von HH A.R.P. Pius Suter, O.F.M. Cap.
Die Zeit, da über dem Wesemlin (Luzern) ein Stern der Gnade aufging, war eine Zeit schwerer Not.
Es war die Zeit der Glaubensspaltung, der sogenannten Reformation. In der Kirche hatten sich nach und nach Mißstände gebildet. Es regierten Päpste, die mehr Interesse für Staatsgeschäfte und Kunst entfalteten als für kirchliche Dinge. Da die Bischöfe zugleich Landesherren waren, lebten manche ganz wie weltliche Fürsten und vernachlässigten darüber das Hirtenamt. In vielen Klöstern war die Ordensregel in Zerfall geraten. Ebenso vermißte man bei den Weltgeistlichen gar häufig Bildung und reinen Wandel. Massenhaft drängten sich in den geistlichen Stand Leute ohne Beruf, bloß des sicheren Auskommens wegen.
Wohl fehlte es nicht an musterhaften Priestern und verschiedene geistliche Obern gaben sich Mühe, den religiösen Geist in ihrem Sprengel zu erneuern.
Daneben erhoben sich aber Männer, welche nicht nur gegen die Mißbräuche in der Kirche auftraten, sondern die Kirche und ihre Lehre selbst bekämpften und dadurch den katholischen Glauben in weiten Kreisen erschütterten.
Der Führer dieser Bewegung war in der Schweiz Ulrich Zwingli. Früher Pfarrer in Glarus, später Leutpriester in Einsiedeln, wurde er Ende 1518 als Leutpriester ans Großmünster in Zürich gewählt. Dieser Mann erregte in Zürich bald Aufsehen, gewann großen Einfluß und entfernte sich immer mehr von der katholischen Kirche. Zwingli fand begeisterte Freunde namentlich im Rat und unter der Geistlichkeit. Mehr und mehr ließ sich auch das Volk auf der Landschaft für die Ideen Zwinglis gewinnen; in den Jahren 1524 und 1525 wurde die sog. Reformation auf dem ganzen Gebiete Zürichs durchgeführt: Die Heiligenfeste wurden abgeschafft, Prozessionen und Wallfahrten verboten, die Bilder aus den Kirchen herausgerissen, zertrümmert und verbrannt, goldene und silberne Kirchengeräte eingeschmolzen, manch schönes Kunstwerk vernichtet.
1527 fiel auch Bern vom katholischen Glauben ab und brachte auch die Landschaft, zum Teil mit Gewalt, zur Trennung von der Kirche. Auch in St. Gallen, in den äußern Rhoden von Appenzell, in Toggenburg, Glarus und Basel und Graubünden ging der Abfall vom katholischen Glauben rasch voran.
Wahrhaftig eine trübe Zeit! Eine Zeit schwersten Kummers für jeden, der mit ganzem Herzen an der heiligen Kirche, am Glauben der Väter hing.
Eine trübe, notvolle Zeit, welche Spaltung in die Eidgenossenschaft hineintrug, welche die großen, reichen und stolzen Kantone des Mittellandes und die kleinern, ärmern Kantone der Urschweiz in zwei feindliche Heerlager trennte und das düstere Zukunftsbild des Bürger- und Bruderkrieges erscheinen ließ.
Die reformierten Parteiführer, vorab Zwingli und der Basler Ökolampad, drängten zum Kriege, um die katholisch gebliebenen Kantone der Urschweiz, samt Luzern und Zug, mit Gewalt zur sog. Reformation zu zwingen.
Der besonneren Art der Berner war es zu danken, daß nicht alsogleich mit Feuerwaffen, mit Schwert und Hellebarde gegen die katholischen Kantone losgegangen wurde.
Trotzdem verdunkelte sich der Horizont immer mehr.
Es war zu Pfingsten 1531, am 18. Mai. Die Glocken der Hofkirche in Luzern wollten Festfreude verkünden. Aber in den Herzen der Luzerner widerhallten sie wie Trauergeläute. Wie zu einem Leichenbegängnis zog man zur Hofkirche von St. Leodegar hinauf. Warum diese Trauer? Just am Vorabend von Pfingten 1531 war von Zürich und Bern der harte Bescheid eingelaufen, daß die PROVIANTSPERRE unwiderruflich über die Innerschweiz verhängt sei. Dadurch wurde die Zufuhr von Mehl, von Salz und vielen andern zum Leben notwendigen Dingen versperrt, versagt und verlegt. Diese Maßregel war für Luzern, Zug und die Urschweiz ein harter Schlag. Konnte keine Verständigung getroffen werden, so stand für den kommenden Winter die Hungersnot vor der Türe, die entweder zur Preisgabe des katholischen Bekenntnisses oder zur Notwehr drängte. - Es war eine düstere Zeit!
