fühlte ich ein Aufbrechen; ich fühlte eine große Verantwortung und ein Abgelöstsein von der Welt. Tränen brachten mir Erleichterung, die ich dem lieben Gott anbot für die Anliegen des hochwürdigen Herrn.

3.12.1949:
Auch an diesem Tage erschien die liebe Gottesmutter wie gewöhnlich. In tiefer Ergriffenheit kniete ich vor ihr, harrend der Worte, die SIE mir zu sagen hätte. Und SIE sprach: "BETET, BETET, BETET, TUET BUSSE. DIE KIRCHE WIRD VERFOLGT WERDEN, SO HABE ICH DIR JA SCHON KUNDGETAN. VIELE WERDEN GEMARTERT WERDEN UM DES GLAUBENS WILLEN. WER DAS OSTLICHT DES VERDERBENS NICHT ERKENNT, WIRD DER FURCHTBARSTEN IRRLEHRE VERFALLEN, WELCHE DIE MENSCHHEIT SAH. MAN WIRD BRANDFACKELN WERFEN AUF DEN STELLVERTRETER CHRISTI. ER WIRD VIELES ZU LEIDEN HABEN. ICH BIN JA GEKOMMEN, UM DIE MENSCHHEIT ZU WARNEN VOR DEM UNTERLANDE. HÖRT AUF DIE STIMME EURER MUTTER. AM ENDE WIRD MEINE LIEBE DOCH SIEGEN UND DURCH EINEN GNADENSTROM WERDEN VIELE GERETTET WERDEN. DURCH DAS KOSTBARE BLUT MEINES SOHNES BITTE ICH INSTÄNDIG UM VERGEBUNG DER FREVELTATEN, UM DIE RETTUNG DER WELT. DARUM KOMME ICH ALS MAGD DES HERRN." Dann forderte SIE mich auf, am achten Dezember abends wieder nach hier zu kommen. Ihre Gestalt hob sich in die Höhe und verschwand. Still und innig betete ich noch einige Zeit und ließ mir alle Worte der lieben Gottesmutter nochmals durch den Kopf gehen. Aus allem verspürte ich ihre große Liebe zu den Menschen und wie SIE die Menschen noch in letzter Stunde retten will. Gedanken, wie ich armseliger Mensch der lieben Gottesmutter helfen könne, durchzogen meine Seele. Doch ich weiß, SIE steht mir zur Seite, und nichts kann mich erschüttern. IHR vertraue ich bedingungslos.

8.12.1949:
Es war ein nasser, regenreicher Tag. Am Abend sollte ich die liebe Gottesmutter wieder sehen. Den ganzen Tag war ich von einer spannenden Sehnsucht erfüllt. Mein Herz trieb mich nur zu IHR. Nach dem hl. Meßopfer in der St. Josefskirche strebte meine Seele nach der kleinen Kapelle, nach dem hl. Ort, wo ich SIE, die Himmelsmutter schauen durfte. Es überfiel mich dort ein Gefühl meiner großen Erbärmlichkeit, weil meine arme Seele doch über so manche Steine gefallen ist und ich dadurch dem lieben Heiland weh getan habe. Doch die Liebe des Herrn hat mich ja seine hl. Mutter schauen lassen. Abends nach acht Uhr begab ich mich zur Kapelle. Vor dem Bilde der lieben Gottesmutter brannten viele Kerzen; eine weihevolle Stille umgab die betenden Menschen; es wurde der Rosenkranz gebetet. Auf einmal stand das Bild in einem ganz hellen Schein. Und es gingen Strahlen von dem Bilde aus, seitlich und nach oben, nicht nach unten. Die Strahlen waren ca. einen halben Meter lang. Nach etlichen Minuten gingen die Strahlen zurück; der Schein verschwand, und es sah aus, als wenn das Bild verschwunden wäre. Und da stand SIE wieder an der linken Seite vor dem Altar. Ihr Gesicht hatte einen sehr traurigen Zug Mit dem Ruf "Maria" bin ich aus der Bank gegangen und kniete mich an der rechten Seite, das Gesicht IHR zugewandt. Ihre gefalteten Hände gingen auf einmal auseinander, und auf den ausgebreiteten Händen hielt SIE ein Kreuz (ca. 1 1/2 m gross und die Balken ca. vier Finger breit). SIE legte mir das Kreuz auf die linke Schulter und sagte: "NIMM DAS KREUZ UND FOLGE MEINEM SOHNE. DU WIRST VIEL ZU LEIDEN HABEN UND WIRST DER ANSTOSS VIELER MENSCHEN WERDEN. BETE VIEL FÜR DIE PRIESTER, FÜR DIE HL. KIRCHE UND FÜR DIE BEKEHRUNG DER SÜNDER. BEHALTE MUT; ICH BIN IMMER BEI DIR."
O, wie gerne will ich ihren Wunsch erfüllen. IHR kann ich ja nichts abschlagen. Wenn auch die Kanten des Kreuzes drücken, wenn auch grenzenlose Hilflosigkeit mich befällt; ich weiß, ihrer mütterlichen Hilfe bin ich sicher. SIE hilft ja immer, mag der Kampf auch noch so schwer sein. So nahm ich an diesem Abend alles an; es war eine unbekannte Welt, die auf mich zutrat; eine Welt voll Haß und Rohheit, voll Schimpf und Schande, voll Schmutz und Ekel gegen Gott und sein hl. Gebot. Ich fühlte eine Welt voll dämonischen Spottes, eine Welt des Zweifels, welche in satanischer Macht gegen mich losging. Ich wußte ja nun davon; denn ihre Worte: "Nimm das Kreuz und folge meinem Sohne", besagten mir ja alles. Dann forderte SIE mich auf, am 24. Dezember zur selben Stunde nach hier zu kommen. Auch gab SIE mir eine Botschaft an die Kirche (nur nach Befragung durch Priester zu offenbaren). Ausdrücklich ermahnte SIE mich noch, nur zur Kirche zu sprechen, nicht zur Welt; denn die Welt ist schmutzig. Dann verschwand SIE.
Mir hat SIE ja nun hinterlassen, den göttlichen Willen zu erfüllen; still und froh das "Ja" zu Allem zu sagen.
Bis jetzt war von den Erscheinungen in der Öffentlichkeit noch nichts bekannt geworden. Doch heute, als viele Beter hier waren und diese mein ihnen unerklärliches Benehmen gewahrten, sprach sich die Kunde rund, daß ich die Muttergottes gesehen habe. Man hat mich nachher viel gefragt; ich gab schlicht und einfach Antwort; aber die Welt war doch anders. Ein Hin- und Herziehen fing an und Manches mußte ich erdulden. Zum Trost blieb mir das Sehnen nach dem 24. Dezember, wo SIE ja das Licht der Welt uns schenkte.

24.12.1949:
Der letzte Tag vor Weihnachten. Und am Abend sollte ich die himmlische Mutter wieder sehen. Den ganzen Tag durchzog mich ein Sehnen nach IHR. Ich wünschte mir den Abend herbei. Als ich nun abends in die Kapelle kam, waren schon viele betende Menschen dort. Mein erster Gedanke war: Mutter, segne sie alle. Nachdem wir nun alle vielleicht eine Viertelstunde gebetet hatten, erschien an der linken Seite zuerst wieder der helle Schein. Dieser verschwand dann allmählich und SIE stand wieder da in ihrer ganzen Herrlichkeit und Lieblichkeit. Mit dem Ruf "Maria" bin ich an die rechte Seite gegangen und kniete mich vor IHR. IHR Blick war in die Ferne gerichtet. SIE sprach: "SO IST ES RECHT, MEIN KIND. LASS VIELE MENSCHEN KOMMEN, DAMIT ICH SIE HEILE, SEGNE UND STÄRKE NACH DEM MASS IHRES VERTRAUENS." O, wie freute mich diese Botschaft. Könnte ich doch recht viele Menschen hier heranrufen, damit sie der Mutter huldigen. Dies war mein inniger Wunsch in diesem Augenblick.
Ihr herrliches, faltenreiches Gewand, welches bis auf ihre Füße reichte, glänzte in einem ganz eigenartigen Lichte. Mein Gedanke war, ob doch alle Menschen glauben würden, wenn sie einmal dieses Herrliche schauen dürften. Ich bat die Mutter um die Erlaubnis, es doch sagen zu dürfen, damit doch viele Menschen Anteil nehmen an dem großen und schönen Geschehen. Darauf sagte SIE: "ES WIRD NOCH SCHWERE OPFER KOSTEN; ABER SCHENKE ALLES MEINEM MUTTERHERZEN; DER WEG IST NOCH WEIT." Dann breitete SIE die Arme aus und segnete alle Beter. SIE verschwand dann.
Als die Gläubigen nun mein Entspanntsein bemerkten, frugen sie mich nach allem. Und ich habe ihnen dann auch die Worte der Muttergottes gesagt. Und freudig beteten sie dann auch noch Dankgebete. Gewiß, wenn alle Menschen so wären! Durch das Bekanntwerden etliche Tage vorher waren auch Andersdenkende, die sich sehr Böses und Unschönes erlaubten, gekommen. Ich mag hier nicht davon reden: möge der liebe Gott ihnen alles verzeihen.

30.12.1949:
Obgleich ich nun immer meine ganzen Erlebnisse meinem Beichtvater erzählte, hielt ich es doch auch fair meine Pflicht, den Pfarrherrn der St. Josefskirche (dem aber das Muttergotteshäuschen nicht untersteht) auch über alles zu unterrichten. Und als ich mit meiner Mutter einmal mit dem Putzen der Kirche beschäftigt war, benutzte ich die Gelegenheit, den hochwürdigen Herrn Rektor um eine Unterredung zu bitten. Und er bestellte mich zu einem der folgenden Abende. Angst vor der Wahrheit hatte ich nicht, doch ein Bangen ging durch meine Seele. Wußte ich ja nicht, wie der hochwürdige Herr alles aufnehmen würde. Als ich ihm nun alles erzählt hatte, sprach er von Räubergeschichte usw. Sehr hart hat er mich angegangen und manches harte Wort zu mir gesagt. Doch, um der Wahrheit willen mußte ich alles ertragen, wenn es auch meinem Herzen sehr weh tat. Und mag auch noch manches Schwere kommen, ich gehe nicht davon ab. Denn die Erscheinungen sind wahr und echt; dafür will ich sterben.
Mit einer sehr großen Niedergeschlagenheit bin ich dann zur "Trösterin der Betrübten" gegangen und habe ihr meine Tränen aufgeopfert. Und auf einmal erschien SIE und sagte nur: "LEIDE STILL UND TRAGE DEIN KREUZ." Da wußte ich, daß alles so kommen mußte.

6.1.1950:
Wie es nun der Wunsch und Auftrag der Mutter war, bin ich in den Abendstunden wieder zur Kapelle gegangen. Diese war aber verschlossen. An der Tür der Kapelle hing ein Schild mit der Aufschrift: Vorübergehend geschlossen". Warum man dies getan hatte und wer es getan hat, ich weiß es nicht. Wollte man auch hier das Beten vor dem Gnadenbild verbieten?
Eine große Menschenmenge hatte sich auf dem freien Platz vor der Kapelle eingefunden. Es wurde der Rosenkranz gebetet. Habe mich dann durch die Menge gedrängt bis vor die Türe der Kapelle. Auf einmal kam von ostwärts ein heller Schein bis vor die Kapelle, und in diesem Schein stand dann SIE wieder, die herrliche Gottesmutter. Mit den Worten "Maria" fiel ich auf die Knie. Ihr Gesicht zeigte einen sehr traurigen Ausdruck; ihre Augen gingen über die Menge. SIE sagte dann: "BUSSE, BETET, HALTET DEN FRIEDEN, BETET FÜR DIE PRIESTER. HÖRT DIE STIMME DER KIRCHE, DER ALLES ANVERTRAUT IST." Und SIE segnete dann alle Anwesenden. Zu mir sagte SIE dann noch, dass sie an allen Festen ihres Namens wiederkommen würde. Dann hob sich ihre Gestalt langsam in die Höhe und verschwand. Von den Anwesenden wurde ich dann mit allerhand Fragen bestärmt. Und ich habe, soweit es mir möglich war, auch Auskunft gegeben. Wie gerne wäre ich in die Einsamkeit geflohen, um allein zu sein mit der Erinnerung an Maria, die himmlische Mutter. Und wenn ich auch aus der Menschenmenge manches unschöne Wort hören konnte, so will ich auch dies still und geduldig tragen und will die Gottesmutter bitten, dass all dies in ihren Händen eine Segensquelle für viele werden möge.

