Donnerstag, August 16, 2007

Mutter Maria Rafols, Gründerin der Töchter der Nächstenliebe der hl. Anna, Heldin der Stadt Saragossa

Im Nachgang zu unserer Veröffentlichung im letzten Heft DZM vom Februar 1991, Seiten 7654 und 7655, ist Näheres im Zusammenhang mit der hochbegnadeten spanischen Mystikerin und Ordensgründerin der Schwesternschaft von der hl. Anna MARIA RAFOLS anzufügen.

Selige Mutter Maria RafolsMutter Maria Rafols ist am 5. November 1781 in Villafranca del Panadés (Provinz Barcelona) geboren und am 30. August 1853 in Saragossa gestorben. Sehr vieles von dem, was der Himmel ihr geoffenbart hat, gilt ganz besonders auch für unsere jetzige Zeit.

Unter anderem gab der göttliche Heiland der ehrw. M. Maria Rafols Mittel und Wege an, den Sieg über den höllischen Feind zu erringen. Er sagte ihr, eines der mächtigsten Mittel, seinem himmlischen Vater Sühne zu leisten, sei, Maria, die Patronin und Beschützerin Spaniens unter dem Titel "Unsere Liebe Frau del Pilar" ([U.L.F. von der Säule] von Saragossa) anzurufen. Ferner wies er sie darauf hin, daß in diesen Zeiten der Not eine Gebetsweise der allerseligsten Jungfrau besonders angenehm sei, nämlich das betrachtende und mündliche Gebet der fünf schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzes. Man solle denselben nicht nur in der Kirche, sondern auch zu Hause in den Familien beten. Der Sieg über den höllischen Feind sei dann unfehlbar. Weiter sagt der göttliche Heiland: "Das große Übel dieser Zeiten und der noch schlimmeren, die kommen werden, ist, daß man den Geschmack am übernatürlichen Leben verloren hat, daß man nur mehr für die Dinge dieser Welt, nur mehr für die Sünde lebe." Auch gibt der göttliche Heiland der ehrw. M. Maria Rafols die Versicherung, daß er große Wunder für Spanien wirken werde, die die ganze Welt anerkennen müsse, denn diese, von seiner Mutter so sehr geliebte Nation, werde er retten. Maria selbst werde sagen, was zu tun sei, um seinen ewigen Vater zu versöhnen. Schließlich sagt der göttliche Heiland: "Sage den Spaniern, sie sollen sich nicht fürchten. Ich bin mit ihnen. Nach all diesem werden Tage des Ruhmes für mich kommen. Sie sollen die 'geistige Kindheit' eifrig üben. Sie sollen sich meinen Armen überlassen. Es wird ein Triumph kommen, wie man ihn nie zu ahnen gewagt hätte."

Dieser Triumph, die Rettung Spaniens vor dem atheistischen Bolschewismus und Kommunismus, ist denn auch in dem blutigen Bürgerkrieg der Dreißigerjahre mit dem standfest katholischen und frommen, gottesfürchtigen, marianischen General Franco als Führer und Sieger zustandegekommen. Inzwischen aber ist erneut, und viel schlimmer denn je, der Verfall des Glaubens, der moralischen Stärke und damit der Lebenskraft der spanischen Nation (wie praktisch aller übrigen katholischen Nationen der Welt) eingetreten. Aber die Verheißungen Gottes gelten immer noch, und jetzt erst recht. Doch wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, daß der Wille zur Erfüllung der göttlichen Gebote und Wünsche schon jetzt oder morgen schon wieder gegeben wäre. Es wird vorher eines schrecklichsten "gaballten" Gottesgerichtes bedürfen. Erst aus den Ruinenfeldern wird neues Leben erblühen. Aber für die wenigen Gutwilligen, die sich ganz auf Gott Stützenden, bleibt alles stets wahr, was der Heiland in früheren Zeiten in analogen Nöten durch seine Begnadeten an himmlischer Führung kundgab. Wir tun deshalb gut daran, es stets getreulich zu beachten und durch unser Tun zu beobachten.

Vernehmen wir nun also die hauptsächlichen Offenbarungen aus den nach 100jähriger Verschollenheit in den Jahren 1931 und 1932 wunderbarerweise (wie haarscharf prophezeit) wiederentdeckten nachgelassenen Schriften der Mutter Maria Rafols:



Schriftstück aufgefunden am ersten Freitag im Oktober (2. Oktober) 1931
Jesus Maria Josef!


Villafranca del Panades, den 19. April 1815
Mein gütiger Jesus befiehlt mir, schriftlich einige außerordentliche Gunstbezeigungen aufzuzeichnen, die ich von Ihm erhielt und fortwährend noch erhalte in diesen Tagen, da ich durch göttliche Eingebung in dem Hause (die Mühle von En Rovira, ihr Vaterhaus, wohin die göttliche Vorsehung sie im Jahre 1815 erneut geführt hatte) verweile, das so voller Erinnerungen für meine arme Seele ist. Trotz des großen Widerstrebens, das ich empfinde, kann ich mich nicht länger weigern, die Befehle auszuführen, die mir mein göttlicher Meister Jesus Christus seit einigen Tagen mit Beharrlichkeit erteilt. Er macht mir Vorwürfe und tadelt mich mit mildem Ernste.

Mein göttlicher Meister lehrt mich in all diesen Tagen, das betrachtende Gebet in einer Haltung zu verrichten, die ich bis dahin nie eingenommen habe. Meine größte Freude ist stets das Gebet gewesen, und da ich tagsüber zahlreiche Beschäftigungen habe, so drängt es mich, diesen Wunsch des nachts zu befriedigen, wenn mich niemand sieht.

Deshalb also sagte ich, daß ich die erste Nacht nach meiner Ankunft in diesem mir so teuren Hause im Gebet verbrachte. Und gegen elf Uhr hörte ich die Stimme meines göttlichen Meisters, der folgende Worte an mich richtete:

"Hier ist der Ort, o Meine vielgeliebte Tochter, der für Deine Ruhe und für Meine Freude bestimmt ist. Ich habe Dich an diesen heiligen Ort geführt, an den Ort, von dem Ich seit Deiner Geburt wie von Deinem ganzen Wesen Besitz ergriffen habe, um Dich so für große Unternehmungen zu erwählen. Siehe, deshalb trage Ich für Dich eine ganz besondere Sorge, denn Ich selbst bin Dein Herr und Führer unter Mithilfe Meiner heiligen Mutter. — Groß sind die Gnaden, die Du in dieser armen Behausung empfangen wirst. Zunächst wünsche Ich Dich zu unterrichten, Meine Tochter: So oft Du zu vorgerückter Nachtstunde unter Meiner Eingebung beten wirst, und wenn kein Geschöpf Dich sieht, — wirf Dich zur Erde, das Gesicht zu Boden geneigt und rufe Mich an; Mich, ohne jemals zu vergessen, daß Du Staub bist und wieder zum Staube zurückkehren wirst. Du wirst diese Haltung solange einnehmen, bis Du Meines Besuches ganz gewiß bist."

In dem Augenblick, da mein gütiger Jesus mir diesen Befehl gab, warf ich mich mit zu Boden geneigtem Antlitz nieder und betete in dieser Stellung zum ersten Male. Aber ich war so sehr beeindruckt, daß es mir unmöglich war, meine Gefühle anders als durch tiefes Schweigen kundzutun, dazu begleitet von einem Strome von Tränen, die den Boden benetzten. — Die Gnaden, die meine arme Seele in dieser Nacht des Glückes empfing, kann allein das heiligste Herz Jesu verstehen. Da meine arme Seele sonst so selten gegebene Gunstbezeigungen erhielt, wurde meine Seele in reiner, göttlicher Liebe entflammt und brannte so sehr, daß ich in diesen Augenblicken vor Liebe zu sterben glaubte.

