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Montag, Juni 12, 2006
La Madonna delle Milizie - oder wie die Gottesmutter auf einem Schimmel in Rüstung erschien und die Mohammedaner zugunsten der Christen bezwang
5 Kilometer von Scicli (Ragusa, Diözese Noto, Sizilien) entfernt, auf einem anmutigen Hügel, zu dessen Füßen sich eine weite Ebene von Zitronen und leuchtend roten Tomaten ausdehnt und sich das Meer von Cava d'Aliga bis Donnalucata in einen wunderschönen Golf ausweitet, erhebt sich das altehrwürdige Heiligtum der Madonna delle Milizie, Unserer Lieben Frau der Bürgerwehren oder der Streitmächte, der Patronin der Stadt. Sein Ursprung geht auf das Jahr 1091 zurück. Man befand sich in den Zeiten der kriegerischen Einfälle der Sarazenen (= Araber = Türken = Mohammedaner = Moslems) in Sizilien, und Graf Ruggero der Normanne, hatte sich entschlossen, jenen barbarischen Horden ein Ende zu setzen, die von Belcane angeführt wurden. Dieser jedoch, nachdem er Kenntnis erhalten hatte davon und sich bewußt geworden war, daß unmittelbare Gefahr bevorstand, wandte sich an den Sultan und sah dadurch tatsächlich seine Streitmacht stark vermehrt, so sehr, daß er die Gewißheit hatte, den Sieg zu erringen und sich selbstsicher mit einem Kriegslager am flachen und entblößten Strand von Donnalucata niederließ. Graf Ruggero verfolgte die Bewegungen Belcante's, und obwohl er kräftemäßig unterlegen war, ließ er sich nicht abschrecken und verlangte Hilfe von den Kavalleristen des benachbarten Scicli. Diese eilten in Massen herbei; aber ehe sie sich in die Schlacht warfen, brachten sie der Himmels-Königin ein strenges Fasten zum Opfer dar, damit Sie ihnen zu Hilfe komme und von diesem Tyrannen befreie. Eine Volksüberlieferung, die eifersüchtig gehütet wird, sagt, daß im Gedränge des Gefechtes (des Kampfgetümmels) die Himmelskönigin auf einem weißen Pferde erschien, ausgestattet mit einer himmlischen Rüstung und auf dem Haupte eine Königskrone und in der Hand ein blitzendes Schwert. An ihr Volk gewandt sprach sie dann: "En adsum, ecce me, civitas delecta protegam te destra mea!" Sie stellte sich darauf an die Spitze des christlichen Heeres, welches ein großes Blutbad unter den Feinden ihres Sohnes anrichtete. Nachdem sie über sie den vollen Sieg errungen hatte und zu dem Ort zurückgekehrt war, wo sie zeurst erschienen war, ließ sie in einem harten Stein ihren Fußabdruck eingeprägt und entschwand. Noch heute sieht man zur Linken, wenn man ins Heiligtum eintritt, den Eindruck des Fußes, sorgsam behütet in einer kunstvollen Einfriedung aus Holz. Aus Dankbarkeit für jene mütterliche Hilfe wurde das Heiligtum gebaut,welchem 1931 eine große Einsiedlei angefügt wurde. Das Volk von Scicli gedenkt jedes Jahr am Samstag vor dem 1. Passionssonntag des aufsehenerregenden Wunders mit einer sakralen Darstellung auf dem Platz vor der Mutter-Kirche, wo das Standbild U.L.F. der Heerscharen auf dem Schimmel verehrt wird. (Salvatore Guastella)
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