7.1.1950:
Und als ich an diesem Samstage zur Kapelle kam, war diese immer noch verschlossen. Einige gläubige Beter waren auch dort und beteten den Rosenkranz. Und auf einmal stand SIE wieder da in ihrer ganzen Herrlichkeit. Wie immer, einige Meter vor der Türe, ca. einen halben Meter über der Erde; ihre Füße halb von Wolken bedeckt. SIE sprach: "DIE KLEINE SCHAR, DIE BEI DIR IST, WILL ICH GANZ BESONDERS SEGNEN. SIE WERDEN VIELES TRAGEN MÜSSEN IM LAUFE DER ZEIT. WENN DIE EREIGNISSE SICH NÄHERN, WERDEN NOCH MEHR MIT DIR DEN WEG DES OPFERS UND DER VEREINSAMUNG GEHEN." Dann forderte SIE wieder zum Gebet auf Mit einem Blick großer Liebe schied SIE dann wieder von uns.
Wenn ich nun auch diese Worte der lieben Gottesmutter ihrem Sinne nach nicht alle verstehen kann, so glaube ich doch, daß einmal die Zeit kommen wird, wo das Volk um Hilfe von oben schreit.

26.1.1950:
Besuch beim hochwürdigen Herrn Dechant.
Viel hatte ich unter mancher Verspottung durch die Menschen zu leiden. Manches böse und gemeine Wort wurde mir nachgerufen; manchen Stein und manchen Schlag mußte ich erdulden. Doch, nichts kann mich irre machen an der Tatsache, daß die himmlische Mutter Maria mir erschienen ist. Mögen auch die Menschen denken, was sie wollen. Ich stehe fest für das Geschaute und sollte es mein Tod sein.
Als ein armseliger Mensch, der doch auch menschlichen Trostes bedarf, bin ich an diesem Tage einmal zum hochw. Herrn Dechant gegangen. Ich hoffte, bei ihm einige Trostworte zu bekommen. Und hatte mich auch nicht getäuscht. Habe ihm die bisherigen Erlebnisse erzählt, so wie ich sie in mich aufgenommen hatte. Alles hörte er sich geduldig an. Dann mußte ich ihm versprechen, der Kirche unbedingten Gehorsam zu leisten; außer dem Besuch der hl. Messe möglichst immer zu Hause zu bleiben und nicht viel unter Menschen zu gehen, um keine Sensationen zu entfachen. Aus den Worten des hochw. Herrn hörte ich ein feines Verstehen. Dann frug ich ihn noch, ob ich am Feste Maria Lichtmeß morgens um sechs Uhr an die Kapelle gehen dürfte. Um 6 1/4 Uhr war die Frühmesse in St. Josef, meiner Pfarrkirche. Er gebot mir, in die Frühmesse zu gehen und recht zur Gottesmutter zu beten. Mir war es nun doch etwas traurig zu Mute. Denn, wenn ich um sechs Uhr an der Kapelle sein sollte, dann konnte ich nicht rechtzeitig in der hl. Messe sein. Habe innig zur lieben Gottesmutter gebetet, damit SIE mir doch einen Ausweg sagen und zeigen möge.

31.1.1950:
Frühmorgens, es war noch sehr dunkel, hörte ich auf einmal eine Stimme: "KOMME ZUR KAPELLE". Bin sofort aufgestanden und ungeachtet der Dunkelheit und ohne Angst zur Kapelle gegangen. Nicht lange habe ich dort gebetet, und SIE erschien wieder wie gewöhnlich. SIE sprach: "KOMME AN MEINEM TAGE NICHT UM SECHS UHR, SONDERN UM HALB SECHS UHR NACH HIER. ICH MÖCHTE DAS OPFER MEINES SOHNES NICHT DURCHKREUZEN." Mit einem so lieblichen Lächeln verschwand SIE dann.

2.2.1950:
Wie freute ich mich auf ihr Kommen an diesem Morgen. Hatte ich IHR doch so vieles zu sagen. Es waren auch schon einige Beter in der Kapelle. Wir beteten zusammen den Rosenkranz. Nicht lange ließ die himmlische Mutter auf sich warten. In ihrer ganzen Schönheit stand SIE wie gewöhnlich an der linken Altarseite. Ihre liebliche Schönheit packte mich ganz gewaltig, und ich konnte mich nicht satt sehen an ihrer überirdischen Schönheit. Meine Seele war ganz hingerissen von ihrem Anblick. Die ganze Welt war für mich entschwunden. SIE sprach: "DIE WELT EILT DEM ABGRUND ENTGEGEN. DURCH EINE SCHAR GROSSMÜTIGER SEELEN, DIE UNTER MEINER LEITUNG KÄMPFEN, WIRD DIESER LAUF NOCH AUFGEHALTEN. WER GERETTET SEIN WILL, FLÜCHTE IN DAS HERZ MEINES SOHNES. DORT WIRD IHM DER STURM NICHTS ANHABEN; ER WIRD NICHT ERSCHÜTTERT WERDEN." Dann gab SIE mir ein Kreuz. Ganz hingerissen davon, bat ich SIE: "Mutter, ich kann nicht mehr; ich leide schwer; hilf mir, Mutter." Meine Armseligkeit zwang mich, ihr dies zu sagen. SIE aber lächelte. Ich bat weiter: "Mutter, zeige ein Wunder, damit alle Menschen doch glauben, daß du hier deine Gnadenströme ausgießen willst." Darauf sagte SIE: "BETE FÜR DIE SÜNDER. IN MEINEM MONAT WERDE ICH DIE MENSCHEN SEGNEN NACH IHREM VERTRAUEN." Dann segnete SIE alle Anwesenden und verschwand.
Mir war so eigenartig zu Mute. Kann es nicht beschreiben. Wußte ich doch ihre Worte nicht zu deuten. Doch das Eine wußte ich nun, daß ihre mütterliche Hilfe immer bei mir sein werde.

21.2.1950:
Ein Drängen zwang mich, schon früh zur Kapelle zu gehen. Nachdem ich einige Zeit gebetet hatte, erschien SIE wieder wie gewöhnlich. Seitlich der lieben Gottesmutter sah ich ein fließendes Etwas, wie ein Wolkengebilde, doch hell. Und aus diesem blickten zwei strenge Augen auf die Erdkugel, die ich unten neben der Gottesmutter sah. In der Erdkugel war eine große Spalte. SIE setzte ihren Fuß auf diese Spalte und sprach zu dem Unsichtbaren: "LASS MIR NOCH ETWAS ZEIT." Ich war wie gebannt; konnte mir dieses Bild nicht erklären. Wollte etwas sagen, doch ich konnte nicht. Meine Stimme war wie gelähmt. Dann öffnete die Gottesmutter ihre bisher gefalteten Hände, wie um etwas aufzunehmen. Und von der dunklen Erde wurden zwei Hände sichtbar, welche eine Patene hielten mit der Hl. Hostie. Was sollte dieses Bild sagen? Ich weiß es nicht. Nachdem ich nun das Bild so ganz in mich aufgenommen hatte, verschwand alles wieder.
Ganz gefangen war ich aber von dem Geschauten. Möge der liebe Gott es den Verantwortlichen deuten und möge ER durch seine Liebe und Güte alles so machen, dass noch recht viele Seelen gerettet werden.

25.3.1950:
Von meinem Beichtvater war mir verboten worden, am Feste Maria Verkündigung morgens zur Kapelle zu gehen. Dieses Verbot traf mich sehr schwer. Hatte ich doch ein Sehnen zu meiner himmlischen Mutter und wußte ich ja auch, daß SIE an diesem Morgen mir erscheinen würde. Aber der Gehorsam zur Kirche war nun auch strenge Pflicht, und dieser durfte ich mich nicht entziehen, obgleich es mir ja furchtbar schwer war. Die Tränen standen mir näher als alles andere. Aber ich mußte gehorchen. Der Wille der Kirche ist der Wille Gottes. Kaum konnte ich in der Nacht vorher beten. Meine Seele war dauernd auf das Wiedersehen mit der himmlischen Mutter gerichtet. Und auf einmal, mitten in der Nacht, erhellt sich das Zimmer und SIE stand da, in Haltung und Kleidung wie gewöhnlich. SIE lächelte und sagte dann: "MIR SIND KEINE SCHRANKEN GESETZT." Ich bat SIE dann, es dem Priester doch nicht anzurechnen, daß er das Verbot gegeben habe, nicht zur Kapelle zu gehen. SIE lächelte verständnisvoll und sagte dann: "VOM KYRIOS WIRD VIEL GESPROCHEN; ABER MAN LIEBT IHN NICHT." Dieses Wort hatte ich nun noch nie gehört und wußte nicht, was es bedeuten sollte. Doch, ich will mich in alles ergeben, was der liebe Gott und seine heilige Mutter von mir wollen, auch wenn ich etwas nicht verstehe. Dann sprach SIE weiter: "DIE TODESKRANKHEIT, WELCHE DU IN DIR TRÄGST, WIRD EIN ZEICHEN SEIN." Damit hatte die Himmelsmutter mir etwas gesagt, was mich ja eigentlich betrüben mußte. Doch im Gegenteil, ich fühlte etwas Freudiges in mir. Durfte ich doch Opfergabe sein, Opfergabe bis zur gänzlichen Vernichtung meines Seins. Ich fühlte, daß vor mir ein Berg liegt, durch den ich hindurch muß. Doch, in allem geschehe der Wille Gottes.

16.4.1950:
Nach Mitternacht dieser Nacht sah ich den Kardinal Mindszenty in vollem Bischofsornat in einem hellen Schein. Er sprach zu mir: "Ich leide für Ungarn; du aber leidest für Deutschland." Sein Aussehen war das eines Toten, so bleich und abgemagert. Nach diesen Worten verschwand die Erscheinung.

26.4.1950:
Nicht lange hat die Krankheit auf sich warten lassen. Furchtbare Schmerzen durchzogen meinen ganzen schwachen Körper, oft bis zur Bewußtlosigkeit. Ich war nicht imstande, auch nur ein wenig zu beten, überhaupt zu denken. Ergab mich ganz in den Willen des Herrn. Mochte ER mit mir nach seinem Willen handeln; ich will alles aus seiner Vaterhand annehmen. Am Gründonnerstag war mein Beichtvater bei mir und ich durfte meine arme Seele nochmals im hl. Bußsakrament reinigen. Danach frug mich der Beichtvater nochmals nach den Geschehnissen. Ich sagte ihm: "Herr Kaplan, ich darf dem Heiland meine Seele zurückgeben; ich habe Sie nie und in keinem Falle belogen; ich durfte meine himmlische Mutter sehen." Nachmittags hatte ich dann das hohe Glück, den göttlichen Heiland empfangen zu dürfen. O, wie wohl war mir nun; den ganzen Tag hatte ich mich nach dieser Glücksstunde gesehnt.
Am Feste Maria vom Guten Rat waren morgens um sechs Uhr in meinem Zimmer neun Personen anwesend. Wir beteten den Rosenkranz. Plötzlich stand die liebe Gottesmutter im Zimmer, von einem hellen Strahlenkranz umgeben. Ihre Augen waren mit einem wehmütigen Blick zum Himmel gerichtet; ihr Gesicht war sehr blass und wie in Schmerz verzerrt. Aus ihren Augen flossen Tränen. SIE sagte: "SAGE ES DER DURCH DIE SÜNDE GEBRANDMARKTEN WELT: BEKEHRET EUCH, BETET UND TUET BUSSE. DAS FURCHTBARSTE WIRD KOMMEN; ABER DAS ZEICHEN WIRD DEN STERN SCHLAGEN." Dann ließ SIE mich Bilder aus dem Osten sehen, die furchtbar waren. Dämonische Kräfte wüten mit aller Bosheit gegen Priester und Gläubige. Ich sah geschlossene und zerstörte Kirchen, gemeine Verunehrungen des Allerheiligsten Altarssakramentes, zerschlagene Kreuze, gemarterte und getötete Priester. Ich sah gewaltige Feuersäulen gegen den Westen ziehen. Zwei zogen direkt gegen den Westen und eine zog auf Rom zu, um den Hl. Vater auf dem Thron Petri zu vernichten. Dauernd flossen Tränen aus den Augen der lieben Gottesmutter. Dann sagte SIE noch: "DIE MENSCHHEIT SOLL AUF ROM UND DIE KIRCHE HÖREN. ICH KANN DAS STRAFGERICHT NICHT MEHR AUFHALTEN; ABER TROTZDEM WERDE ICH ES VERSUCHEN. MEINE SEGNUNGEN, HEILUNGEN UND STÄRKUNGEN WERDE ICH DEM VOLKE NICHT ENTZIEHEN. AUCH WERDE ICH MEIN ERSCHEINEN NICHT EINSTELLEN UND AN MEINEM FESTE WIEDERKOMMEN." Alle Anliegen, die ich IHR vortrug, reichte SIE mit ausgebreiteten Händen nach oben.
Dann lehrte SIE mich noch folgendes Gebet:
O GEIST DER WAHRHEIT, LEITE UNSER VOLK AB VON ALLEM IRRTUM DES GLAUBENS.
O GEIST DER WAHRHEIT, REINIGE UNSER VOLK VON ALLER SÜNDE UND HILF UNS GEGEN DIE NACHSTELLUNGEN DES SATANS.
O GEIST DER WAHRHEIT, SCHENKE UNSEREM VOLKE EINE TIEFE LIEBE ZU DEINEM GÖTTLICHEN SOHNE.
IN VEREINIGUNG MIT MARIA, UNSERER GNADENVERMITTLERIN, RETTE UND BEWAHRE UNS VOR DEM ABGRUND DER HÖLLE.
Dann segnete SIE alle Anwesenden und verschwand.