Ungefähr gegen Mitternacht vernahm ich die Stimme meines gütigen Jesus von neuem. Ich elendes Geschöpf fühle mich unfähig, ihre Lieblichkeit und Milde begreiflich zu machen. Gleichwohl will mein Jesus, daß ich es niederschreibe und ich tue dies, so gut ich kann, nur um Ihm zu gefallen. Aber ach, es ist so schwer, die göttlichen Dinge in die menschliche Sprache zu übersetzen, so daß ich mich dabei nicht zu benehmen weiß, weil sie in nichts den Dingen dieser Erde gleichen.

Plötzlich sah ich mich von so glänzender Helligkeit, von so verschiedenen und schönen Farben gänzlich erleuchtet, daß ich in diesen Augenblicken nicht wußte, ob ich mich auf der Erde oder im Himmel befand. Und ich konnte in diesen Momenten himmlischen Glückes nichts anderes sagen als: "O Herr, wie majestätisch sind Deine Wohnungen! Erbarmen, Herr, Erbarmen für die armen Sünder! Beraube sie, o Herr, nicht Deiner Herrschaft! Sie sind blind; rechne ihnen nicht an, was sie Dir tun. O Herr, sie lieben Dich nicht, weil sie Dich nicht kennen." — Währenddessen sah ich mich von allen Seiten von soviel Licht umgeben, und mein Elend und mein Nichts waren so groß, daß mein ganzes Wesen das Aussehen eines kleinen, im unendlichen Meere verlorenen Sandkornes hatte. Ich blieb vernichtet und versunken in dieser Fülle des Lichtes, ohne irgendwo meinen Jesus unterscheiden zu können.

Inmitten dieser himmlischen Klarheit erschien plötzlich eine größere Helligkeit unter der Form einer glänzenden Wolke. Sie zerteilte sich schnell und ließ mich Jesus sehen, wie Er aus ihr hervorging. Er zeigte mir seine kostbaren Wunden; Fluten der Klarheit strömten aus ihnen in funkelnden und leuchtenden, auf mich gerichteten Strahlen. Ich war beschämt über eine so große Barmherzigkeit. In einem Augenblick verwandelte sich die demütige Wohnung in ein unermeßliches und wahrhaftiges Paradies.

O, wie groß ist Deine Barmherzigkeit, o Herr, für mich niedriges Geschöpf! Und wie groß ist das Herz Jesu! Wieviel Erbarmen hat es mit uns! Wie sehr liebt es uns und bettelt um unsere Liebe, nur um uns mit seinen kostbarsten Gaben zu bereichern! Dieses göttliche Herz ist die Quelle, dem alle Gnaden entströmen zur Reinigung unseres Elendes und unserer Unwürdigkeit. Und je mehr Gnaden er uns gibt, desto reicher bleibt es. Es ist eine unversiegbare Quelle, aus der alle wahren Wonnen fließen. Und wie sehr wird es verzehrt von dem unendlichen Durst nach dem Heil der Seelen! ... Deshalb besonders begehrt sein liebendes und erbarmendes Herz, sich uns zu offenbaren und über uns seine unendlichen Gnaden auszugießen, um unsere Not zu bereichern! Wie sehr bringen Ihn unsere Kälte, unsere Undankbarkeit, unser Mißtrauen gegen sein erbarmendes Herz zum Leiden!

Aus diesen Gründen verlangt Es von mir soviel Beharrlichkeit, die Dinge schriftlich aufzuzeichnen, die Er mich sehen und fühlen läßt. Damit die armen Sünder, wenn sie diese Aufzeichnungen in den kommenden Zeiten lesen, die so sehr seiner Barmherzigkeit bedürfen wegen der Undankbarkeit seiner zahlreichen Kinder, die Ihn vergessen und Ihn aus Ihrem Gedächtnis und Seinen gebenedeiten Namen aus dieser Welt auslöschen wollen, — damit diese Sünder, wie verhärtet sie auch sind, aus ihrem tiefen Schlaf und aus ihrer Verblendung erwachen, um ohne jegliche Furcht zu seinem väterlichen und erbarmungsvollen Herzen zu eilen.

So will ich Euch mit Hilfe der göttlichen Gnade in aller Demut und nach besten Kräften, wie es mir in meiner tiefen Unwissenheit möglich ist, alles sagen, was der unendlich erbarmungsvolle Herr mir zu verstehen gab in dieser ersten Nacht, die ich hier verbrachte und die mir stets in lebendiger Erinnerung bleibt.

Während ich mich also wie außerhalb dieser elenden Welt befand, hörte ich zum zweiten Mal die so milde Stimme meines Herrn und Meisters, der mit gewohnter Lieblichkeit mir befahl, mich auf die Knie zu werfen. Ich tat es und nahm meine gewohnte Stellung ein, die Arme gekreuzt und gegen mein heiliges Kreuz gestützt. Er sagte mir mit vieler Majestät:

"Meine Tochter, Du weißt bereits, daß Ich Dich in dieses Haus führte, um Deine Seele zu stärken und zu erfreuen."

"Ich will, daß Du in der Losschälung lebst und daß Dein Herz nichts Irdischem anhange. Auch ist Mein Wille, daß Du dieses Kruzifix, das Du so hochschätzest und das nicht zu der von Dir gelobten Armut paßt, in diese Wohnung, wo Du bleibst, annagelst. Ich werde bewirken, daß es hier dauernd verbleibt, ohne daß jemand es herausreißen kann, bis Deine Töchter eines Tages in künftiger Zeit es wiedererkennen und zum ersten Male dieses durch Meine geweihte Gegenwart heilige Haus verehren werden. Wenn sie diese Wohnung besuchen werden, werde Ich bewirken, daß eine von ihnen beim Anblick des Kruzifixes es als das Deinige erkennt. Angetrieben von Meiner Eingebung, wird sie ohne irgendwelche Anstrengung und ohne geringste menschliche Rücksicht seine Nägel losmachen und es mit Rührung von dem zeitlichen Herrn dieses Hauses verlangen." (Dies geschah tasächlich alles im Jahre 1924.)

Während das Herz Jesu diese letzten Worte an mich richtete, ließ es mich mit größter Klarheit die großen Pläne verstehen, die es mit diesem Hause und seiner Umgebung vorhatte. Ich erwähne sie nicht alle, weil ich Widerstreben und Scham empfinde, über diese so grandiosen Dinge zu sprechen, die das Herz Jesu in diesem Hause zu verwirklichen wünscht ... (in der Erwägung, daß ich so unwürdig bin, so außerordentliche Gnaden zu erhalten). — Es gab mir zu verstehen, daß das heilige Kreuz im Mutterhause zu Saragossa aufbewahrt und verehrt werden sollte, bis meine Schwestern die unscheinbare Wohnung, wo ich bin, bewohnen werden; und sodann wünscht mein gütiger Jesus die Verehrung des Kreuzes in dieser Wohnung selbst. Um solche Unternehmen in so schweren Zeiten zum Guten zu führen, wird Er Dinge und Tatsachen von so überraschender Art geschehen lassen, daß diese ein Anreiz für die Begeisterung der Menge sein werden. Und dank der Wunder, die das Herz Jesu an diesem Orte wirken wird, werden viele Sünder ihr verderbtes Leben aufgeben und hierher in das Haus des Herzens Jesu kommen, um ihr Gewissen zu reinigen. Es werden solche Dinge geschehen, daß dieser Ort die Bewunderung der christlichen Welt bilden wird.

Die Familie eines Jesuitenpaters hatte dieses von mir so hochgeschätzte Kreuz eigens für mich anfertigen lassen. Sie wußte nicht, wie sie sich erkenntlich zeigen sollte für alles, was wir für ihre Rettung während der Schrecken der Belagerungen (von Saragossa) getan hatten. Dieser Pater segnete es und verband eine Anzahl Ablässe mit ihm. Dann bot er es selbst mir an, damit ich es in meinem Kämmerchen verwahrte. Daher hielt ich viel auf es, weil es mir von einer so heiligmäßigen, dem Kreuze so ergebenen und in der Buße so strengen Person kam, so daß die bloße Erinnerung an dieselbe meiner Seele eine große Wohltat ist. Deshalb trug ich das Kreuz immer bei mir. In der Nacht legte ich es an mein Herz und behielt es so mit gekreuzten Armen (wie die allerseligste Jungfrau es mir in zartester Kindheit befohlen hatte).