Auch von UNSEREN TAGEN müssen wir sagen: eine düstere, notvolle Zeit. Man redet nicht umsonst vom drohenden Untergang des Abendlandes. Die Gottlosigkeit brüstet sich frech und ungestraft. Damtit verbunden ist der Niedergang der Sittlichkeit, die Auflösung des Familienlebens, die schreckliche Verlotterung der Ehe.
Dabei sind die Lebensverhältnisse vielfach unerträglich. Auf der einen Seite riesige Reichtümer, auf der andern Arbeitslosigkeit und Not.
Man denkt nicht ohne Bangen an die Möglichkeit gewalttätiger Umwälzungen, an die Möglichkeit kommender Kriege, welche die furchtbaren Weltkriege an Entsetzen und Greuel weit übertreffen werden.
Hier, wie einst für die bedrängten katholischen Eidgenossen, gilt das Wort: NOT LEHRT BETEN. - Da gilt das Wort des Heiligen Geistes: "Rufe zu mir am Tage der Trübsal, so will ich dich erreten" (Ps. 49, 15). Der Psalmist bestätigt: "Am Tage meiner Trübsal rufe ich zu Dir, denn Du erhörest mich" (Ps. 63, 2). Und Isaias: "Herr, in der Not sucht man Dich" (Is. 26, 16).
Hier gilt das rührende Beispiel Jesu. In seiner Todesanst am Ölberge fleht der Heiland inbrünstig zum himmlischen Vater.
Im Vaterunser lehrt der Herr uns beten: Erlöse uns von dem Bösen!
In ihrer Not nahmen die Eidgneossen ihre Zuflucht zu Gott und seinen Heiligen. So kann ich an zweiter Stelle berichten von kindlichem und betendem Gottvertrauen.
In schwieriger Lage, in Ratlosigkeit wendet man sich um Lehre und Weisung an gotterleuchtete Menschen. Nun lebte um das Jahr 1531 im Ranft bei Sachseln eine hochbetagte Klausnerin, CÄCILIA BERGMANN; eine gotterfüllte, erleuchtete Person, die den heiligen Bruder Klaus noch gekannt und von ihm Anweisungen zum Eremitenleben erhalten hatte. Um ihren Rat gefragt, riet sie den Innerschweizern, mit der Waffe ihr gutes Recht zu erfechten, die Mutter Gottes werde ihnen beistehen.
"Sie hat die fünf Orte ermahnt (Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern, Zug), daß sie die Furcht Gottes für sich nehmen und treulich anrufen, denn er wolle erbeten sein. Darauf haben geordnet die fünf Orte in ihren Land und Lager, daß ein jeder Mensch, sei er jung oder alt, so man am Morgen zum Gebete läutet, mit ausgespannten Armen solle sprechen fünf Paternoster und fünf Ave und den Glauben, desgleichen zu Mittag und Nacht, in der Messe zweimal und eben so oft, wenn sie ratschlagen in der Gemeinde." Auch wurden Bittgänge und Wallfahrten in Bußkleidern und barfuß abgehalten und das sogenannte "GROSSE GEBET DER EIDGENOSSEN" (siehe Christiana-Verlag) angeordnet, das teils stehend, kniend, zur Erde geneigt, teils mit ausgebreiteten Armen oder gefalteten Händen zu verrichten war und stundenlang dauerte. Um des göttlichen Schutzes und der Fürbitte der seligsten Jungfrau umso sicherer zu sein, wurden achtzehn Witwen aus den allerfrömmsten erwählt und nach EINSIEDELN geschickt, um in der dortigen Gnadenkapelle, je wechselweise zu sechsen, Tag und Nacht bis zum Friedensschluß zu beten.
Dieser Geist der Gläubigkeit und des Gottvertrauens klingt aus der Klageschrift und Kriegserklärung, welche die katholischen Eidgneossen am 9. Oktober 1531 auf ihrem Tag zu Brunnen geschrieben und gen Zürich geschickt haben. Sie schließt mit dem Satze: "Nachdem wir aber ehrenhalb nicht mehr fürkommen können und mögen, sondern solches Gott, seiner würdigen Mutter und allem Heer im Himmel und allen frommen Herzen auf dem Erdreich klagen müssen, so haben wir auf unsern Eid erkannt, daß wir Ursache, Fug und Recht haben, uns mit der Hand und Tat zu Recht zu verhelfen."