12.5.1950:
Es war gegen ein Uhr nachts. Da ich nicht schlafen konnte, betete ich so still für mich. Auf einmal war das Zimmer hell erleuchtet und SIE stand neben meinem Bette. SIE nahm mich bei der Hand und sagte:
"VON NUN AN WIRST DU DEN KYRIOS IN DER KIRCHE EMPFANGEN ZUR SÜHNE FÜR DIE PRIESTER. MEIN REICH WIRD SICH WEITEN." Dann verschwand SIE.

31.5.1950:
Schon sehr früh (gegen fünf Uhr morgens) hatten sich viele Pilger an der Kapelle eingefunden. Es wurde der Rosenkranz gebetet und Marienlieder gesungen. Bis gegen sechs Uhr waren ca. 500 Pilger anwesend, davon die meisten von auswärts. (Düsseldorf, Krefeld, Mönchen-Gladbach und Rheydt) Ausserhalb der Kapelle (vor der Tür der alten Kapelle) war ein schöner Altar aufgestellt worden, an dem um sechs Uhr der hochw. Herr Rektor das hl. Meßopfer darbrachte. Bei der Opferung sah ich die liebe Gottesmutter an der Seite des Priesters, wie SIE mit aufgehobenen Händen gleichsam mitopferte. SIE blieb dauernd an der Seite des Priesters. Bei der hl. Wandlung stand SIE mit gefalteten Händen wie verklärt. Es schien mir, als wenn die liebe Gottesmutter dem Priester etwas sagte. Bei der hl. Kommunion hielt SIE die Hände leicht ausgestreckt, die Handflächen nach unten. Von dem hochw. Herrn Rektor und dem hochw. Herrn Kaplan wurden mehr als 250 hl. Kommunionen an die im Gras knieenden Pilger ausgeteilt. Zu mir sagte SIE dann: "WENN IMMER SO GEBETET WIRD, DANN IST ES GUT." Am Schluß der hl. Messe segnete SIE dann mit dem Priester und verschwand dann.

2.7.1950:
An diesem schönen Muttergottesfeste war ich schon früh an der Kapelle. Morgens um sechs Uhr. Die Türe war noch verschlossen. Ich betete und trug der lieben Gottesmutter alle Anliegen vor, die man mir aufgetragen hatte. Plötzlich wieder das helle Licht, und in diesem stand SIE, die Herrliche, in Haltung und Kleid wie gewöhnlich. SIE lächelte und sagte dann: "HABE KEINE ANGST; ICH BIN BEI DIR." Nachdem SIE mich gesegnet hatte, verschwand SIE.

15.8.1950:
Kurz vor vier Uhr morgens wurde ich durch eine innere Stimme geweckt und aufgefordert, sofort zur Kapelle zu kommen. Diese war noch verschlossen. Nach einem kurzen Gebet stand SIE plötzlich wieder da (drei Schritte vor der Kapelle). Die Hände hielt SIE gefaltet; ihr Blick war zum Himmel gerichtet. SIE sprach: "ERFÜLLE DEN BEFEHL UND WILLEN DES HERRN; MEHR BRAUCHST DU NICHT." Dann ging SIE zur neuen, durch den Krieg zerstörten Kapelle. Auf den Stufen vor dem Eingang stehend, segnete Sie und sagte: "ICH WERDE SEHR VIELE BETER HIER SEHEN; MEIN WUNSCH WIRD IN ERFÜLLUNG GEHEN." (siehe 24.12.1949) Dann wandte SIE sich zur Stadt mit weit ausgebreiteten Armen. Die Handflächen waren nach unten gerichtet. Mit einem ganz milden und feinen Ausdruck segnete SIE dann die Stadt. Ganz deutlich sah ich ein Wolkengebilde, auf dem SIE stand. SIE gab mir dann noch einen Auftrag für den geistlichen Herrn, dem diese Stelle hier unterstellt ist. (Oberpfarrer). Mit den Worten: "ICH SEGNE ALLE, DIE AN DEM OPFER MEINES SOHNES TEILNEHMEN" verschwand SIE dann.
Um acht Uhr wurde vor der alten Kapelle wieder das heilige Meßopfer dargebracht, bei dem einige Hundert Gläubige zugegen waren. Viele hl. Kommunionen wurden dabei ausgeteilt.
Eigenartig ist auch, daß die liebe Gottesmutter immer vor der alten Kapelle an die Stelle steht, wo nachher der Altar steht.

7.10.1950:
Gegen vier Uhr morgens wurde ich durch einen inneren Antrieb wieder geweckt und fühlte einen heftigen Drang, zur Kapelle zu gehen. Kurz nach fünf Uhr war ich dort; die Türe war noch verschlossen. Nachdem ich wieder kurze Zeit gebetet hatte, stand SIE wieder vor mir, ca. einen Meter über der Erde und Wolken unter ihren Füßen. Ihr Gesicht war sehr jugendlich; um ihr Haupt war eine Krone von zwölf Sternen (heute sah ich dies zum ersten Mal). Die ganze Gestalt war von einem Lichterglanz umgeben, den unzählige Engel umschwebten.
Ich bat SIE um ein Zeichen, damit die Menschen hier doch mehr glauben sollten. Darauf sagte SIE: "NICHT BLUMEN UND QUELLEN WERDE ICH HIER ENTSPRIESSEN LASSEN; ICH WERDE DIE STÄTTE UND DIE MENSCHEN SEGNEN UND STÄRKEN, DIE MEIN ANTLITZ HIER GESEHEN." Dann segnete SIE die Stelle, wo SIE stand und sagte: "TERRA SANCTA MARIA". Dabei hielt SIE die Handflächen nach unten. Alle mir empfohlenen Anliegen gab ich IHR hin. SIE nahm mir dieselben gleichsam aus der Hand, und mit zum Himmel erhobenen Augen und Händen reichte SIE diese nach oben.
Auf meine Frage, ob Heroldsbach echt sei, sagte SIE: "JA, MEIN KIND." (Diese Frage war mir von einem ausländischen Geistlichen aufgetragen worden.)
Nachdem SIE dann in Richtung der Stadt gesegnet hatte, verschwand SIE, gleichsam wie von Wolken getragen.

8.12.1950:
In dieser Nacht (der Nacht des Gebetes, wie sie der Hl. Vater gewünscht hatte) beteten wir in meinem Zimmer zu mehreren Gleichgesinnten den Rosenkranz. Plötzlich, es war so gegen vier Uhr, stand die liebe Gottesmutter wieder bei mir am Bett. Ihre Füße waren durch Wolken verdeckt; die Hände hielt SIE gefaltet; ihr Gesicht schien mir traurig. SIE sprach nur die Worte: "MEIN SOHN KOMMT BALD." Dann verschwand SIE.
Bei der hl. Messe nachher in der St. Josefskirche vor der Opferung sah ich zuerst einen hellen Schein und dann in diesem die himmlische Mutter. SIE opferte mit dem Priester und blieb während des hl. Messopfers dauernd am Altare. Am Schluß der hl. Messe segnete SIE mit dem Priester die Gläubigen. Dann sagte SIE: "MEINE MÜTTERLICHE LIEBE WIRD EUCH NIE VERLASSEN. BETET NUR, BETET GUT, BESTÜRMT DEN HIMMEL; DENN DIE ZEIT IST DA." Dann legte SIE ihr Gesicht in ihre Hände und weinte bitterlich. Nach kurzer Zeit erhob SIE ihr Gesicht und weinte nicht mehr. Dann verschwand SIE. Meine Seele wußte um all die Dinge, die da kommen sollen und ich konnte die Tränen der lieben Gottesmutter wohl verstehen.

17.12.1950:
Morgens während der hl. Messe in der St. Josefskirche. Kurz vor der hl. Kommunion sah ich an der Evangelienseite den göttlichen Heiland in seiner Leidensgestalt stehen. Den roten Mantel umhängend, in der Hand ein langes Rohr und auf seinem Haupte die Dornenkrone. Die Gesichtszüge waren furchtbar leidverzerrt. Ich war kaum im Stande, die hl. Kommunion zu empfangen. Nach der hl. Kommunion war die Erscheinung verschwunden.
Diese Erscheinung hatte mich furchtbar gepackt, und ich konnte nur mit Hilfe Anderer an meinen Platz gelangen. (Was diese Erscheinung bedeuten sollte, ich weiß es nicht. Vielleicht waren Unwürdige an der Kommunionbank.)

24.12.1950:
Kurz nach Mittag ging ich mit einer Bekannten (welche lange nicht mehr zu den hl. Sakramenten gegangen war) in das Eucharistinerkloster in Düren zu einer kurzen Anbetung. Mein innigster Wunsch war, daß diese liebe Bekannte (ein Mädchen von 24 Jahren) doch wieder mit dem lieben Gott ausgesöhnt würde. Göttliche Fügung führte mir auch einen Pater zu, dem ich dieses Anliegen und die Bitte, hier doch zu helfen, vortrug. Ein Strahl Gottes muß es wohl vom Tabernakel her getroffen haben. Während das Mädchen nun im Beichtstuhl kniete, sah ich plötzlich an der Evangelienseite neben den Stufen des Altares die liebe Gottesmutter auf Wolken stehen. Die Hände gefaltet, den Blick auf mich gerichtet, sagte SIE: "DU HAST MIR HEUTE EINE GROSSE FREUDE BEREITET; EINE KLOSTERFRAU KEHRT ZUM HERZEN GOTTES ZURÜCK UND NIE MEHR WIRD SIE VON IHM GEHEN. BETET, BETET, BETET FÜR DIE BEKEHRUNG DER SÜNDER IN DIESER GNADENZEIT. VIELE SEELEN GEHEN VERLOREN; BETET, BETET UND BEKEHRT EUCH ZU GOTT." Dann verschwand SIE. Als das Mädchen nachher mit einem überglücklichen Gesicht aus dem Beichtstuhl kam, wußte ich die Worte der lieben Gottesmutter wohl zu deuten.

25.12.1950:
In der Mette um 5.30 Uhr in der St. Josefskirche. Bei der Krippenfeier zog die hochw. Geistlichkeit mit den Meßdienern voran durch den Mittelgang zur Krippe. Vor der Geistlichkeit sah ich die liebe Gottesmutter gehen. SIE hatte die Unterarme übereinander geschlagen, und es schien mir, als wenn SIE etwas auf ihren Armen getragen hätte. Hände und Arme waren verdeckt durch den darüber geschlagenen Mantel. Der Blick war gesenkt. SIE ging mit bis zur Krippe. Dann sah ich nichts mehr.
Bei dem nun folgenden Meßopfer stand nach dem Credo auf einmal die himmlische Mutter an der Evangelienseite neben den Stufen desAltars. Als der Priester die Patene erhob, fiel der bisher vorne zusammengehaltene Mantel zurück. Auf den Armen der Gottesmutter lag das Jesuskind; der Kopf des Kindes auf dem etwas erhöhten linken Arm. Das Jesuskind hielt die Ärmchen etwas auseinander. Der Blick des Kindes war auf die Gläubigen gerichtet. Das Gesicht war so lieblich, daß ich es nicht beschreiben kann. In dieser Haltung mit dem Kinde auf dem Arm blieb SIE stehen bis zur Kommunion des Priesters. Dann hob SIE das Kind ein wenig in die Höhe und sagte: "DAS IST DER LOSKAUF DER PRIESTERSEELEN."
Als ich nachher an der Kommunionbank kniete, sagte mir eine innere Stimme (es war die Stimme eines Kindes) folgendes: "GEHE DU DEN WEG DER KLEINSTEN, DIE NICHTS MEHR WOLLEN, ALS NUR DAS "JA" ZU ALLEM. WENN MENSCHEN DICH LIEBLOS BEHANDELN, SAGE EIN VOLLES "JA" DAZU. ICH WÜNSCHE EINEN GEBETSSTURM IN DER NEUJAHRSNACHT FÜR DEN FRIEDEN, DER MIT EINEM HL. MESSOPFER VERBUNDEN IST. ICH HABE ES BEREITS MEINEM STELLVERTRETER KUNDGETAN. ES SOLL EINE AUSSERGEWÖHNLICHE GEBETS- UND STURMNACHT SEIN. JUBEL UND TRUBEL SOLL IN DIESER NACHT SCHWEIGEN. HOFFENTLICH WERDEN DIE STAATSMÄNNER ES ERKENNEN, WIE UND WODURCH DER FRIEDE ERFLEHT WERDEN KANN."
Von dem Geschauten und Gehörten war ich so gepackt, daß ich nicht weiß, wie ich an meinen Platz zurückgekommen bin.