Beim Erwachen verehrte ich es sehr zärtlich und bat es um Verzeihung und Erbarmen für die armen, armen Sünder, die es in dieser Stunde beleidigten. Es gab gleichfalls viele Seelen, die sich dank dieses Kreuzes bekehrten und mir sagten, daß sie einen großen Trost bei der Verehrung desselben empfänden. Einmal bekehrt, baten sie mich selbst, sie zur Buße und Beweinung ihrer schweren Fehler an irgendeinen stillen, zurückgezogenen Ort zu führen.

Auch die kleinen Kinder der Bewahranstalt liebten es sehr; mit welcher Herzlichkeit umarmten sie es, wenn ich ihnen sagte: "Schaut, meine lieben Kleinen, dieser ist Euer Vater; liebt Ihn und er wird Euch niemals verlassen." — Und ich sprach ihnen auch oft von der allerseligsten Jungfrau und empfahl ihnen, sie sehr zu lieben, weil sie die Mutter für alle sei. Die armen Kleinen drängten sich voll Offenherzigkeit und Zärtlichkeit um mich und sagten weinend zu mir: "Du, Du bist unsere Mutter!" – Arme Kindlein, wie sehr denke ich an Euch und wie oft bringen sie mich zum Weinen, diese kleinen Engel, wenn ich die Zuneigung sehe, die sie mir entgegenbringen; schon größer geworden, erinnern sie sich immer an mich und suchen mich eilends auf, um mir ihre kleinen Sorgen zu erzählen und mich um Rat zu fragen.

Auch empfahl ich allen meinen Schwestern, daß, wenn sie aus Gehorsam Sorge für diese armen Kinder zu tragen hätten, sie kein Opfer scheuen, nein, daß sie sie lieben und nach besten Kräften pflegen sollen, da sie keine andere Mütter mehr auf dieser Erde hätten als uns.

Was das heilige Kreuz betrifft, von dem ich schon gesprochen habe, so verlangt das heiligste Herz Jesu dieses: Von dem Tage an, wo die Schwester, die von Ihm für die Auffindung alles dessen, was ich auf seinen Befehl geschrieben habe, bestimmt wurde, es in demselben Zimmer und an derselben Stelle, von wo sie es vorher entfernte, angebracht hat, – soll es "der heilige Christus der Reinheit und des Trostes" ("El Santo Cristo de la Pureza y del Consuelo") heißen, weil viele Seelen sich bei seiner Anrufung bekehrt haben; so schwarz und unrein sie waren, so weiß und rein sind sie geworden, da sie von Ihm große Tröstungen zugleich mit der Hoffnung auf das ewige Heil erhielten. – Und wenn meine zukünftigen Töchter, die noch im Noviziate sind, in der "Escolonia" oder dem Vorbereitungshause sein werden, wird die Schwester an ihrer Spitze sie veranlassen, alle Freitage dieses heilige Bildnis zu besuchen. Sie werden von Ihm mit aller Glaubensglut bitten, ihnen auf immer Reinheit des Körpers und der Seele, Demut, Milde, Nächstenliebe und einen großen Schrecken vor jeder Sünde und jedem Laster zu verleihen, um Gott auch nicht mit dem Schatten der Sünde zu beleidigen.

In derselben Nacht ließ mich mein gütiger Jesus unter süßen Wonnen mit offenbarer Klarheit sehen, daß, sobald diese meine Schriften gefunden werden, große Gebäude in dieser Gegend zum Wohle der Seelen und der Menschheit errichtet werden und zwar ohne andere menschliche Mittel als den Glauben und ein blindes Vertrauen in sein göttliches Herz. – Dank der göttlichen Eingebung werden diese Werke erstehen, deren hauptsächlichstes Werkzeug im höchsten Grade dem heiligsten Herzen Jesu angenehm ist; sie werden zum guten Ende geführt durch den Bischof, der in den betreffenden Jahren die Diözese von Barcelona leiten wird. Er hat mir auch auf klare Weise zu verstehen gegeben, daß diese Werke ungefähr zwischen 1931 und 1940 ausgeführt werden und daß das heiligste Herz Jesu selbst diese heiligen Werke lenken wird, dadurch, daß es sein treues Werkzeug (den Bischof) zum Handeln bringt; Es wird durch übernatürliche Stimme die Herzen vieler edelmütiger Personen dieses und vieler anderer Orte zu rühren verstehen, damit die grandiosen Pläne seines göttlichen Herzens, wenn diese Werke einmal begonnen worden sind, tatsächlich und ohne Verzögerung verwirklicht werden.

In einer anderen Nacht, da ich damit beschäftigt war, meinen Leib zu kasteien, um die göttliche Gerechtigkeit zu entwaffnen und meinen so gütigen Jesus zu trösten wegen all der Sünden, die in dieser ganzen Gegend begangen werden, erschien mir Unser Herr Jesus Christus und sagte zu mir:

Selige Mutter Maria Rafols"Fahre fort, Meine Tochter, fahre fort, Deinen Leib zu kasteien, damit Mein ewiger Vater Genugtuung erhält wegen der zahlreichen Entheiligungen, die man Mich in letzter Zeit hat leiden lassen. - Ich will, Meine Tochter, daß Du die schrecklichen Entweihungen niederschreibst, die in den letzten Kriegen mehrere Bösewichte Meinem Bilde ganz in der Nähe dieses Ortes angetan haben. Der Unglücklichen waren es drei. Und die Beleidigungen, die Ich erhielt, als sie Mich entweihten, waren diese: Beim Zerschlagen des Kreuzes rissen sie mir den linken Arm heraus. Da sie sahen, daß er nicht aus Gold war, wie sie meinten, als sie das Kreuz aus dem Dominikanerkloster stahlen, suchten sie Schilfrohr und andere Äste dürren Holzes (von jenen, die Dein Bruder zum Brotkochen aufbewahrte) und zündeten hinter diesem Hause ein großes Feuer an, um das Kreuz mit Meinem Bilde zu verbrennen. Aber wie sehr sie sich auch anstrengten, es gelang ihnen nicht und nur das Kreuz wurde verbrannt (d. h. das Holz des Kreuzes) - Als die Kohlenglut sehr glühend war, warfen sie Mein Bild hinein; und in dem Augenblick, wo es hineinfiel, erloschen plötzlich die Flammen. Vergebens bemühten sie sich, es wieder anzufachen, es gelang ihnen nicht, obwohl das Holz sehr trocken war. Ich wirkte dieses Wunder, um zu sehen, ob Meine undankbaren Söhne die Augen der Seele öffnen und sich bekehren würden. Aber ihre Verblendung war derart, daß dieses Wunder sie nur verhärtete. - Da sie sich in ihrer Erwartung getäuscht sahen, erfanden sie ein anderes Mittel, Mein Bild zum Verschwinden zu bringen. Sie rafften es voll Wut zusammen und warfen es in den Weiher, der das Wasser aufnimmt, um die Mühle in Gang zu setzen. Sie meinten, daß es dort im Schlamm vernichtet würde. Da machte Ich sie zu Zeugen eines neuen Wunders, um zu sehen, ob sie sich von der Macht Meines ewigen Vaters überzeugen würden; aber alles war ganz umsonst. Gleichwohl blieb Mein Bild nicht im Schlamme stecken, wie sie geglaubt hatten; im Gegenteil, es folgte dem Lauf des Wassers und schwamm wie ein Strohhalm, strahlend in funkelnder Klarheit, die die Umgebung erleuchtete. - Einer der Schächer wurde erschreckt angesichts dieses neuen Wunders, das im Laufe dieser an Wundern so reichen Nacht plötzlich geschah (es war am Morgen des 14. September 1809, dem Feste der Kreuzerhöhung. Der Übersetzer). Er rief Meine hochheilige Mutter unter dem Namen U.L. Frau del Pilar an, wie dies in Spanien Sitte ist, und sagte mit lauter Stimme: "Verzeihe uns, was wir Deinem Sohne getan habe, Herrin! Und gelobt und gebenedeit sei die Stunde, da die hl. Jungfrau del Pilar in ihrem sterblichen Fleisch nach Saragossa gekommen ist." Da seine Gefährten diese Lobpreisungen hörten, ergriffen sie ihn wütend und warfen ihn auch in den Weiher. Aber anstatt zu ertrinken, konnte er sich mit der größten Leichtigkeit des Bildes bemächtigen; er umarmte es mit Liebe und Verehrung, verbarg es an seiner Brust und ging ganz allein aus dem Weiher. - Da entrissen es die beiden andern dem guten Schächer, um ihm eine neue Entweihung anzutun: Sie wollten ihm einen großen Nagel in den Kopf schlagen; aber trotz der Versuche, die sie an verschiedenen Stellen machten, gelang es ihnen nicht. Da sie sich nochmals in ihren Plänen getäuscht sahen, versuchten sie, die Dornen der Krone in Meinen Kopf zu treiben; aber sie brachen eher ab, als daß sie eindrangen. In höchster Wut spien sie Mich an und traten Mich mit solcher Bosheit mit Füßen, daß sie Mich in dieser Nacht von neuem alle Qualen Meiner bitteren Passion erdulden ließen. Und dann wollte Mein erbarmungsvolles Herz ein neues und vorzügliches Wunder wirken, um zu sehen, ob die beiden anderen Schächer die Augen der Seele öffnen würden. Ich machte zu Fürsprechern bei Meinem ewigen Vater Meine hochheilige Mutter und den guten Schächer, der sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, um Mein Bild aus dem Weiher zu ziehen und in Gegenwart von allen dreien bewirkte Ich sodann, daß Mein Bild sich mit reichlichem Blutschweiß bedeckte, damit sie sähen, daß Mein väterliches Herz bereit sei zum Verzeihen und von neuem sein Blut zur Rettung der armen Sünder zu vergießen. Aber ihre Verhärtung und ihre Verblendung waren derart, daß sie sich, mit Ausnahme des ersten Schächers, nicht bekehrten, obwohl sie mit eigenen Augen das Wunder der Liebe sahen. - Die beiden anderen verboten ihm unter Todesstrafe, etwas von dem Gesehenen zu sagen und gruben unverzüglich ein Loch in die Erde, um Mein Bild darin zu verstecken. Mein erbarmungsvolles Herz wünschte, daß die drei, ehe sie Mich hineinwürfen, Meine Stimme hörten und so sagte Ich ihnen mit Mitleid einflößendem Herzen: "O Meine Söhne, selbst beim Anblick solcher Wunder glaubt Ihr nicht? Was habe Ich Euch Böses getan, daß Ihr Mich so behandelt? Undankbare Söhne ... Ich versichere Euch, daß in kommenden Zeiten andere Arbeiter Mich aus dieser Grube herausziehen werden. Ihr, die Ihr blind und verhärtet seid, seid zu zweien, aber es werden vier oder fünf (eine Ungenauigkeit, die aus dem Gedächtnismangel der Mutter Rafols herrührt, die diese Tatsachen erst einige Zeit nach ihrer Offenbarung notierte) sein, die Zeuge Meiner wunderbaren Entdeckung sein werden, einer von einem außergewöhnlichen Wunder begleiteten Entdeckung, die die ganze christliche Welt mit Erstaunen erfüllen wird. Da Ihr nicht durch diese Wunder Meiner barmherzigen Liebe gerührt werdet, und da Ihr Mein kostbares Blut, das vor Euren Augen ist, so wenig zu schätzen wißt, und Ihr Euch weigert, es heute zu verehren, verkündige und versichere Ich Euch, daß das Weltall und die Erde es anbeten und in Ehren halten werden: Es wird frisch und rot bleiben bis zum 15. November des Jahres 1929. Dann werde Ich in Meiner Barmherzigkeit einen neuen Beweis Meiner Liebe geben dadurch, daß Ich andere Menschen herbeiführe, die ehrenvoll an diesem selben Orte arbeiten werden. Dank Meinem Eingreifen wird es einer von ihnen zu seinem großen Erstaunen finden und wird es mit einem "blinden Glauben" ohne menschliche Rücksicht mit Rührung seinen anderen Gefährten zeigen. Und dieses kostbare Blut, das Ihr entweiht, wird unter seinen gesegneten Händen vergehen.

(Alles hier Gesagte ist tatsächlich eingetroffen. Im Monat November 1929 warfen mehrere Arbeiter einige Gräben aus, um den Zaun zu errichten, der das Besitztum umschließen sollte, auf dem in der Nähe von Villafranca del Panadés das Landarbeiterheim steht, das unter dem Namen Ca'n Rovira bekannt ist. Dieses bescheidene Heim war ehedem eine Mühle gewesen. Daselbst wurde nach glaubwürdiger Überlieferung die nachmalige Mutter Maria Rafols, die Gründerin der Kongregation der "Barmherzigen Schwestern von der heiligen Anna" geboren. Das Mutterhaus der Kongregation befindet sich im Spital Santa Maria de Gracia in Saragossa. Es war am 15. des genannten Monats. Einer der Arbeiter entdeckte beim Graben im Erdreich einen Christuskörper aus Bronze, von etwa 15 Zentimeter Länge. Es fehlte das Kreuz und der linke Arm, der, wie leicht festzustellen war, weggebrochen war. Der rechte Arm war gewaltsam beschädigt. Als der Arbeiter den Christuskörper vom Boden aufhob, hatte er die Hände voll frischen Blutes. Erschrocken rief er den nächststehenden Arbeitskollegen und noch einen weiteren herbei. Zu fünft konnten sie das Vorhandensein des Blutes feststellen, das verschwand, als der Finder des Christuskörpers sich die Hände an seinen Kleidern abwischte. Es war kein Zweifel: Das Blut kam nicht etwa von einer Wunde, die der Mann sich beigebracht hätte. Die Fünf waren einstimmig der Meinung, es komme das Blut vom Christuskörper selber. So erzählten sie es auch den Leuten, mit denen sie zusammentrafen. Da sie für die Schwestern der Kongregation der heiligen Anna arbeiteten, so wurde der aufgefundene Christuskörper an sie übersandt. Diese Ordensschwestern hatten in Villafranca keine Niederlassung und daher wurde das Christusbild im Noviziat der Kongregation in Saragossa verwahrt. Monate vergingen. Am 2. Januar 1931 fand man im Kreiskrankenhaus in Saragossa ein Manuskript in Heftform von etwa 40 Blättern, die mit Bindfaden aneinandergereiht waren. Der Umschlag war aus Pergament. Die Schrift erkannte man als die der Mutter Rafols. Das ergab sich aus anderen Schriften der gleichen Hand, die in Aktenbündeln gesammelt waren. Einige davon gehörten zur Sammlung der offiziellen Urkunden des Krankenhauses. Aus dem Inhalt dieses Manuskriptes erfuhr man, daß der vor etwas mehr als 13 Monaten aufgefundene, verstümmelte Santo Cristo das Kruzifix sein mußte, das gemäß einer der Mutter Rafols eines Nachts in der Mühle Ca'n Rovira zuteil gewordenen Offenbarung des göttlichen Heilandes aus der Dominikanerkirche San Raimundo del Panadés gestohlen und von den Verbrechern, die es aus dem Heiligtum entwendet und zuletzt in der Nähe der Mühle verscharrten, entweiht und geschändet worden war ... Unter dem Namen "El Santo Cristo Desamparado" wurde das Christusbild Gegenstand einer feierlichen dreitägigen Sühneandacht in der Basilika Santa Maria in Villafranca del Panades. Später, am 14. September 1931 wurde es in der bischöflichen Hauskapelle in Barcelona ausgestellt, wo es von Tausenden verehrt wurde. Schließlich wurde es nach Saragossa gebracht, wo in einer Kapelle der Kirche des Noviziates der hl. Anna täglich ununterbrochen zahlreiche Gläubige davor beteten. Gruppen von Anbetern lösten sich alle halbe Stunde im Turnus ab, und jeden Abend nach der feierlichen Einsetzung des Allerheiligsten, das täglich von 8 Uhr morgens bis 7 Uhr abends ausgesezt war, betete man öffentlich den von der Mutter Rafols für die Zeit verfaßten und bestimmten Sühnerosenkranz, wo der Santo Cristo Desamparado (der hl. "verlassene Christus") der Verehrung der Gläubigen ausgesetzt sein werde.")