Dieser Geist des betenden Gottvertrauens erfüllte auch die Bewaffneten. Als man am 11. Oktober 1531 nach heiliger Messe und Imbiß in Zug sich aufmachte und gen Kappel in den Kampf zog, redete jeder Hauptmann zu seinen Leuten, sie sollen, so uns Gott den Sieg geben werde, nicht zu begierig über die Feinde sein, angesichts dessen, daß sie zuvor uns Eidgnossen waren, und so Gott will, wieder werden mögen. Darum hieß man männiglich niederknien und mit ausgespannten Armen fünf Pater und Ave in das Leiden unseres Herrn beten.
Als dann bei dieser Schlacht zu Kappel Hans Jauch von Uri und Rudolf Haas von Luzern ihre dreihundert tüchtigen Schützen und vierhundert schlagfertigen Krieger zum entscheidenden Vorstoß in einem Gehölz aufgestellt hatten, ermahnten sie sie, bis zum Angriffsbefehl zu beten.
Dieser kindliche und schöne Geist des Glaubens und demütigen Gebetes findet sich verkörpert in einem Manne, dessen Name ich mit Freude und Ehrfurcht nenne. Es ist dies der edle Herr MAURITZ VON METTENWYL. Das Liber vitae, das Jahrzeitenbuch der Hofkirche, welches selbst bei hervorragenden Persöhnlichkeiten nur Name, Todestag und Stiftung ausgibt, vermerkt auf 19. April 1548 mit auffallend großen Buchstaben: "Es starb der hochangesehene Herr Mauritz von Mettenwyl, der unermüdliche Verwalter des Luzerner Stadtspitals."
Wie wir aus veschiedenen Berichten und Vermerkungen entnehmen können, war dieser edle Luzerner wie seine ganze Familie durch unwandelbare Treu zur Kirche und aufrichtige Frömmigkeit ausgezeichnet.
Durch das Gebet hat der Mensch selbst Sitz und Stimme im Rate des Dreieinigen Gottes, wo alle Weltanliegen zum Austrag kommen. Nichts gibt es, wofür er seine Stimme nicht einlegen kann. So macht der Mensch, der einfache, demütige Christ wirklich Weltgeschichte mit seinem Gebet. So war es immer. Die Geschicke des Christentums wurden nicht bloß entschieden auf den Schlachtfeldern der Milviusbrücke und auf den Marterstätten der Glaubensbekenner, sondern auch in den stillen, unterirdischen Kirchen, wo das Christenvolk betete, unter der Palme des Einsiedlers Paulus und in der Höhle eines Antonius. - Unabsehbar groß ist die Wirksamkeit des Gebetes und wir wissen gar nicht, was wir alles vermögen durch das Gebet.
Nun hat Jesus gesagt: "Bittet, und ihr werdet empfangen. Klopfet an, und es wird euch aufgetan werden." - Sollte nicht Gott seinen Auserwählten, wenn sie Tag und Nacht zu ihm rufen, zu ihrem Recht verhelfen? (Lk. 18, 1-8.) "Der Herr wird sehen auf das Gebet des Demütigen und wird sein Flehen nicht verschmähen" (Ps. 101, 18). "Nahe ist der Herr denen, die gebeugten Herzens sind, und den Geistgebeugten hilft er" (Ps. 33).
Was der Herr verheißt, hat sich an dieser Stätte erfüllt und bewahrt. Das demütige, vertrauensvolle Gebet der katholischen Eidgneossen war nicht umsonst.
In der Zeit großer Not hat Gott das kindliche Flehen mit einer himmlischen Gnade beantwortet.
Und zwar ist es nicht bloß unsichere Überlieferung, sondern wohlverbürgte, geschichtliche Tatsache, DASS DIE MUTTER GOTTES GLORREICH AUF DEM WESEMLIN ERSCHIENEN IST.
Diejenigen freilich, welche auf die absolute Unveränderlichkeit der Naturgesetze schwören, diejenigen, welche den Augenzeugen nicht glauben, wenn sie uns berichten, wie Jesus Aussätzige, Blindgeborene plötzlich gesund gemacht und Tote auferweckt hat, diejenigen, die in ihrer Überhebung dem allmächtigen und barmhezrigen Gott gleichsam die Hände binden wollen, wenn er dem vertrauenden Gebet bedrängter Menschen wunderbar entgegenkommt, die werden auch heute sich zweifelnd und ungläuig abwenden, wenn wir von einer sichtbaren Erscheinung der Mutter Gottes reden.