31.12.1950:
In der Neujahrsnacht war um 24 Uhr in dem Eucharistinerkloster in Düren eine hl. Messe, an der ich auch teilnahm. Während des Credos bei den Worten: Ich glaube an eine heilige, katholische Kirche" erschien die himmlische Mutter. SIE stand, wie immer, an der Evangelienseite neben den Altarstufen. Als der Priester zur Opferung die Patene erhob, hielt die liebe Gottesmutter auch ihre nach oben geöffneten Hände ebenfalls in die Höhe (bis ungefähr in Schulterhöhe). Ich hatte ihr vorher alle Anliegen, die man mir aufgetragen hatte, gesagt. Ihr Blick war dauernd auf den Altar gerichtet. SIE sagte: "ICH WERDE DIE ANLIEGEN MEINES VOLKES MIT REICHEN GNADEN SEGNEN." Dann wandte SIE sich den Gläubigen zu und blieb mit gefalteten Händen, das Haupt ein wenig geneigt, in dieser Haltung bis zur Wandlung stehen. Vor der Präfation sagte SIE: "BETET DEN HL. ROSENKRANZ, BETET IHN GUT. IN KURZER ZEIT WERDE ICH DER MENSCHHEIT MEINE MÜTTERLICHE LIEBE ZEIGEN. BLEIBT IN MEINER LIEBE. ICH BIN JA DIE MUTTER DES HERRN." Bei der hl. Wandlung stand SIE mit gefalteten, erhobenen Händen zum Altare hin; ihre Augen waren auf die hl. Handlung des Priesters gerichtet. Um SIE herum war ein Lichtkranz in den Regenbogenfarben. Nach der hl. Wandlung verschwand dieser Lichtkranz und SIE stand wieder in der gewöhnlichen Haltung. Ihr Blick blieb auf den Altar gerichtet. Vor dem Paternoster wandte SIE sich den Gläubigen zu und sagte: "DAS REICH MEINES SOHNES WIRD BALD KOMMEN. ICH WERDE DIE STÄTTE AN MICH ZIEHEN, DIE ICH GESEGNET HABE." Während der Priester den Gläubigen die hl. Kommunion reichte, war ihr Blick auf jeden einzelnen gerichtet. Zu mir sagte SIE: "BETET, BETET, BETET; ES WERDEN VIELE SEELEN GERETTET WERDEN, DIE SONST VERLOREN GINGEN." Als ich an meinem Platz kniete sagte SIE: "MEIN MARIANISCHES REICH WIRD SICH BALD AUSBREITEN. DER HL. VATER WIRD NOCH VIEL ZU LEIDEN HABEN. IHR VÖLKER HÖRT AUF IHN, UND DER FRIEDE IST EUCH." Nach der Kommunion der Gläubigen wandte SIE sich wieder dem Altare zu, die Hände gefaltet. In dieser Haltung blieb SIE stehen bis zum Segen mit dem Allerheiligsten. Bevor der Priester das Allerheiligste zum Segen erhob, kniete auch SIE nieder. SIE wandte den Blick kurz zu mir und sagte: "ICH BIN JA DIE MUTTER DES HERRN." Ihr Gesicht hatte dabei einen ganz eigenartigen, mütterlichen, liebumfassenden Ausdruck. Als der Priester nun das Allerheiligste zum Segen erhob, sah ich in der hl. Hostie das Jesuskind, sitzend, in einem schneeweißen Kleide, die rechte Hand (drei Finger) zum Segen erhoben. Genau wie der Priester mit dem Allerheiligsten segnete, so segnete auch das Jesuskind. Als nun der Priester sich mit dem Allerheiligsten wieder dem Altare zuwandte, war das Jesuskind verschwunden. Zugleich erhob sich auch die liebe Gottesmutter aus der knieenden Stellung und verschwand auch.

6.1.1951:
Morgens beim hl. Messopfer in der St. Josefskirche um acht Uhr (feierliches Hochamt) beim Gloria erschien die liebe Gottesmutter wieder an der gewöhnlichen Stelle (Evangelienseite, über den Stufen schwebend). SIE segnete zuerst die drei Priester, dann die Gläubigen. Bei der Opferung sagte Sie: "DU WIRST EIN SCHAUSPIEL WERDEN; ABER IN MEINEM SOHNE. HABE KEINE ANGST; ICH WILL DIR HELFEN, ALLES ZU TRAGEN. LEGE DEINE FEHLER AB; DER HEILAND WILL ES SO, UND TUE SEINEN HL. WILLEN. DIES IST DAS ERLÖSUNGSWERK MEINES SOHNES. HILF MIR, DAMIT SEELEN RETTEN." Dann sprach SIE etwas vom Kostbaren Blute, was ich aber nicht recht verstanden habe. Während des hl. Meßopfers blieb SIE in einer demütigen Haltung stehen. Nach dem letzten Segen verschwand SIE dann.

2.2.1951:
Durch eine bekannte Familie, deren Pflegesohn an diesem Tage im Kölner Dom zum Priester geweiht wurde, hatte ich Gelegenheit erhalten, dieser Feier beizuwohnen. Eine solche Feier hatte ich noch nie erlebt, und es war mir eine sehr große Freude, auch einmal einer solchen Feier beizuwohnen. Als nun bei der hl. Weihehandlung die Neupriester in Demut zu den Füßen des Altares lagen, sah ich auf einmal die liebe Gottesmutter an der Evangelienseite neben den Stufen des Hochaltares stehen. SIE hielt ihren blauen Mantel weit ausgebreitet, als wenn Sie damit die Neupriester decken wollte. SIE sprach: "DIESE PRIESTER HABE ICH MIR ERWÄHLT FÜR MEIN MARIANISCHES REICH, WELCHES DEM REICH MEINES SOHNES ÜBERGEBEN WIRD." Ich sah über den jungen Priestern sehr viel Licht. Dies sollte sie stark machen in allem. Wie armselig und klein kam ich mir vor, als ich diese überirdische Helle sah. Als nun der hochw. Herr Erzbischof mit den Neupriestern die Opfergaben darbrachte, sah ich einen roten Strahl aus der Höhe, der auf Hostie und Kelch niederging. Die Gottesmutter wandte sich wieder den Neupriestern zu. In ihren Händen hielt sie den Kelch, aus dem rote Tropfen auf das Haupt eines jeden Neupriesters fielen. Darauf wandte SIE sich wieder zum Altare bis zur hl. Wandlung. Kurz vor der hl. Wandlung sprach SIE: "SO WIE DIESE WORTE GEBUNDEN SIND IM HIMMEL UND AUF ERDEN, SO BINDET MEIN SOHN DAS PRIESTERTUM AN SEIN ERLÖSUNGSWERK, AN DAS EWIGE WORT DES VATERS." Dann sagte SIE noch einige Worte, die ich wie folgt verstanden habe: "ET REVELASTI PARVULIS". (Was diese Worte bedeuten, ich weiß es nicht.) Bei der hl. Wandlung hob SIE ihre gefalteten Hände in die Höhe. Als kurz vor der hl. Kommunion die Neupriester in die Hände des hochwürdigsten Herrn Erzbischofs den Treueschwur ablegten, legte auch die liebe Gottesmutter ihre Hände auf das Haupt eines jeden Neupriesters. Dadurch wollte SIE wohl ihre tiefe Liebe zum Priestertum zeigen. Beim letzten Segen strahlte nochmals ihre ganze Gestalt, und SIE segnete mit dem hochwürdigsten Herrn Erzbischof die neuen Priester und das ganze Volk. Dann verschwand SIE. Wie diese herrliche Feier meine Seele gepackt hat, ich kann es nicht beschreiben.

25.3.1951:
Ostermorgen. Beim hl. Meßopfer erschien während des Glorias die liebe Gottesmutter wie gewöhnlich an der Evangelienseite neben den Stufen des Altares. SIE sprach die bedeutungsvollen Worte: "UNTER DIESEM PONTIFIKAT DES HL. VATERS WIRD DER WELT EIN DRITTES DOGMA VERKÜNDET WERDEN, VERMITTLERIN ALLER GNADEN." Weiter sagte SIE dann: "ICH KOMME, UM DEN FRIEDEN IN DEN MENSCHENHERZEN ZU ERBITTEN. HÖRT AUF DIE STIMME DER KIRCHE; VERSCHLIESST EUCH NICHT. SCHART EUCH UM DAS HL. OPFER, DAMIT DURCH DAS KOSTBARE BLUT MEINES SOHNES NOCH VIELE SEELEN GERETTET WERDEN. TUET BUSSE; DER HIMMEL IST EUCH NAHE. BETET UND TUET BUSSE." Während des hl. Meßopfers blieb SIE in der anbetenden Haltung, den Blick auf das Tabernakel gerichtet, stehen. Beim letzten Segen segnete SIE mit dem Priester. Dann verschwand SIE.

1.4.1951:
Bei der hl. Messe erschien die liebe Gottesmutter wie gewöhnlich. SIE bat mich, alle Leiden auf mich zu nehmen, die ihr göttlicher Sohn mir schicken würde. Weiter sagte SIE: "NIMM TEIL AN DEN PFARRPROZESSIONEN. ICH SELBST WERDE MEINEN EUCHARISTISCHEN SOHN BEGLEITEN. HIMMEL UND ERDE WERDEN SINGEN." Beim letzten Segen segnete SIE mit dem Priester und verschwand.

26.4.1951:
Beim hl. Meßopfer erschien die liebe Gottesmutter wie gewöhnlich. Zu mir sagte SIE: "BLEIBE STARK IN ALLEN ÄUSSEREN LEIDEN UND PRÜFUNGEN. VIELE WERDEN KOMMEN. TRAGE ALLES IN GEDULD; NIMM ALLES SCHWERE AUF DICH. LIEBE MEINEN SOHN. IN MEINEM MONAT WERDE ICH VIELE GNADEN AUSTEILEN; JEDEN TAG WERDE ICH KOMMEN. ERFÜLLE DEN WILLEN UND BEFEHL DES HERRN." Während des hl. Meßopfers blieb SIE, wie immer, in anbetender Haltung stehen. Beim Segen des Priesters segnete auch SIE mit und verschwand dann.

1.5.1951:
Morgens kurz vor sechs Uhr war ich in der Kapelle. Nachdem ich ein kurzes Gebet verrichtet, stand SIE auf einmal wieder da, an der linken Seite. Im weißen Kleid mit goldenem Gürtel, ohne Schleier, die Hände gefaltet und den Blick nach oben gerichtet. Dann wandte SIE sich mir zu, lächelte und sagte: "JEDEN TAG IN DIESEM MONAT WERDE ICH BEIM HL. MESSOPFER KOMMEN UND WERDE DORT REICHE GNADEN AUSTEILEN ZUR ERLÖSUNG DER MENSCHHEIT. BEI ALLEN PROZESSIONEN GEHE AUCH DU MIT. ICH WERDE EUCH BEGLEITEN. BETET UND TUET BUSSE FÜR DIE GESUNKENE MENSCHHEIT." Dann verschwand SIE.

2.5.1951:
Bei der hl. Messe erschien SIE wieder beim Credo. SIE opferte mit dem Priester, indem SIE ihre Hände unter Patene und Kelch hielt. Bei der hl. Wandlung stand SIE wie verklärt mit gefalteten Händen neben dem Priester. SIE blieb in dieser Haltung bis zur hl. Kommunion. Bei den Absolutionsworten des Priesters wandte SIE sich zum Volke und segnete. Als der Priester die Worte sagte "Ecce Agnus Dei", sah ich um die heilige Hostie sieben goldene Ringe, einer immer größer als der andere. Zwei kleine Engel schritten mit dem Priester zur Kommunionbank. Die liebe Gottesmutter blieb am Altare stehen und segnete jeden, der die hl. Kommunion empfing. Die beiden Engel blieben neben dem Priester, bis er wieder am Altare stand. Dann verschwanden sie. Beim letzten Segen des Priesters segnete die liebe Gottesmutter mit und verschwand dann.

3.5.1951:
Morgens um sechs Uhr waren schon viele Beter in der Kapelle. Um acht Uhr ging ich zur hl. Messe. Beim Credo erschien wieder die liebe Gottesmutter wie gewöhnlich. In ihren Händen hielt SIE ein Band, auf dem die Worte standen: "GLAUBET AN EINEN GOTT, UND DER FRIEDE IST EUCH." Zu mir sagte SIE dann: "BETET UND KEHRET UM." Bei der hl. Opferung opferte SIE wieder mit dem Priester. Als der Priester sich zum Volke wandte mit den Worten: "Orate, Fratres", sagte SIE: "SCHENK DU MIR DEN LOSKAUF DER PRIESTERSEELEN." Bei der hl. Wandlung stand SIE, wie auch sonst, mit gefaltenen Händen neben dem Priester. Um ihre Hände legten sich zwei schöne, weiße Hände. Diese beiden Hände sah ich, bis der Priester das "Pater noster" sprach. Dann lösten sich diese Hände und wurden zu einer Opferschale (nebeneinander, nach oben geöffnet). Auf einmal waren diese Hände dann verschwunden. Bei der hl. Kommunion gingen wieder zwei Engel mit dem Priester zur Kommunionbank. Und genau so, wie am Tage vorher, gingen die beiden Engel mit von einem zum andern. Die liebe Muttergottes segnete wieder jeden einzelnen. Beim letzten Segen des Priesters segnete auch SIE wieder mit und war dann verschwunden.