Voll Verwunderung für dieses außergewöhnliche Wunder, werden sie ohne Unterlaß die tatsächliche Wahrheit aufrichtig und mit blindem Glauben feierlich bekannt machen. Von diesem Wunder angelockt, werden die Gläubigen von allen Seiten hierherkommen und werden unter Anrufung dieses Bildes die körperliche Gesundheit und die Rettung ihrer Seele erlangen. Ich werde es so bewirken, daß sich in der ganzen Umgegend, wo Ich entweiht worden bin, ein Thron der Liebe für Mich erhebt, vor dem alle Sünder, die Mich gläubig anrufen, Verzeihung erlangen werden. Und eine Schar reiner und keuscher Seelen wird Mir Genugtuung leisten dadurch, daß sie allerseits die Nächstenliebe üben."

"Ich habe einen brennenden Durst, von den Menschen geliebt zu werden und wie wenige sind es, Meine Tochter, die sie Mir wahrhaft erzeigen."

"Alles dies hörten Meine undankbaren Söhne mit Schrecken; aber ihr Herz war von so hartem Stein, und der höllische Feind verblendete sie so sehr, daß fortan alles umsonst war. Mit satanischer Wut warfen sie das Bild in das Loch unter schrecklichen Lästerungen, deckten es wieder zu und trampelten heftig auf den Boden, damit kein frommer Gläubige es wiedererlangen könne. - Auf solche Weise, Meine Tochter, behandelten Mich diese undankbaren Söhne und alle schonende Liebe Meines erbarmenden Herzens fiel auf ihre Seelen wie die Strahlen einer glühenden Sonne, die mehr und mehr ihre Sünderherzen verhärtete."

"Der gute Schächer konnte sich nicht entschließen, den Ort, wo sie Mein Bild versteckt hatten, zu verlassen; aber die anderen verjagten und mißhandelten ihn und drohten ihm mit dem Tode, falls er etwas von dem sagen würde, was sie getan hatten. Da Ich sah, wie sehr er Mich liebte und wie er, von aufrichtiger Reue ergriffen, mit Weinen nicht aufhörte, belohnte Ich seine große Zerknirschung und rief ihn am selben Tage, mit Mir die Freuden Meines Reiches zu verkosten."

Die Enthüllung all dieser Tatsachen verursachte mir soviel Kummer, daß ich von diesem Augenblick an nur mehr weinen und Jesus mit all meinen Kräften lieben konnte statt jener, die ihn verabscheuten und sein liebendes Herz beleidigten. Ich verdoppelte meine Buße und betete von diesem Tage ab an all diesen Orten mit meinen beiden größeren Neffen den Rosenkranz der Genugtuung, der unten folgt. Ich wünsche, daß die vorliegende Schrift, wenn man sie findet, einer gebildeten Person von heiligmäßigem Leben anvertraut werde, damit man mit diesem Gedanken, den ich in meiner Unwissenheit weitergebe, einen vollständigeren Akt der Wiedergutmachung leiste. Man leiste ihn wenigstens jährlich öffentlich an dem Tage, wo ähnliche Entweihungen an diesen Orten begangen werden:



Rosenkranz oder Akt der Genugtuung vor dem Bilde des heiligen verlassenen Christus


Man betet fünf Zehner mit folgenden Lobsprüchen:

Conocido, alabado, querido y reverenciado sea de toto el mundo el Santo Cristo Desamparado. Respuesta: Amen.

A todos nos perdone con su amor misericordioso y en su amor todos vivamos abrazados. Amen.

Bekannt, gelobt, geliebt und verehrt sei von der ganzen Welt der heilige verlassene Christus. – Antwort: Amen.

Er verzeihe uns durch seine erbarmungsvolle Liebe; laßt uns leben von seiner Liebe entzündet. – Amen.

Bei jedem Zehner sagt man:

1. Otravez has padecidotan al vivo tu Pasión, que Sangre tu cuerpo ha sudadoy hasta la tierra ha llegadolo copioso del sudor.
Respuesta: Por tu Pasión, Jesús mio, misericordia y perdón.

1. Aufs neu hast Du gelitten lebendig Deine Leiden, Dein Leib, aufs Blut verletzet, Die Erde hat benetzet mit Schweiß im Übermaß.
Resp.: Durch Deine Leiden, Jesu mein, wolle gnädig und barmherzig sein.

2. Con penetrantes espinas coronaron de nuevo tu cabeza y apretándolas con fuerza rompen tus sienes divinas, abriéndose asi tus minas del oro de más valor.
Respuesta: Por tu Pasión, Jesús mio, abrasadme en vuestro amor.

2. Aufs neu mit scharfen Dornen bekränzen sie Dein Haupt, die in die heiligen Schläfen hinein gewaltsam dringen, kostbare Gnad' sie bringen aus Deiner Leiden Schatz.
Resp.: Durch Deine Leiden, Jesu mein, hüll' in Deine Lieb' mich ein.

3. El cuerpo Ilevas machado, y las mejillas hermosas con salivas asquerosas, tus hijos te han ensuciado, y en la hoguera te han echadoy tu rostro denegrido ha quedado.
Respuesta: Por tu Pasión, Jesús mio, misericordia y perdón.

3. Dein Leib ist ganz besudelt, und Deine schönen Wangen von Speichel sind entstellt; beschmutzt von Deinen Söhnen, im Feuer Dich zu höhnen, ist schwarz Dein Angesicht.
Resp.: Durch Deine Leiden, Jesu mein, wolle gnädig und barmherzig sein.

4. Y lo han tirado al estanque con rigor fiero e inhumano, y en vez de hundirse en el cieno, se cubrió de resplandores para convertir ladrones; pero para dos fué en vano.
Respuesta: Por tu Pasión, Jesús mio, misericordia y perdon.


4. Und in den Teich Dich werfen unmenschlich sie und grausam, doch statt im Schlamm zu sinken, Goldstrahlen Dich verklären, die Sünder zu bekehren, doch war's für zwei umsonst.
Resp.: Durch Deine Leiden, Jesu mein, wolle gnädig und barmherzig sein.

5. Y haced, mi Jesús amado, que mis ojos hechos fuentes lloren lágrimas ardientes de lo mucho que he pecado, y pues tanto te ha costado, y sois liberal dador.
Respuesta: Perdónanos, Jesús mio, y abrásanos en tu amor.

5. Bewirke, lieber Jesu mein, daß meine Augen wie Fontänen, vergießen heiße Tränen ob meiner vielen Sünden, die in Dir Sühne finden: Sei mild und edelmütig!
Resp.: Verzeihe uns, o Jesu mein, hüll' uns in Deine Liebe ein!

Um meinem gütigen Jesus für die zahlreichen Entweihungen Genugtuung zu leisten, die er an diesem Orte erduldet hatte, betete ich alle Tage, die ich in Villafranca verbrachte, den Kreuzweg mit bloßen Füßen bis zum Kalvarienberg; und auf dem Rückweg betete ich den Rosenkranz der Genugtuung, den ich Euch so sehr empfehle. An diesen Tagen bezeichnete ich für alle meine Bußen dasselbe Ziel: Ich bat Ihn um Verzeihung mit der Rettung dieser undankbaren und unglücklichen Söhne, soweit sie noch leben. Darauf antwortete mein gütiger Jesus:

"Ja, Meine Tochter, sie leben noch voller Gewissensbisse, aber es gelingt der Gnade nicht zu triumphieren. Meine erbarmungsvolle Liebe nährt die Hoffnung, daß Du mehr Buße für sie tun wirst, und daß sie sich bekehren werden."