4. und 5.5.1951:
An diesen beiden Tagen sah ich wieder die Engel, die mit dem Priester zur Kommunionbank gingen. Die liebe Gottesmutter erschien erst kurz vor dem letzten Segen. SIE sagte heute nichts, segnete mit dem Priester und verschwand.

6.5.1951:
(Pfarrprozession) Beim Auszug der Prozession, als das Allerheiligste vom Altare getragen wurde, erschien die liebe Gottesmutter. SIE schwebte vor dem Allerheiligsten (ca. 1/2 m über der Erde). Das weiße Kleid reichte bis auf die Füße, die auf einer kleinen Wolke standen; ein breiter, goldener Gürtel umschloß das Kleid; auf ihrem Haupte sah ich eine zwölfzackige Krone, diademähnlich, auf jedem Zacken einen kleinen Stern; ihr langes, volles Haar hing bis in Kniehöhe herab. In den gefaltenen Händen hielt SIE einen Rosenkranz. In dieser Haltung blieb SIE bis zum ersten Altar. Beim Segen hielt SIE mit dem Priester die Monstranz (der Rosenkranz hing in ihrem rechten Arm). Nach dem Segen ging SIE in der vorbeschriebenen Haltung wieder mit bis zum zweiten Altar. Auch dort segnete SIE wieder mit dem Priester. Nach dem Segen sagte SIE: "BETET FÜR PRIESTER UND VOLK. MEIN SOHN WIRD KOMMEN, UM DIE MENSCHHEIT ZU RICHTEN. HABT VERTRAUEN; ICH BIN EURE FÜRSPRECHERIN." Auch am dritten Altar gab SIE wieder mit dem Priester den Segen. Beim letzten Segen in der St. Josefskirche sah ich eine große Schar Engel und Heilige um die Gottesmutter schweben. Unter diesen Heiligen erkannte ich die hl. Agnes, die hl. Lucia und den sel. Hermann Josef. Um SIE selbst sah ich einen sehr hellen, großen Strahlenkranz. SIE segnete wieder mit dem Priester. Nach dem Segen sagte SIE: "AM PFINGSTFESTE BRINGE ICH DEN HL. JOSEF MIT." Der Strahlenkranz verschwand langsam und mit diesem SIE dann auch.

7.5. bis 12.5.1951:
In dieser Woche war die liebe Muttergottes bei jeder hl. Messe zugegen. SIE erschien immer beim Credo und blieb bis zum Schluß. Mit dem Priester gab SIE dann auch den Segen und verschwand dann. Auch waren bei der Austeilung der hl. Kommunion immer wieder die beiden Engel bei dem Priester.

13.5.1951:
In der Frühmesse, bei der ich die hl. Kommunion empfing, war keine Erscheinung der Gottesmutter. Aber beim Festhochamt, um halb elf kurz vor dem Credo, erschien SIE wieder, wie gewöhnlich an der Evangelienseite, im weißen Kleide, die Hände gefalten, den Blick zum Altare gerichtet. Bei Beginn des Credos erschien an der Epistelseite der hl. Josef Er stand in gleicher Höhe wie die liebe Gottesmutter, trug ein langes, braunes Gewand, mit einem derben Strick umgürtet; Sandalen an den Füßen, einen kurzen Bart. Die Hände hielt er ineinander geschlungen; seine Augen waren auf den Altar gerichtet. Sein Alter schien mir 30 – 35 Jahre. In halber Höhe der Kirche sah ich eine weiße Taube, die ein Band im Schnabel trug, welches glatt herunter hing. Auf diesem Band standen die Worte: "ICH GLAUBE AN GOTT DEN VATER." Dann trat die liebe Gottesmutter und der hl. Josef in die Mitte des Altars vor der untersten Stufe zusammen. Sie legten beide ihre rechte Hand zusammen. Dann las ich auf dem Band die Worte: "SIE WIRD EINEN SOHN GEBÄREN UND WIRD BLEIBEN DIE MAKELLOSE." Nach dem Credo lösten sich ihre Hände und beide gingen wieder an ihren Platz zurück. Bei der hl. Opferung trat der hl. Josef ein wenig zur Seite neben den Altar, den Kopf gesenkt, in Anbetung versunken. Die liebe Gottesmutter stand mit gefaltenen Händen, den Blick auf die hl. Handlung gerichtet. Bei der hl. Wandlung trat SIE neben den Priester und hielt mit ihm die hl. Hostie und den Kelch in die Höhe. Der hl. Josef kniete währenddem, das rechte Knie auf der Erde und die Hände über das linke Knie verschlungen. Nach der hl. Wandlung sagte die liebe Gottesmutter zu mir: "DIESE GEMEINDE WILL ICH HEILIGEN, WENN DAS VOLK NUR GUTEN WILLEN ZEIGT." Vor dem Paternoster segnete SIE zuerst die drei Priester (jeden einzeln) und dann die Gläubigen. Bei dem Friedenskuss legte SIE jedesmal beide Arme um die Priester. Bei der hl. Kommunion (es waren nur wenige) gingen wieder die beiden Engel mit dem Priester zur Kommunionbank. Beim letzten Segen segnete auch SIE wieder mit dem Priester und verschwand dann. Zugleich war auch der hl. Josef nicht mehr zu sehen.
Niemals werde ich dieses wunderbare Miterleben der Vermählung der lieben Gottesmutter mit dem hl. Josef vergessen. Immer schweben mir diese beiden heiligen Gestalten vor Augen. Etwas so Rührendes, Heiliges ging ja von ihnen aus.

14.5.1951:
Pfingstmontag. Während des Hochamtes um halb elf Uhr beim Credo erschien wieder die liebe Gottesmutter. SIE stand wie gewöhnlich an der Evangelienseite. Heute hatte SIE einen blauen Mantel umgehängt; vorne war aber das weiße Kleid sichtbar. Die Hände hielt SIE gefalten; ihr Blick war immer auf den Altar gerichtet. Bei Opferung des Brotes sagte SIE: "DU MUSST NOCH VIEL FÜR DEN HL. VATER BETEN UND OPFERN. VIELES WIRD AN IHN HERANTRETEN. DURCH EINE SCHWERE KRANKHEIT WIRD ER SICH EINIGE ZEIT ZURÜCKZIEHEN. ABER ER WIRD WIEDERKOMMEN IN GROSSER FRISCHE. DENN NOCH VIELES WIRD VON IHM VERLANGT." Bei der hl. Wandlung sah ich, wie die liebe Gottesmutter an Stelle des Priesters stand (den Priester sah ich nicht mehr). SIE hielt die hl. Hostie und den Kelch in die Höhe. Aus dem Kelch sah ich sieben rote Ströme fließen (am Kelchesrand kaum fingerdick, nach unten sich verbreitend bis zurHandbreite). Nachdem SIE den Kelch wieder auf den Altar gestellt hatte, trat SIE wieder zurück an die gewöhnliche Stelle. Dann sah ich auch den Priester wieder. Zu mir sagte SIE dann: "DAS IST DER KELCH DES NEUEN BUNDES, DER NOCH FÜR VIELE PRIESTER FLIESSEN MUSS." Bei der Absolution vor der hl. Kommunion segnete auch SIE mit dem Priester. Mit dem Priester gingen auch wieder zwei Engel mit an die Kommunionbank. SIE blieb währenddem mit gefaltenen Händen stehen, in Andacht versunken. Beim letzten Segen segnete auch SIE wieder mit dem Priester und sagte: "BETET UND TUET BUSSE, DAS STRAFGERICHT STEHT VOR DER TÜRE." Dann verschwand SIE.

15.5. bis 23.5.1951:
In diesen Tagen erschien die liebe Gottesmutter jeden Tag bei der hl. Messe wie gewöhnlich und zwar immer beim Credo. SIE hatte auch immer einen blauen Mantel umhängen, aus dem aber vorne das weiße Kleid zu sehen war. Beim letzten Segen segnete SIE auch immer mit dem Priester und verschwand dann. Gesagt hat SIE in diesen Tagen nichts.

24.5.1951:
Fronleichnamsfest. Bei der hl. Messe um neun Uhr in der Marienkirche erschien SIE wieder wie gewöhnlich. Gesagt hat SIE während der hl. Messe nichts. Beim Auszug der Prozession (als das Allerheiligste aus der Kirche getragen wurde) sah ich vor dem Allerheiligsten die liebe Gottesmutter schweben (ca. einen halben Meter über der Erde und unter ihren Füßen Wolken). SIE war von vielen Engeln umgeben. SIE segnete und schwebte dann durch das Volk bis an die Spitze der Prozession, immer segnend, dann wieder zurück bis vor das Allerheiligste. Dort blieb SIE dann bis zum ersten Altar. Beim Segen dort sah ich nicht den Priester, sondern sah, wie die liebe Gottesmutter mit dem Allerheiligsten segnete. Und als SIE das Allerheiligste wieder auf den Altar gestellt hatte, sah ich den Priester wieder. Auf dem Wege zum zweiten Altar schwebte SIE auch wieder vor dem Allerheiligsten. Immerfort segnete SIE. Am zweiten Altar (Eucharistinerkloster) sagte SIE vor dem Segen: "DIESE STÄTTE WIRD EINMAL DIE STÄTTE DES GROSSEN GEBETES WERDEN." SIE segnete auch wieder mit dem Priester. Auf dem Wege zum dritten Altar schwebte SIE dann wieder vor dem Allerheiligsten. Vor dem Segen sagte SIE: "DIESE WEGE WERDE ICH SEGNEN, DIE ZU MEINEM HEILIGTUME FÜHREN." Auch hier segnete SIE wieder mit dem Priester. Vor dem vierten Altar (Alte St. Annakirche) sagte SIE: "ICH WERDE DIE BITTEN DES VOLKES ERHÖREN, WENN DAS VOLK BETET UND BUSSE TUT." Auch hier segnete SIE wieder mit dem Priester die Gläubigen. Als beim Weitergang der Prozession das Allerheiligste in die St. Anna-Notkirche getragen wurde, sagte SIE: "ICH HABE DIE STÄTTE GESEGNET, DIE MEIN ANTLITZ GESEHEN." Dann sah ich, wie die liebe Gottesmutter, gleichsam von Wolken getragen, in die Höhe gehoben wurde und verschwand.

25.5. bis 30.5.1951:
In diesen Tagen erschien die liebe Gottesmutter wieder bei jeder hl. Messe wie in den Tagen vom 15.5. bis 23.5. Gesagt hat SIE aber nichts.

31.5.1951:
Bei der hl. Messe, während des Credos, erschien die liebe Gottesmutter wieder, wie gewöhnlich an der Evangelienseite, im weißen Kleide, aber ohne Mantel. Ihre Hände hielt SIE in Brusthohe, die Handflächen nach unten. Aus den Händen gingen hellleuchtende Strahlen nach unten zur Erde, sich nach unten verbreitend. Bei der Opferung sagte SIE: "ICH MÖCHTE DER WELT VIELE GNADEN SPENDEN; ABER MAN LEHNT SIE AB. WER SIE ANNIMMT, DEM WERDE ICH MIT MEINER MÜTTERLICHEN LIEBE ZUR SEITE STEHEN." Die Strahlen verschwanden; SIE faltete die Hände. Darauf sagte SIE: "MEIN MUTTERHERZ IST GROSS FÜR ALLE BEDRÄNGTEN. BETE, MEIN KIND, DASS VIELE DIE ZUFLUCHT DAZU NEHMEN." Anbetend blieb SIE dann bis zum Schluß der hl. Messe stehen. Beim letzten Segen segnete SIE auch wieder mit dem Priester und verschwand dann.

3.6.1951:
Bei der hl. Messe erschien die liebe Gottesmutter wieder wie gewöhnlich. Auch segnete SIE wieder zum Schluß mit dem Priester und verschwand dann. Gesagt hat SIE nichts.

2.7.1951:
Am Abend des 1. Juli hatte ich beim Abendgebet der lieben Gottesmutter ein besonderes Anliegen von jungen, gutkatholischen, ringenden Menschen empfohlen. In der Nacht nun, so gegen zwei Uhr, steht auf einmal SIE, die himmlische Mutter, vor meinem Bett und sagte: "ICH WERDE DAS OPFER DER BEIDEN ANNEHMEN. AUCH WERDE ICH BEI DEM OPFER MEINES SOHNES WIEDERKOMMEN."Als der Priester um acht Uhr das hl. Meßopfer begann, stand SIE gleich zu Anfang schon an der Evangelienseite. SIE hielt die Hände gefalten. SIE sagte zu mir: "FEIERE MIT MIR DAS HL. OPFER." Dann wandte SIE sich zum Tabernakel; ihr Blick war wie verklärt. SIE war ganz von Strahlen umgeben, die von ihr ausgingen. Vor der hl. Opferung sagte SIE: "NACH DEM OKTOBER WERDEN SICH DIE GEISTER SCHEIDEN. DER HL. VATER WIRD DEN SIEG DAVON TRAGEN, ABER UNTER SCHWEREN VERLUSTEN. DIE KIRCHE WIRD NOCH MEHR VERFOLGT WERDEN. DAS RHEINLAND WERDE ICH AN MEIN HERZ ZIEHEN, WIE ICH DIR SCHON EINMAL GESAGT HABE. RUSSLAND WIRD MIR DIE TREUE SCHWÖREN." Bei der hl. Opferung hielt SIE ihre Hände unter die Hände des Priesters und reichte mit diesem die Opfergabe in die Höhe. Dann wandte SIE sich den Gläubigen zu und segnete.
Bei der hl. Wandlung sah ich die hl. Hostie mit einem goldenen Schein umgeben. Bei Aufhebung des Kelches sah ich, wie aus diesem sieben Ströme Blut herausflossen.
Nach der hl. Wandlung sagte SIE: "BETET, BETET, BETET; DIE WELT GEHT DEM ENDE ENTGEGEN." Und beim Paternoster sagte SIE mir nochmals (wie SIE mir auch schon am 1.5.1949 gesagt hatte): "SCHENK MIR DEN LOSKAUF DER PRIESTERSEELEN. HALTET TREU ZUR KIRCHE. DIE PFORTEN DER HÖLLE WERDEN SIE NICHT ÜBERWÄLTIGEN." Bei Austeilung der hl. Kommunion segnete SIE die Gläubigen. Auch sagte SIE: "BIS ZUM ANGELUSLÄUTEN BLEIBE ICH BEI DIR." Als der Priester den letzten Segen erteilte, segnete SIE auch wieder mit und war dann verschwunden.
Als ich nach der hl. Messe mit dem Putzen des Altares begann, stand auf einmal die liebe Gottesmutter wieder an der Evangelienseite, den Blick auf den Altar gerichtet. Die Hände hielt SIE einmal gefalten, dann auch mal über der Brust gekreuzt. Ab und zu war SIE mal für kurze Augenblicke verschwunden; dann stand SIE auch wieder da. Die ganze Erscheinung und ihr mehrmaliges Verschwinden schien mir am besten mit dem Gang zu Elisabeth zu vergleichen zu sein. Kurz vor dem Angelusläuten segnete SIE mich und sagte: "WO DU HEUTE EINKEHRST, WILL ICH MEINEN MUTTERSEGEN HINTERLASSEN." Mit den Worten: "AM PRIESTERSAMSTAG KOMME ICH WIEDER" verschwand SIE dann.
Wenn auch dieser Tag in gewisser Hinsicht für mich ein schwerer Tag war, so war er doch auch ein ganz herrlicher. Durfte ich doch die gütige Himmelsmutter so oft schauen.

7.7.1951:
Priestersamstag. Morgens um sieben Uhr zu Beginn der hl. Messe, als der Priester zum Altare ging, erschien auch schon die liebe Gottesmutter. SIE stand, wie immer, an der Evangelienseite, den Blick auf das Tabernakel gerichtet. Diesmal stand SIE nur im weißen Kleide, umgürtet mit einem breiten, goldenen Gürtel.
Während des Gloria segnete SIE die Gläubigen und sagte: "ICH SEGNE ALLE, DIE UNTER DEM MANTEL MEINER LIEBE STEHEN." Beim Evangelium sagte SIE: "ICH SEGNE DIE MÄNNER, DIE MIT DIR DAS WERK VERBREITEN. AUCH FREUE ICH MICH ÜBER DIE HL. KOMMUNIONEN, DAS GEBET DER KINDER UND DER GLÄUBIGEN FÜR DIE PRIESTER." Bei der hl. Opferung hielt SIE ihre Hände unter die Hände des Priesters und sagte: "ICH OPFERE ALLES AUF, WAS DIE MENSCHEN AN NÖTEN UND WIRRNISSEN IN SICH TRAGEN." Nach der Händewaschung trat SIE an die rechte Seite des Priesters. SIE hielt die Hände gefalten, ihr Blick war auf das Tabernakel gerichtet. Vor der hl. Kommunion sagte SIE: "DIE WALLFAHRT NACH AACHEN UND DÜREN WIRD EINE SEGENSQUELLE FÜR VIELE SEIN. DORT WERDE ICH VIELE ERLEUCHTEN, UND ICH WERDE ALLES IN MEINEN SEGEN UND MEIN OPFER NEHMEN. BETET WEITER FÜR PRIESTER UND VOLK." Nach Austeilung der hl. Kommunion segnete SIE die Gläubigen und verschwand dann.

15.8.1951:
Morgens um acht Uhr war Hochamt zu Ehren der Muttergottes. Zu Anfang des Gloria erschien die liebe Gottesmutter neben den Altarstufen an der Evangelienseite; nur in weißem Kleide mit handbreitem goldenen Gürtel. Ihre Haare hingen aufgelöst bis in Hüfthöhe; die Hände hielt SIE gefalten. Unter ihren Füßen sah ich ein nebeliges Gebilde, welches seitlich fast bis in Kniehöhe reichte. Der rechte Fuß war sichtbar. Nach dem Gloria kniete SIE auf die unterste Stufe des Altares. Dann sah ich, wie zwei Hände, die eine goldene Krone hielten, aus dem Tabernakel wie aus einer Wolke kommend, sich der lieben Gottesmutter näherten und ihr die Krone auf das Haupt legten. Die Krone war diademähnlich, vorne höher wie seitlich; mit Zacken. Auf der vordersten Zacke war ein Stern. Dann verschwanden die Hände. Die Gottesmutter erhob sich dann und trat wieder zurück neben den Altar. Während des Evangeliums sagte SIE: "ICH WILL DIE MENSCHEN SEGNEN", und dabei segnete SIE. "ALL IHRE ANLIEGEN NEHME ICH IN MEINE MUTTERHÄNDE, DAMIT SIE IM HEILIGEN OPFER GEHEILIGT WERDEN. ICH SEGNE DIE KRANKEN UND STERBENDEN. ICH SEGNE AUCH ALLE, DIE WEITAB VOM HEILIGEN OPFER STEHEN, DAMIT SIE GESTÄRKT WERDEN UND ZURÜCKKEHREN. BETET, BETET, BETET." Bei der hl. Opferung, als der Priester Brot und Wein opferte, sagte SIE: "ICH SEGNE DEN (LP), DER DIR ZUR SEITE STEHT, DAMIT ER GESTÄRKT BLEIBT, UM DAS WERK ZU ENDE ZU FÜHREN. ER WIRD TIEF ERLEUCHTET WERDEN DURCH DIESE SACHE. ICH SEGNE IHN MIT MEINEM MUTTERSEGEN, DAMIT ER DEN WEG DES HEROLDS GEHT." Bei den Worten "Ich segne" segnete SIE auch jedesmal. Bei der hl. Wandlung sah ich SIE wie verklärt dem Tabernakel zugewandt. Nach der hl. Wandlung sagte SIE: "ER (LP) WIRD VIEL ZU LEIDEN HABEN; ABER ICH BIN BEI IHM MIT MEINER MUTTERLIEBE; DER BÖSE FEIND WIRD IHM NICHT SCHADEN." Bei Austeilung der hl. Kommunion sagte SIE: "BETE, MEIN KIND, FÜR DIE PRIESTER, FÜR DIE LAIENPRIESTER UND FÜR DAS VOLK; DENN ES WIRD ETWAS FURCHTBARES KOMMEN. BETET, DAMIT IHR ZUSAMMENBLEIBT." Dann sagte SIE mir ein Geheimnis, welches ich aber später nur auf Befragen der Geistlichkeit mitteilen darf. Beim letzten Segen des Priesters segnete SIE mit und verschwand dann.

5.9.1951:
Pfarrjugendmesse um 6 1/4 Uhr. Vor der Opferung brachte ich dem Herrn drei verschiedene Anliegen vor. Dann sah ich den göttlichen Heiland an der Evangelienseite auf der zweiten Altarstufe stehen. Sein Alter schien mir 30 Jahre. Er trug ein langes, weißes Kleid, von einem strickähnlichen Gürtel gehalten. Ein roter mantelähnlicher Umhang umschloß ihn: der rechte Arm und die linke Hand waren frei. Der Mantel hing fast bis auf die Füße. Er stand in Wolken, die fast bis in Kniehöhe reichten. Bei der Opferung sah ich, wie der göttliche Heiland die Opfergaben selbst in die Höhe reichte. Den Priester sah ich nicht mehr. Und ich habe diesen auch nicht mehr gesehen bis nach dem letzten Segen. Nach diesem Segen blieb ER noch einen Augenblick in der Mitte des Altares stehen. Dann wurde ER von den Wolken in die Höhe getragen, und in Höhe des Tabernakels verschwand ER.
Nach der hl. Messe betete ich noch eine stille Danksagung. Als die Gläubigen fast alle die Kirche verlassen hatten, sah ich den göttlichen Heiland wieder in der vorher beschriebenen Gestalt im Mittelgang der Kirche, ca. vier Meter von mir entfernt. ER sagte zu mir: "DEINE OPFERUNG HABE ICH ANGENOMMEN. MEINEN SICHTBAREN STELLVERTRETER WERDE ICH DURCH DIE WIRRNISSE DES JAHRES HINDURCHFÜHREN. DEN BR. J. WERDE ICH IN KURZER ZEIT NACH ROM FÜHREN. DAS KOSTBARE BLUT MUSS NOCH MEHR VEREHRT WERDEN. MEIN ENGELGLEICHER BR. J. IST DURCH MEINE VORSEHUNG IN DER OFFENBARUNG VORHER BESTIMMT. OPFERE DICH FÜR DIE PRIESTER, DIE UM HEROLDSBACH SICH STREITEN. IN KURZER ZEIT WIRD DER KAMPF ZU ENDE SEIN, UND EIN TRIUMPH WIRD SEIN DURCH DAS HERZ MEINER MUTTER. ICH KANN IHRER BITTE NICHT WIDERSTEHEN. BETE UND SÜHNE FÜR ALLES. DER SIEG WIRD GROSS SEIN, UND DEUTSCHLAND IST GERETTET. ICH SEGNE ALLE, DIE MIT AN MEINEM WERK TÄTIG SIND." Dann verschwand ER.

16.9.1951:
Einkehrtag des Dritten Ordens vom hl. Franziskus im Kloster in Niederau. Bei der hl. Messe nach der Opferung erschien die liebe Gottesmutter wie gewöhnlich an der Evangelienseite im weißen Kleide mit goldenem Gürtel; die Hände hielt SIE gefalten, ihr Blick war auf den Altar gerichtet. In dieser Haltung blieb SIE bis nach der Wandlung. Dann wandte SIE sich den Gläubigen zu und sagte: "ICH SEGNE ALLE, DIE HIER ANWESEND SIND. DEM PRIESTER WERDE ICH DIE RECHTEN WORTE IN DEN MUND LEGEN, UM DIE HERZEN ZU EREIFERN. ICH WILL DIESEN ORDEN ZU MEINEM WERKZEUG MACHEN, UND DURCH IHN WIRD SICH MEIN MARIENHEER VERGRÖSSERN." Dann segnete SIE die Anwesenden und verschwand.

24.9.1951:
Kurz nach Beginn der hl. Messe sah ich, wie aus dem großen Kreuz hinter dem Altar ein sehr heller Lichtstrahl auf den Altar floß. Dann erschien an der Evangelienseite wieder die liebe Gottesmutter, diesmal in einem hellblauen Kleide mit einem handbreiten, roten Gürtel. Ihre Hände waren ineinander verkrampft. Um dieselben war eine Kette geschlungen, deren Enden fast bis auf die Füße hingen. An dem einen Ende sah ich drei Kugeln. Nach dem Evangelium sagte SIE: "ICH WERDE DIE KETTEN LÖSEN, WODURCH DIE GEFANGENEN DER WAHRHEIT GEHALTEN WERDEN, AUF ERDEN UND IM FEGEFEUER. AN MEINEN ERSCHEINUNGSORTEN WERDE ICH ALLES ZUM SIEGE FÜHREN. BETET NUR FLEISSIG DEN ROSENKRANZ FÜR PRIESTER UND VOLK." Während der hl. Wandlung fielen die Ketten ab und SIE faltete die Hände. Nach der hl. Kommunion verschwand SIE, wie von Wolken getragen.