Während Er diese so tröstlichen Worte an mich richtete, gab Er mir klar zu verstehen (wenn ich in diesem Augenblick ein gutes Gedächtnis habe), daß diese armen Unglücklichen Söhne Katalaniens waren und daß, seitdem sie diesen von schrecklichen Entweihungen begleiteten Diebstahl begangen hatten, sie nirgends Ruhe fanden; denn sie konnten das entweihte Blut nicht vergessen; sie hörten unaufhörlich die Worte, die Unser Herr an sie richtete, bevor sie Sein Bild in das Loch warfen. Als Beute des Schreckens irrten sie umher und wußten nicht, wo sie sich verbergen sollten. Daher waren sie nur noch ein Schatten ihrer selbst und im Begriff, ihrem Leben hienieden ein Ende zu machen.

Zwei Tage, nachdem Unser Herr mich all dies hatte vernehmen lassen, während ich unaufhörlich betete und Buße tat für diese beiden unglücklichen Sünder, zeigte sich mir Jesus Christus ganz getröstet und sagte zu mir:

"Halte ein, Meine Tochter, halte ein! Die beiden Seelen, die Ich Dir empfohlen habe, sind gerettet. Ich lasse Dich wissen, Meine vielgeliebte Tochter, daß sie reuevoll gestorben sind und Mich mit lauter Stimme um Verzeihung baten und Meinen Namen und Mein erbarmungsvolles Herz priesen. Bei dem Anblick ihres so heiligmäßigen Todes, haben einige ihrer Gefährten, die mit ihnen befreundet und die auf dem Wege des Bösen waren, Reue erweckt über die schlechten Taten ihres Lebens, brachen ohne menschliche Rücksicht in Klagen aus und legten öffentlich Beichte ab über alle ihre Sünden. Jetzt leben sie in Meiner Gnade."

Den Trost, den meine arme Seele über diese heilsamen Nachrichten empfand, kann allein das Herz Jesu, das in mein Gewissen schaut, begreifen.

Mein gütiger Jesus gab mir zu verstehen, daß die Bekehrung dieser beiden Seelen sehr fruchtbar sein und dazu dienen werde, den Glauben vieler seiner Söhne wiederzuerwecken, die (wenn man diese Schrift auffindet) in der ganzen Welt umhergehen, eingehüllt in eine Woge des Schmutzes und geführt von dem höllischen Geist; sie entweihen und zerstören die Tempel, zerschlagen die Bilder und wollen besonders seinen tausendmal gebenedeiten Namen in allen Winkeln und Zufluchtsstätten der Erde austilgen. (Diese Stellen und auch andere beziehen sich auf die ganze Welt und zeigen, daß der Angriff auf die Religion allgemein sein wird.)

Da ich solche Dinge vernahm, verharrte ich in peinvollem Eindruck, der sich noch verstärkte, als das Herz Jesu und die allerseligste Jungfrau, in Trübsal getaucht, mich mit noch größerer Klarheit sehen und begreifen ließen, daß sich der Geist des Bösen bis in ihr vielgeliebtes Spanien entfesseln und hier mit größerer Wucht als bei anderen Nationen ohne Unterlass daran arbeiten werde, den christlichen Glauben aus den Herzen all seiner Einwohner zu reißen. — ."Man wird besonders darauf erpicht sein, Sein Bild zu entfernen und man wird es aus den Blicken Seiner Kinder verbannen, der ganz kleinen, die so sehr von Seinem Herzen geliebt werden; man wird auch verbieten, daß ihnen Seine "göttliche Lehre" gelehrt wird, all das in der teuflischen Absicht, Ihn nicht zu erkennen!" (Vgl das Kruzifixverbot in öffentlichen Primarschulen, z.B. neulich durch das Schweizerische Bundesgericht!)

Ich empfand soviel Kummer, liebe Schwestern, daß ich nur mehr weinen konnte. In aller Demut und mit größter Liebe opferte ich meinem gütigen Jesus mein eigenes Leben auf, um solches Verhängnis von unserem geliebten Spanien abzuwenden. Darauf antwortete mir Jesus voll Liebe und Milde:

"Fürchte nichts: Welches auch immer die Mittel und Umtriebe sein werden, die Meine unglücklichen Söhne erfinden, um den Glauben in Spanien abzuschaffen, es wird ihnen keineswegs gelingen, Ich gebe Dir zu Deinem Troste und zu Deiner Beruhigung die Versicherung, daß Ich aus Liebe zu den gerechten, reinen und keuschen Seelen, die es immer in Spanien geben wird, über sie in besonderer Weise bis ans Ende der Zeiten herrschen werde und daß Mein Bild auf den Straßen und Plätzen verehrt wird."

Selige Mutter Maria RafolsMein gütiger Jesus hat mir auch zu verstehen gegeben, daß, wenn diese so verwirrten und unheilvollen Zeiten kommen werden, "das mächtigste Mittel zur Leistung öffentlicher Abbitte bei Seinem ewigen Vater die Anrufung Seiner hochheiligen Mutter unter dem Titel U.L. Frau del Pilar sein wird; sie ist die Patronin und Beschützerin unseres vielgeliebten Spanien. Und die gediegendste und der allerseligsten Jungfrau del Pilar wohlgefälligste Andacht zwecks ihrer Anrufung in dieser Zeit des Krieges, der Krankheiten und der Verfolgungen, die sich gegen unsere heilige Religion richten werden (sehr klare Ankündigung einer Periode namenlosen Verhängnisses und Unheiles) wird das betrachtende und mündliche Gebet mit der Betrachtung der fünf schmerzhaften Geheimnisse des heiligen Rosenkranzes sein." — Man bete dieses Gebet nicht nur in den Kirchen, sondern auch zu Hause, da gewöhnlich die Zerrüttung des Familienherdes stets am Anfang der öffentlichen Not und des Zusammenbruches des christlichen Glaubens stand; denn was unser gemeinsamer Feind mit größter Hartnäckigkeit verfolgt, ist die Entchristlichung der Familie. Ist einmal das gelungen, so ist der Sieg des höllischen Feindes sicher. Es ist das große Übel der gegenwärtigen Zeiten und wird es stets anderer, schlimmerer, kommender Zeiten sein, das übernatürliche Leben aus dem Gesichtskreis zu verlieren und ihm nicht mehr anzuhängen dadurch, daß man sich begnügt, für die irdischen Dinge, die zur Sünde führen, zu leben. Und wie wahr sind die Worte des Evangeliums: "Die Kinder dieser Welt sind klüger als die Kinder des Lichtes!" Deshalb ist das wirksamste Mittel zur Bekämpfung der Freimaurerei, die so große Ausdehnung annimmt, die Familie christlicher zu machen dadurch, daß man das Haus und die Familie von Nazareth zum Vorbild nimmt. Gewiß, meine Schwestern, ist es sehr beklagenswert und entsetzlich anzusehen, wie die Häuser, die Tempel, die Statuen und die Klöster einstürzen ... und dennoch, wieviel schwerer ist das Übel, das der Feind verursacht, wenn er den sittlichen Zerfall der christlichen Familie vollendet. Deshalb muß vom häuslichen Herd die Wiedergeburt und das Wohlergehen der Völker ausgehen. Die Familie ist die wahre Schule des Kindes und wenn die Kinder in der elterlichen Schule vergiftet werden, wird die Nation verloren sein.

Ich bitte Euch also alle und in besonderer Weise meine Ordensschwestern, zu beten, zu opfern, mit all Euren Kräften zu arbeiten, daß in all den Familien, denen Ihr in Euren Werken der Nächstenliebe beisteht, der Rosenkranz gebetet und das heiligste Herz Jesu angerufen werde. Man kennt Es so wenig, dieses Herz voll Liebe! Man kennt Es deshalb so wenig, weil es unmöglich ist, Es gut zu kennen und Es nicht zu lieben.

Ich empfehle Euch auch, sämtliche Verfolgungen schweigend zu erdulden, ohne Rücksicht auf das Widerstreben, das unsere schwache Natur dabei empfinden kann. Indem wir uns der Vorsehung des heiligsten Herzens Jesu überlassen, lassen wir uns von Ihm in allem leiten. Niemand liebt uns so, wie dieses. Es zeigte seine Liebe auf dem Kalvarienberg und Es wird große Sorge tragen, uns all das zu verschaffen, was für unsere zeitlichen und ewigen Bedürfnisse notwendig ist. — Wir haben vor uns ein großes Vorbild: Der Herr duldete alles schweigend, und niemand wurde gedemütigt wie Er; Er erduldete alle Art Leiden aus Liebe zu uns; deshalb laßt uns, die wir Sünder sind, mit Milde die Verfolgungen erdulden, die der Herr uns schicken will, weil mit dieser Münze der Himmel erkauft wird; und wenn man uns verfolgt, so öffnen wir nur den Mund, um für diejenigen zu beten, die uns bedrängen. So tat Unser Herr Jesus Christus.Ich will keineswegs damit sagen, daß Ihr Euch einschüchtern lassen, noch als wahre Christen mit Beten aufhören sollet; im Gegenteil, die wahren Gotteskinder dürfen keine menschliche Rücksicht haben, wenn sie Gutes tun; selbst wenn die öffentlichen Bedrängnisse größer werden und der Glaube in Gefahr wäre, verloren zu gehen, müssen wir sogar auf der Straße den Rosenkranz beten. Dank dieser so mächtigen Waffe wird die Zahl der wahren Christen zunehmen und der Glaube an das Übernatürliche wird in vielen kleinmütigen Seelen, die für immer zu Grunde zu gehen drohten, gefestigt werden.

Ich war sehr betrübt, da ich alle diese Dinge vernahm, die mein gütiger Jesus mir begreiflich machte; es widerstrebte mir sehr, sie aufzuschreiben, als ich plötzlich die Stimme des Herrn hörte, der mir sagte:

"Meine Tochter, fürchte Dich nicht, Meine Befehle auszuführen. Was Du jetzt schreibst, wirst Du nicht im Ganzen verstehen; aber diese Schriften werden dazu dienen, sehr viele Seelen durch Stärkung der Geister zu bekehren; sie werden die an Meinem erbarmungsvollen Herzen zweifelnden Seelen beleben und nähren. Ich will auch, daß Du es aufzeichnest zum Troste der Kinder dieser von Meiner hochheiligen Mutter so sehr geliebten Nation, daß, wenn es zu ihrer Rettung aus den höllischen Umtrieben nötig ist, Ich sie retten und Mich dabei bedeutender Wunder bedienen werde, die zahlreiche klar mit eigenen Augen sehen werden. Und Meine hochheilige Mutter wird ihnen dann mitteilen, was sie zu tun haben, um Meinen ewigen Vater zu besänftigen und Ihm öffentliche Abbitte zu leisten."

Ich weiß nicht, - da ich mit soviel Widerstreben handle und da es für mich eine so große Qual ist, diese Dinge aufzuschreiben, - ich weiß nicht, ob ich in all diesen Schriften, die ich Euch hinterlasse, die Befehle und Wünsche des heiligen Herzens Jesu habe gut wiedergeben können; nur für Es tue ich alles dies.

Da ich diese Zeilen zu Ende schrieb, hörte ich von neuem die so süße Stimme des Herzens Jesu, das mir ungefähr folgende Worte sagte:

"Die Pläne, die Ich mit Dir vorhabe, zählen zu den größten. Du weißt wohl, daß Ich Dir seit Deiner Wiege beträchtliche Gnaden gewährt und um Dich besondere Sorge getragen habe, da Ich selbst Dein Meister bin."

Da mir meine ganze Zeit zur völligen Hingabe an das Gebet zur Verfügung steht, so empfange ich während meines hiesigen Aufenthaltes unaufhörlich reichliche übernatürliche Gnaden.

Und da ich die glühende Liebe, die ich für Unseren Herrn Jesus Christus empfinde, nicht zurückhalten kann, so bemühe ich mich, sie meinen Brüdern und meinen jungen Neffen mitzuteilen und verwandle so diese niedrige Wohnung in einen wahrhaften Schmelzofen göttlicher Liebe.

Zuerst veröffentlicht in: «DAS ZEICHEN MARIENS», 24. Jahrgang, Nr. 11, März 1991, Seiten 7672-7680

Siehe auch: Neue große Offenbarung... Ver también: "Madre Maria Rafols - una vida nacida para el heroismo"

Die Erscheinung der Gottesmutter noch zu ihren Lebzeiten in Saragossa, Spanien

an den hl. Apostel Jakobus den Älteren, Sohn des galiläischen Fischers Zebedäus und der Salome, einer Verwandten der Gottesmutter. (Sein Bruder war der hl. Evangelist Johannes.)

Bekanntlich führt man in Spanien die Gründung der ersten christlichen Gemeinden auf den hl. Apostel Jakobus zurück. Insbesondere ist es die Stadt Saragossa (spanisch: Zaragoza, von lateinisch: Caesaraugusta = "Stadt des Kaisers Augustus"), welche sich dieses Vorzugs rühmt. Hier habe der Heilige auf seiner Missionsreise durch Spanien gepredigt und eine christliche Gemeinde um sich versammelt. Doch die ersten Erfolge des hl. Apostels müssen sehr gering gewesen sein. Die Überlieferung berichtet von nur ganz wenigen Personen, die das Christentum angenommen hätten. Neun Jahre war er bereits in Spanien, scheute keine Mühe, aber das Netz, das er ausgeworfen, blieb meistens leer. Da kam über ihn eines Tages ob all der Mißerfolge eine große Mutlosigkeit und Zaghaftigkeit. Bitter beklagte er sich bei seinen Gefährten, als sie am Ufer des Ebro ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Da erschien ihm, wie es heißt, die hl. Jungfrau auf einem Pfeiler von Jaspis und tröstete ihn. Sie gab ihm gleichzeitig die Versicherung, daß durch seine Nachfolger erreicht würde, was er selbst nicht habe bewirken können, sie habe dieses Reich in ihren Schutz genommen und werde es beweisen. Sie gab ihm weiter den Auftrag, an dieser Stelle eine Kirche oder einen Tempel zu errichten. Jakobus tat es, und seit dieser Zeit wird diese Kirche zur hl. Jungfrau von der Säule oder "N.S. del Pilar", genannt.

Die Stadt Saragossa, die dieses Heiligtum birgt, ist eine der größten Wallfahrtsstätten Spaniens. Immer und immer wieder ist im Laufe der Geschichte wahr geworden, wie Maria ihr Heiligtum behütet hat. Darum ist auch der Glaube und die Überzeugung der Kirche in Spanien für diese Begebenheit so stark gewesen, daß der in hohem Ansehen stehende spanische Gelehrte Martin del Rio erklärte, der dürfe für keinen Gläubigen angesehen werden, der diese Erscheinung Mariens vor dem hl. Jakobus entweder leugnet oder nicht glaubt (Martinus del Rio, disquisitionum Magicarum libri sex etc., libro II quaest XXVI Col. Agripp. 1720). Im Jahre 1723 ist dem Erzbistum Saragossa von der hl. Kongregation die Erlaubnis erteilt worden, in den Lektionen der II. Nokturn dieser frommen und alten Überlieferung (pia et antiqua traditio) zu gedenken. Diese Nachricht löste in ganz Spanien ungeheuren Jubel aus und wurde festlich begangen. Es stand ja lange fest, daß die historischen Zeugnisse für die Kirche von Saragossa schon beim hl. Cyprian, und in den Martyrerakten des hl. Vinzentius und bei Aurelius Prudentius zu finden waren. Die Kirche von Saragossa soll zu jenen gehört haben, welche die meisten Martyrer aufzuzeichnen wisse. Aurelius Prudentius nennt sie in einem Hymnus (de martyribus Caesaraugustanis) "ein Haus der Engel, das keine Erschütterung zu befürchten habe, weil es so herrliche Opfer für Christus in seinem Inneren berge, kaum die Weltstadt Rom übertreffe sie durch den Reichtum ihrer Schätze."

Kein Sturm habe sich in den Zeiten der Verfolgung erhoben, der nicht auch in dieser Stadt seine Opfer gefordert habe. Der berühmte italienische Kirchenhistoriker und Kardinal Baronius nennt Saragossa die Metropole der Martyrer. Aber immer und immer wieder wird auch im Laufe der Geschichte berichtet, wie oft wunderbarerweise Kirche und Heiligtum beschützt wurden und wie der Opfermut der Gläubigen gerade diese Wallfahrtskirche erneut erstehen ließ.