7.10.1951:
Rosenkranzfest. Hl. Messe um acht Uhr. Nach der Händewaschung des Priesters sah ich vor den Stufen des Altares weiße Gestalten im Halbkreis stehen; dahinter viele Gestalten in roten Gewändern, fast bis an die Kommunionbank. Der Mittelgang war offen. Während der Präfation erschien die liebe Gottesmutter an der Evangelienseite. Um die gefaltenen Hände war ein Rosenkranz geschlungen. Nach der hl. Wandlung sagte SIE: "ICH WERDE EUCH DEN HIMMEL SENDEN IN DIESER SCHWEREN ZEIT. HABT KEINE ANGST; ICH BIN BEI EUCH. BETET DEN ROSENKRANZ." Dann erschienen zwei kleine Engel hinter dem Priester. Dann sah ich LP an der rechten Altarseite knieen. Die liebe Gottesmutter segnete dreimal mit den Worten: "ICH SEGNE MEINE PRIESTER." Dann segnete SIE auch die Gläubigen. Als der Priester mit dem Allerheiligsten zur Kommunionbank ging, segnete SIE den rechts knieenden LP noch besonders. Während der Austeilung der hl. Kommunion stand SIE mit gefaltenen Händen, den Blick auf die Gläubigen gerichtet. Beim letzten Segen verschwanden die Gestalten. Dann wurde SIE bis in Tabernakelhöhe gehoben und verschwand dann auch.

27.10.1951:
Allgemeine Mission in allen Pfarreien der Stadt. Bei uns in der St. Josefskirche war in der Mitte des Chores vor dem Altar eine Muttergottesstatue in einem Blumen- und Kerzenmeer aufgestellt. Der hochwürdige Herr Pfarrer nahm die Weihe der Pfarre an die Muttergottes vor. Während dieser Weihe erschien die liebe Gottesmutter wie gewöhnlich an der Evangelienseite des Altares. SIE stand mit den Füßen in einer Wolkenschicht, im weißen Kleide, umgürtet mit einem goldenen Gürtel. Um ihr Haupt war eine Krone von zwölf Sternen; die Hände hielt SIE gefalten. Zuerst segnete SIE die Priester; dann auch die Gläubigen. Und als der Pfarrer in dem Weihegebet die Bitte aussprach, auch unsere Heimatstadt zu segnen, segnete SIE weitausladend die Stadt. Während nun bei dem Segen über Priester und Gläubige ihr Gesicht sehr lieblich schien, war es bei dem Segen über die Stadt sehr ernst. Dies ist mir besonders aufgefallen. SIE sagte dann: "BETET, BETET, BETET. TUET BUSSE. IHR HABT NUN DEN SCHRITT ZUR BESSERUNG GETAN, BEKEHRET EUCH." Dann verschwand SIE.

28.10.1951:
Christ-Königs-Fest. Letzter Missionssonntag. In der hl. Messe um acht Uhr sah ich, wie vom Tabernakel aus zwei Hände (es schienen mir Männerhände zu sein) in einer kleinen Wolke den Mittelgang herunter schwebten (in Mannshöhe) bis zum Taufstein. An dem Taufstein stand die liebe Gottesmutter (ich hatte mich herum gedreht, um alles gut sehen zu können). Sie stand, den Blick gesenkt, die Hände gefalten, wie in stiller Erwartung. Die Gottesmutter nahm mit ihrer linken Hand die rechte Männerhand; die andere sah ich nicht mehr. Und es schienen mir die Hände nun wie ein rotglühendes, goldenes Wolkenmeer zu sein. Und der Widerschein dieses scheinbaren Feuers spiegelte sich in der ganzen Gestalt der lieben Gottesmutter wieder.
Dann schwebte SIE durch den Mittelgang zum Altar. Auf ihrer linken Hand lag noch immer die rechte Männerhand. Mit ihrer rechten Hand segnete SIE dauernd. Als SIE bis an die Kommunionbank kam, verschwand die Männerhand. Dann trat SIE an die Evangelienseite und hielt ihre Hände gefalten. Nach der Opferung wandte SIE sich den Gläubigen zu und sagte: "IHR SEID JETZT GEWEIHT, UM ZEUGNIS ABZULEGEN FÜR MEINEN SOHN. SEID STARK UND BETET FÜR MEINE PRIESTERLICHEN SÖHNE. BETET UND TUET BUSSE." Zu mir gewandt, sagte SIE dann noch: "DU ABER SCHENKE MIR WEITER DEIN KINDERHERZ, DAMIT ICH MEIN WERK ZU ENDE FÜHRE. BETE AUCH FÜR DEN HL. VATER; ICH SEGNE IHN." Dabei segnete SIE auch. Sie blieb dann mit gefaltenen Händen bis zur Austeilung der hl. Kommunion stehen. Jeden an der Kommunionbank segnete SIE. Beim letzten Segen segnete SIE wieder mit dem Priester und verschwand dann.

1.11.1951:
Allerheiligen. In der hl. Messe um acht Uhr beim Gloria erschienen dieselben Gestalten wie am Rosenkranzfest (7.10.1951). Zugleich erschien auch die liebe Gottesmutter an der gewohnten Stelle. Nach dem Gloria sagte SIE: "ICH SEGNE ALLE, DIE IN DIESER KIRCHE ZUGEGEN SIND. ICH SEGNE DAS OBERHAUPT DER KATH. KIRCHE; ICH SEGNE BISCHÖFE UND PRIESTER. ICH SEGNE ABER AUCH DIEJENIGEN, DIE WEITAB VON MEINEM SOHNE STEHEN. BETET FÜR SIE." Während des hl. Opfers blieb SIE mit gefaltenen Händen stehen, dauernd den Blick auf das Tabernakel gerichtet. Beim letzten Segen des Priesters segnete SIE dreimal. Dann verschwand SIE und zugleich auch alle Gestalten.

21.11.1951:
Um 6 1/4 Uhr Pfarrjugendmesse in St. Josef.
Kurz vor der Opferung stand auf einmal die liebe Gottesmutter im weißen Kleide an der gewöhnlichen Stelle (Evangelienseite). Bei der Opferung opfert SIE mit dem Priester. Dann wandte SIE sich zu mir und sagte: "BETET. BETET, BETET, TUET BUSSE. ICH KANN NICHT MEHR. MEIN WEITERES ERSCHEINEN WERDE ICH DEM HIMMEL ÜBERLASSEN." Dann segnete SIE den Priester und die Gläubigen und sagte dabei: "ICH SEGNE PRIESTER UND LAIENPRIESTER; ICH SEGNE DAS VOLK, WELCHES MEINEN SOHN NICHT MEHR EMPFANGEN WILL UND DAS AM RANDE STEHT. KOMME IM LETZTEN OPFER WIEDER NACH HIER." SIE blieb dann in anbetender Haltung bis zum Schluß der hl. Messe. Mit dem Priester segnete auch SIE und verschwand dann.
Hl. Messe um neun Uhr.
Auch in dieser hl. Messe erschien die liebe Gottesmutter zu Beginn der Opferhandlung an der gewöhnlichen Stelle im weißen Kleide. SIE blieb während des ganzen Opfers in anbetender Haltung stehen. Bei dem letzten Segen des Priesters segnete auch SIE wieder mit. Dann wandte SIE den Blick nach oben, und ihr Gesicht verzog sich wie bittend. Ihre Gestalt hob sich dann bis in Tabernakelhöhe, von Wolken getragen. Es erschien rechts und links von ihr je ein Engel. Diese griffen mit ihren Händen unter die Arme der lieben Gottesmutter und hoben SIE gleichsam nach oben. Dann verschwand die ganze Erscheinung.

8.12.1951:
An diesem hohen Festtage der lieben Gottesmutter hatte ich wieder das große Glück, SIE schauen zu dürfen. In der hl. Messe um sieben Uhr erschien SIE zu Anfang des Credo an der Evangelienseite in einem weißen Kleide. Nach dem Credo sprach SIE: "DU MUSST NOCH VIEL OPFERN UND BETEN IN DER GROSSEN HEILIGEN LIEBE; ES SIND NOCH NICHT ALLE PRIESTER CHRISTUSÄHNLICH. AUCH SOLLEN SIE NICHT HALB DAS HEILIGE MESSOPFER DARBRINGEN, SONDERN GANZ. SIE MÖGEN GANZ IN DER ANBETUNG BEIM HL. MESSOPFER SEIN, DAMIT SIE CHRISTUS GLEICHEN UND DIE WELT SIE ERKENNT SO WIE DER STELLVERTRETER AUF ERDEN ERKANNT IST. BETE VIEL FÜR IHN UND SEINE SCHWERE BÜRDE. ICH BIN IMMER BEI EUCH ALLEN, WENN JETZT BALD DIE SCHWERE ENTSCHEIDUNG KOMMT. DIE HÖLLE TOBT. BETET, DAMIT DAS SÜNDIGEN AUFHÖRT." Dann blieb SIE in anbetender Haltung stehen bis zur Kommunion des Priesters. Bei Austeilung der hl. Kommunion an die Gläubigen segnete SIE auch wieder mit dem Priester. Zu mir sagte SIE dann noch: "MEIN WEITERES ERSCHEINEN WERDE ICH DIR DREI TAGE VORHER DURCH DEN HERRN ANKÜNDIGEN." Dann verschwand SIE, von Wolken getragen.

25. 12. 1951:
In der Christmette um 6.00 erschien SIE wieder an der Evangelienseite im weißen Kleide mit goldenem Gürtel. Nach dem Gloria sagte SIE zu mir: "EIN ÜBERMASS VON VERHERRLICHUNG SOLLST DU MIR BEREITEN, DAMIT ICH MICH IN IHR BEGRÜNDE." Dann gab SIE mir einen Auftrag für meinen Beichtvater. Bis zur Opferung blieb SIE in anbetender Haltung stehen. Als der Priester die Patene erhob, segnete SIE zu den Gläubigen gewandt. Dann sagte SIE: "ICH SEGNE STADT UND LAND UND SCHÜTZE SIE VOR DER UNHEIMLICH DROHENDEN GEFAHR." Bis zur Wandlung stand SIE wieder anbetend. Nach der Wandlung sagte SIE: "IN ALLEN HL. MESSEN WERDE ICH HEUTE SEGNEN. BETET UND TUET BUSSE." Beim letzten Segen segnete SIE dann wieder mit dem Priester und verschwand.
In den hl. Messen um 7.00 und 8.00 und um 10.00 war SIE wieder anwesend. Gesagt hat SIE nichts. In den beiden erstgenannten hl. Messen segnete SIE während der hl. Wandlung die Gläubigen. Im Hochamt um 10 Uhr segnete SIE mehrmals und zwar beim Gloria, Evangelium, Opferung, Wandlung und bei der hl. Kommunion. Beim Credo bei den Worten: "Und das Wort ist Fleisch geworden" kniete SIE mit dem Priester. Nach dem letzten Segen verschwand SIE, von Wolken getragen und eingehüllt.

1. 1. 1952:
8.00 hl. Messe. SIE erschien zu Anfang des Gloria und blieb während der ganzen hl. Messe in anbetender Haltung stehen. Beim Schlußsegen segnete SIE mit und verschwand dann.

6.1.1952:
8.00 hl. Messe. Dieselbe Erscheinung, Haltung und Segen wie am 1.1.52.


***

Gertrud Fink, Düren, vor dem Hause des Herrn Engelbert Knipprath (vorne Mitte)Weitere Aufschreibungen konnten nicht mehr gemacht werden, da ihr von ihrem Beichtvater die Bekanntgabe untersagt wurde.
Als eigenartig muß noch bemerkt werden, daß die letzte Erscheinung am selben Tage, zur selben Stunde und mit denselben Worten stattfand, wie in Heroldsbach. (31. Oktober 1952, nachts 24.00 Uhr)
Die Seherin, Gertrud Fink, mußte wegen einer schweren Magenerkrankung ins Krankenhaus Düren und wurde dort am 3.9. operiert. In der Nacht nach der Operation trat eine Herzschwäche ein, und sie starb am 4. September 1958 morgens ganz still und ruhig.
Die nachtwachende Krankenschwester Lucia berichtet über ihre letzten Augenblicke wie folgt: "Gegen halb fünf morgens hatte ich das Gefühl, dringend nach der Gertrud zu sehen. Ich fand sie sehr schwach und ohne Bewußtsein. Der sofort herbeigerufene Arzt gab ihr eine Spritze, und kurze Zeit darauf öffnete sie die Augen und erkannte mich. Einer plötzlichen Eingebung folgend sagte ich zu ihr: "Traudchen, du weißt, wie es um dich steht, und ich frage dich angesichts des Todes: Hast du die Muttergottes wirklich gesehen?" Ganz deutlich sagte sie: "Ja, ja, ja, ich habe sie gesehen." Dies war ihr letztes Wort, und kurze Augenblicke später war sie tot."
Diese letzten Worte einer Sterbenden zeugen für die Glaubwürdigkeit der ganzen Erscheinungsgeschichte.
Der Schreiber dieser Aufzeichnungen, Engelbert Knipprath, war in diesen Tagen in Frankreich. Durch ein Telegramm seiner Frau wurde er von dem Tode der Gertrud verständigt. Auf der Rückfahrt besuchte er nun im Saargebiet eine blinde Bergmannsfrau, die schon seit 1935 viele Schauungen hatte. Im Laufe des Gesprächs hat er sie um ein Gebet für die verstorbene Gertrud gebeten, was sie auch sofort zusagte. Auf einmal sah sie mit ihren blinden Augen nach oben und sagte dann: "Der göttliche Heiland sagt Ihnen: Sie ist bei mir." Tief hat uns dies erschüttert; aber auch zugleich getröstet.
Nachtrag: Der göttliche Heiland, welcher der Seherin auch mehrmals erschienen ist, lehrte sie einmal folgendes Gebet:
"O ALLERHEILIGSTE DREIFALTIGKEIT, DREIEINIGER GOTT, DEN ICH ANBETE, SEGNE UNS MIT DEINER GANZEN MACHT."
Und es soll dieses Gebetchen viel verbreitet werden.

Engelbert Knipprath
(DZM 3. Jahrg., Nr. 1, 24. Mai 1969)


KURZE NOTIZEN ÜBER DAS LEBEN DER GERTRUD FINK

Gertrud Fink, Düren, auf dem Sterbebett im Spital kurz nach ihrem TodAm 1. Februar 1905 wurde der Familie Johann Fink und seiner Ehefrau Sibilla in Düren das sechste Kind geboren. In der hl. Taufe erhielt das Kind den Namen Gertrud. Von Anfang an sehr schwächlich und kränklich, bedurfte es der aufopfernden Pflege der Mutter, um es am Leben zu erhalten. In dem christlichen Elternhause wuchs sie zu einem sittsamen, braven Mädchen heran. Immer aber blieb sie schwächlich, besonders nach einer spinalen Kinderlähmung und einem bösen Ausschlag. Sie besuchte die Volksschule und war als Kind schon immer aufgeschlossen für alles Schöne. Nach Entlassung aus der Volksschule ging sie jahrelang zu den Ursulinerinnen, um sich dort im Nähen und Sticken auszubilden.
Als sie 20 Jahre alt war, starb ihre Mutter. Mehrere ihrer Geschwister waren schon vorher gestorben. Später hat der Vater dann wieder geheiratet.
Als im Jahre 1944 die Front immer näher rückte und schon vielmals Bomben auf Düren fielen, erlitt der Vater bei einem solchen Angriff auf seiner Arbeitsstelle einen leichten Schlaganfall. Er wurde dann mit der ersten Evakuierung rückwärts bis nach Thüringen in ein Krankenhaus gebracht. Am 16. November 1944 wurde die Stadt Düren nun vollends zerstört. Gertrud wurde in einem Keller verschüttet; wurde aber geborgen und hatte sehr schwere Verbrennungen erlitten. Sie kam dann auch nach Thüringen in ein Krankenhaus, wo sie wieder so weit gesund gepflegt wurde. Später kam sie auch wieder mit ihrem Vater zusammen.
Nach Rückkehr aus der Evakuierung wurde die Familie in einem großen Zimmer der Kaserne untergebracht. (Die ganze Kaserne war mit Evakuierten belegt, weil ja in der Stadt alle Wohnungen zerstört waren.) 1946 starb der Vater, und sie blieb mit der Stiefmutter allein. Als im Jahre 1949 die Erscheinungen anfingen und dies so langsam bekannt wurde, hatte sie sehr Vieles zu erleiden. Man hat sie auf der Straße verspottet, geschlagen, getreten und mit Steinen beworfen. Schweres hat sie in dieser Zeit durchgemacht. Hätte sie nicht die Kraft von oben und die Hilfe einiger Gutgesinnter gehabt, sie wäre verzweifelt. Einige Beispiele: Eine fanatische Frau hatte vor dem Fenster ihrer Wohnung einen Reisighaufen, auf dem eine kleine Muttergottesstatue stand, angezündet, tanzte um dieses Feuer mit aufgehobenem Rock und sang frivole Lieder. Kurze Zeit später verunglückte der Mann dieser Frau im Walde tödlich. Es dauerte nicht lange, da kam diese Frau zu Gertrud und bat sie um Verzeihung, und sie hat sich dann auch vollends bekehrt. Bei der Fronleichnamsprozession sagte ein außenstehender Mann zu ihr: "Bald kommt die Zeit, wo an diesen Bäumen die Schwarzen aufgehängt werden und du auch dabei." Solcher Beispiele könnten noch mehr aufgeführt werden.
Später wurde dann den in den Kasernen wohnenden Familien neue Wohnungen in Siedlungshäusern zugewiesen. Und so bekamen Gertrud und ihre Stiefmutter auch zwei schöne Zimmer in einem solchen Hause. Viel Schönes hat sie dort verlebt mit ihren Besuchern, die an ihre Sendung glaubten. Sehr vieles hat sie aber auch körperlich leiden müssen, so daß die sehr vornehme Ärztin (protestantisch) oft nicht begreifen konnte, wie ihr schwacher Körper dies alles aushalten konnte.
Auch hatte sie des öftern unter persönlichen Angriffen des Satans zu leiden. Er wollte ihr die Finger zerbrechen, hat sie mehrmals aus dem Bette gegen die Wand geworfen, usw. Einmal wollte sie schnell nach dem Weihwasser greifen, da sagte er zu ihr: "Mit solchen Kinkerlitzchen brauchst zu mir nicht zu kommen."
Eine schwere Magenerkrankung, sie konnte oft kaum und dann auch nur Flüssiges genießen, zwang sie zu einer Magenoperation. Diese erfolgte am 3. September 1958, und am folgenden Morgen starb sie.
Die Erscheinungen der Muttergottes waren teilweise in der neuen und in der alten Kapelle, auch mehrmals in der Wohnung, auch in der St. Josefskirche, in der Kirche des Eucharistinerklosters und einmal während einer Priesterweihe im Kölner Dom.
Etwas ganz Besonderes verdient noch Erwähnung. In der Küche hing an einer Seite ein Muttergottesbild, ca. 25 x 35 groß. Ein Kopfbild (nach Maria Bordoni). Hinter diesem Bild war auf der getünchten Wand ganz deutlich ein Kelch zu sehen, fast in der Größe des Bildes, aber ohne Fuß. An der andern Seite hing ein ebenso großes Bild des hl. Hauptes Jesu. Und es war dieses hl. Haupt ebenso deutlich auf der Wand zu sehen. Sehr viele, auch Geistliche, haben dies gesehen und bestätigt.
Alles in allem war diese Gertrud eine tieffromme Seele. Wenn sie eben konnte, war sie jeden Morgen in der hl. Messe und an der Kommunionbank. Außer ihren täglichen Arbeiten war ihre Lieblingsbeschäftigung das Mithelfen beim Reinigen in der Kirche und beim Schmücken des Altares.
Engelbert Knipprath


ERGÄNZUNGEN ZU DEN AUFZEICHNUNGEN ÜBER
DIE ERSCHEINUNGEN DER LIEBEN GOTTESMUTTER IN DÜREN (Rhld.)

Zum 5.11.1949:
Die St. Annakirche in Düren war bei dem Bombenangriff am 16.11.1944 vollständig zerstört worden. Der nunmehrige Oberpfarrer Köttgen wollte sie mit aller Gewalt baldmöglichst wieder aufbauen. Es war die Hauptkirche der Stadt. Aber immer stellten sich Schwierigkeiten ein, es klappte an keiner Stelle.
Im Auftrag der Gertrud war ich bei ihm, um ihn nochmals zu bitten, - das Muttergotteshäuschen (es gehörte zu seiner Pfarrei) doch zuerst aufbauen zu lassen. Er lehnte dies aber ab mit der Bemerkung, daß die St. Annakirche Vorrang hätte. Darauf konnte ich ihm nur sagen: "Herr Oberpfarrer, bauen Sie doch der Muttergottes zuerst die Kapelle, und dann wird SIE schon dafür sorgen, daß ihrer Mutter, der hl. Anna, auch der Dom wieder gebaut wird." Er staunte, sagte aber nichts darauf. Eines Tages brachte ich ihm vier Adressen von Handwerkern, die nach Lieferung des Materials unentgeltlich den Aufbau machen wollten. Einmal brachte ich ihm den Standort eines neuen Klaviers, dessen Erlös auch zum Aufbau der Kapelle dienen sollte. Da ließ er sich bereden, und die Kapelle war in Kürze fertig. Und dann ging es auch mit dem Bau der St. Annakirche flüssig weiter.

Zum 31.5.1950:
Im Monat Mai wurde jede Woche an der Kapelle einmal frühmorgens die hl. Messe gelesen. Für diesen Tag hatte ich nun zeitlich früh viele Gleichgesinnte aus den genannten Städten eingeladen, und es waren auch sehr viele gekommen.
Nachher ließ mich der Oberpfarrer zu sich rufen und bat mich, solche Einladungen für die Folge doch zu unterlassen, bis der ganze Finkenrummel vorbei sei. (Der Familienname der Gertrud war "Fink")

Zum 7.10.1950, Absatz 5:
Näheres hierzu nur mündlich.

Zum 2.7.1951, Absatz 4:
Wie oben. Vorletzter Absatz: Unser Haus.

Zum 15.8.1951:
Der Betreffende ist mir bekannt. Einzelheiten aber nur mündlich.

Zum 5.9.1951:
Br. J. ist mir gut bekannt. Er war ein heiligmäßiger Priester. Schon gestorben. Einzelheiten nur mündlich.

Zu den Ausführungen am Schluß des Erscheinungsberichtes ist noch folgendes zu bemerken:
Ihr Beichtvater wußte, daß ich alle Aufzeichnungen gemacht hatte. Eines Tages bat ich nun doch die Gertrud, ob sie mir nicht einen Hinweis geben könnte, um was es sich handelte. Ihre Antwort war: "Ich höre nur harte Worte für die Priester."
Einmal hat sie auch folgende Worte gehört: "GEBE ES AN MEINE PRIESTER WEITER: ES WIRD VON MOSKAU EIN DRUCK NACH ROM GEHEN. DAS KOLLEGIUM DES PAPSTES WIRD IHN ZUR FLUCHT DRÄNGEN. SATANS PAROLE IST: WEG MIT DEN PRIESTERN. DU ABER SCHENKE MIR DEN LOSKAUF."
"DER PAPST WIRD IM HOHEN DOME ZU KÖLN DAS HL. MESSOPFER FEIERN UND DAS TE DEUM ANSTIMMEN. DU, MEIN KIND, BETE FÜR DIE PRIESTER UND OPFERE DICH GANZ FÜR SIE."

Zu dem Ganzen möchte ich nun noch folgendes bemerken:
Kaplan R. E. [Robert Ernst] war des öftern hier bei uns im Hause, um die Gertrud zu hören und zu prüfen. Die Gertrud wurde aber noch weiter hier im Hause geprüft von Pfarrer Petrus M. Weihmann, dem Schöpfer und Förderer der "Eucharistischen Missionswochen", weiter durch Professor Dr. Hümpfner, 32 Jahre in der Ritenkongregation in Rom, weiter durch Pater Odo Staudinger aus Salzburg. Ich nehme an, daß diese Namen allen bekannt sind.
Unabhängig von einander, sie waren ja einzeln hier, erklärten sie einstimmig: "Nur keine Zweifel, die Sache hier ist echt."
Auch habe ich diese Aufzeichnungen, ohne diese Ergänzungen hier, dem Rektor Jenniches zugestellt, der ja schon durch die Gertrud über alles im Bilde war. Ob er nun etwas in der ganzen Angelegenheit beim Bischof unternommen hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Engelbert Knipprath, Wallstrasse 9, 5161 Merzenich

LEGENDE:
Bild Nr. 1 zeigt die neue Kapelle in Düren (Aufnahme P. Schenker, 1967);
Bild Nr. 2 zeigt Gertrud Fink vor dem Hause des Herrn Engelbert Knipprath (vorne Mitte);
Bild Nr. 3 zeigt Gertrud Fink bei der Lourdesgrotte im Garten Engelbert Knipprath's;
Bild Nr. 4 zeigt Gertrud Fink auf dem Sterbebett im Spital kurz nach ihrem Tod. (Fotos E. Knipprath, Merzenich)

DAS ZEICHEN MARIENS - Monatsblatt. Umfang 16 - 32 Seiten. - Redaktion und Satz: Paul O. Schenker - IMMACULATA-Verlag und Versandbuchhandlung, CH-6015 Reussbühl/Luzern. Gedruckt in der Schweiz. Alle Rechte vorbehalten.