Es ist eigentlich selbstverständlich, daß uns die spanische Mystikerin Maria von Agreda, der ja die Gottesmutter ihr Leben eingehend kundgetan hat (vgl. "Die Mystische Stadt Gottes", 8 Bände, Taschenbuchausgabe, Immaculata-Verlag), auch über diese Begebenheit Genaueres mitteilte. Man würde uns sicherlich und mit Recht einer Unterlassung bezichtigen, wenn wir diesen Bericht nicht brächten.

Maria von Agreda erfuhr in ihren Visionen, daß die Gottesmutter für den hl. Apostel Jakobus zu Lebzeiten besonders betete, weil sie wußte, daß er zuerst unter den Aposteln sein Blut für den hl. Glauben vergießen sollte. Der Heiland selbst machte Maria darauf aufmerksam, wie "die Apostel Ihm auf dem Wege des Kreuzes und des Leidens nachzufolgen hätten". Sein Diener Jakobus solle der erste sein. "Er wolle, daß dieser in Jerusalem den Martertod erleide. Es sei notwendig, daß Maria denselben in Spanien besuche, und ihm den Befehl überbringe, sich nach Jerusalem zu begeben. Vorher aber müsse er in Spanien eine Kirche unter Marias Namen errichten. Maria bat, es möge ihr vergönnt sein, in dieser Kirche in Gottes heiligem Namen einen besonderen Schutz Seiner Allmacht versprechen zu können, auch daß dieser heilige Ort ein Anteil ihrer Erbschaft sein möge für alle diejenigen, welche darin Christi heiligen Namen und Marias Fürbitte um Seine Güte anrufen würden. Christus gewährte Seiner Mutter diese Bitte.

Maria wurde von den Engeln nach Saragossa gebracht. Jakobus befand sich außerhalb der Stadt. Er war in der Nähe des Ebro am Beten und hatte sich ein wenig von seinen Jüngern entfernt. Die Engel kamen mit Maria unter den Klängen himmlischer Musik. Jakobus und seine Jünger wurden innerlich ergriffen und mit himmlischem Trost erfüllt. Sie gewahrten über sich ein neues, das Mittagssonnenlicht überstrahlendes Licht. Die Engel hatten eine Säule von Marmor oder Jaspis (= fein kristallener Quarzstein), und ein Bild der hl. Jungfrau. Maria selber offenbarte sich dem hl. Jakobus auf einem Wolkenthrone, der von Engeln umgeben war. In tiefster Demut verehrte der glückliche Apostel die Mutter seines Herrn. Zugleich erblickte er die Säule und das Bild.

Die Jungfrau segnete ihn und sprach: "Mein Sohn Jakobus! Diesen Ort hat der Allerhöchste dazu bestimmt, daß du auf demselben ein Bethaus errichtest und heiligest, wo Er unter dem Titel meines Namens den Seinigen erhöht und groß gemacht haben will. Hier sollen Seine Gnadenschätze ausgeteilt werden, allen Gläubigen wird hier die alte Barmherzigkeit angeboten, welche sie durch meine Fürbitte zu erlangen suchen, wenn sie von ihnen nur mit wirklichem Glauben und gottgefälliger Andacht gesucht wird. Im Namen des Allmächtigen verheiße ich ihnen große Gnade und Segen. Dieser Tempel wird mein besonderer Erbteil sein. Zum Zeugnis dieser Wahrheit und meines Versprechens soll diese Säule hier bleiben und mein Bildnis auf dieselbe gesetzt werden. Sie wird an dem Orte, wo du die Kirche bauen wirst, mit dem heiligen Glauben bis ans Ende der Welt bleiben. Beginne unverweilt mit dem Bau. Nach seiner Vollendung gehe nach Jerusalem, dort sollst du nach dem Willen meines allerheiligsten Sohnes ihm das Opfer deines Lebens darbieten."

Die Engel stellten auf Marias Gebot die Säule mit dem Bildnis auf derselben Stelle auf, wo sie noch heute zu sehen ist. Jakobus warf sich zur Erde, und die Engel feierten mit ihm die erste Einweihung der Kirche, welche zuerst in der Welt der großen Himmelskönigin geweiht worden ist. Dies war der Ursprung Unserer Lieben Frau von der Säule zu Saragossa. ... Nachdem Maria Jakobus den Segen erteilt hatte, wurde sie von den Engeln aufgehoben und nach Jerusalem zurückgetragen. Auf ihre Bitte wurde zum Schutz der für die Kirche bestimmten Stätte ein Engel bestimmt, der noch heute daselbst wacht und wachen wird, so lange das Bild und die Säule dort sind. Bisher ist unter dem Unglauben der Juden, der Abgötterei der Römer, der Ketzerei der Arianer und unter der barbarischen Tyrannei der Mauren (Mohammedaner) und Heiden das Heiligtum unverletzt geblieben. Die Bewunderung der Christen würde noch größer sein, wenn sie von den Anschlägen, die die Hölle wider dieses Heiligtum durch jene Nationen ausführen wollte, Kunde hätten. Die Verheißung der Erhaltung dieses Tempels, obwohl anscheinend frei und bedingungslos abgegeben, schloß gleichwohl die bei vielen dergleichen Versprechungen vorausgesetzte Bedingung in sich, daß wir unsererseits durch unsere Missetaten Gott nicht zwingen, uns die versprochene und angebotene Gnade und Barmherzigkeit zu entziehen. Des Satans Trachten geht dahin, die Sünden und Laster der Menschen so groß werden zu lassen, daß durch sie die göttlichen Verheißungen vereitelt werden. Er will die Gläubigen gleichsam zwingen, jenes Heiligtum dort nicht mehr zu erhalten. Gelingt ihm das nicht, so hat er seine Absicht wenigstens daraufhin gerichtet, die Andacht und Ehrerbietung gegen jenen heiligen Tempel und damit gegen die großen Wohltaten zu verhindern, welche Maria denen verheißen hat, die darum würdig bitten.

Nachdem die Erscheinung Mariens verschwunden war, gab Jakobus seinen Jüngern, die von der himmlischen Musik und dem hellen Glanze noch ganz benommen waren, von allem übrigen aber nichts vernommen hatten, die nötige Anweisung zur Erbauung der Kirche oder Kapelle, die er noch vor seinem Weggang von Saragossa vollendete. Später haben die Katholiken jenes kostbare Gebäude aufgeführt, welches heute das Heiligtum ziert.

Der Evangelist Johannes hat von dieser Entrückung der Himmelskönigin nach Spanien keine Nachricht erhalten, Maria hat ihm auch davon nichts mitgeteilt, weil es zur allgemeinen Unterweisung der Gläubigen nicht nötig war. Als Jakobus nach der Heimkehr aus Spanien durch Ephesus reiste, teilte er seinem Bruder Johannes die Begebenheit sowie auch den ersten Besuch mit, den er bei Granada von Maria gehabt hatte. In Jerusalem machte er diese Wunder den Gläubigen zu deren Erbauung bekannt. Dieselben trugen sich vierzig Jahre nach der Geburt des Herrn zu."(Anm.: Maria war schon einmal früher dem hl. Jakobus in Spanien erschienen anläßlich einer gegen ihn gerichteten schweren Verfoglung)."

Die Erscheinung Marias zu Saragossa erfolgte in der Nacht des 2. Januar (40), vier Jahre, vier Monate, zehn Tage, nachdem Jakobus Jerusalem verlassen hatte. Er blieb noch ein Jahr, zwei Monate und 23 Tage in Spanien und starb am 25. März im Jahre 41 nach Christi Geburt. Maria war 54 Jahre, 3 Monate, 31 Tage alt, als sie zu Saragossa erschien.

Nach der Kirche zu Saragossa baute man Maria in Spanien deren noch mehrere. Spanien war unter allen Ländern das erste, worin die heilige Jungfrau noch bei ihren Lebzeiten eine ausgebreitete öffentliche Verehrung genoß.... Die Spanier sollten ihr dankbar sein...."