Wir aber, die wir unbefangen und vernünftig genug sind, dem zuverlässigen Zeugnisse der Geschichte uns zu beugen, auch wenn sie Verkommnisse uns berichtet, die unsere Begriffe übersteigen, wir glauben es freudig, wenn zuverlässige Menschen uns künden, daß allhier, in Zeiten der Trübsal, die Mutter Gottes glorreich und sichtbar erschienen ist.
Und zwar wählte sich Maria den Mauritz von Mettenwyl, dessen Herz für Gott und Heimat und die Armen in kräftiger Liebe schlug, zum Hauptzeugen ihrer Erscheinung.
Es war am Pfingssonntag 1531. Es war Abend geworden. Tiefer Friede breitete sich über die Matten auf dem Wesemlin. Mauritz von Mettenwyl, der damals im reifen Mannesalter stand, erging sich allein auf den Feldwegen in der Nähe seines Landgutes auf dem Wesemlin.
Da, wo jetzt der Hochaltar dieser Kirche steht, stand früher ein kleines Kapellchen mit einem Muttergottesbild. Als Fundament diente eine nackte Felsenplatte, die aus dem grünen Rasen hervortrat. Da kein Eigentümer dieser kleinen Wegkapelle bekannt war und für den Bau sorgte, begannen Regen und Wind das Zerstörungswerk. Schließlich folgten heimliche Anhänger der neuen Lehre dem Beispiel der reformierten Bilderstürmer, machten in stiller Nacht das zerfallende Heiligtum vollends zur Ruine und schlugen das Gnadenbild in Stücke.
An jenem Abend, da Mauritz von Mettnwyl an dieser Stelle einsam wandelte, lagen nur mehr die Trümmer der einstigen Wegkapelle herum. Mettenwyl war voll Kummer; er überdachte wohl die von heute an verhängte Proviantsperre und ihre Folgen. Er sah das Gerippe des Hungers und den unvermeidlichen Bruderkireg.
Flehend erhob der fromme Mann seinen Blick zum Himmel. Wars eine Täuschung, wars ein Traum, was er zu schauen begann? Hoch über der Felsenplatte, wo einst das Kapellchen gestanden, schwebt, vom Strahlenkranz umgeben, eine jungfräuliche Gestalt, die ein Kindlein auf dem Arme trägt. Mettenwyl wußte, daß er wachend sei. Alles Erdenweh vergessend kniet er nieder und faltet die Hände zum Gebet. Es war neun Uhr des Abends. -
Eine erste Erscheinung berechtigt keineswegs zum Schluß, daß ihr eine zweite folgen werde. Tatsächlich war aber die erste Erscheinung nur das Vorspiel einer zweiten, der sogenannten großen Erscheinung, die am Pfingstmontag etwa halb zehn Uhr abends erfolgte.
Es knieten an der geweihten Stätte einige Mitglieder der Familie von Mettenwyl, und einige wenige andere, welche betend bis halb zehn Uhr ausgeharrt hatten. - Da bildet sich ein nebliger Schein in der Luft; er wird größer und lichter, wird zu einem sonnenähnlichen Glorienscheine und aus diesem tritt das Bild der Hochgebenedeiten hervor mit dem göttlichen Kind auf dem rechten Arm und zu Füßen ein gebogener Strahl, welcher der Mondsichel gleicht. Die ganze Erscheinung leuchtete, glühte wie lauter Gold. Nur eines fehlte der Himmelskönigin, das Diadem. Da schweben ihr von oben zwei Engel zu und setzen ihr eine glitzernde Goldkrone auf das Haupt. Dann verglomm und veschwand die ganze Erscheinung. Sie hatte eine Viertelstunde lang die Augen und Herzen der frommen Beter in süßen, seligen Bann gehalten.
Ich kann es mir nicht versagen, euch das Wesentliche aus der wertvollen Urkunde zu geben, welche der Herr Mauritz von Mettenwyl, der Sohn des obgenannten Spitalherrn, höchst wahrscheinlich im Jahre 1566, in seiner Stellung als Stadtschreiber abgefaßt hat.
Im Namen Gott des Vaters des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Zu wissen (sei) und offenbar allen christgläubigen Menschen, daß eine lange uralte Zeit her auf diesem Platz und einem Stein oder Felsen ein kleines Käppelein mit trockener Mauer darauf gehauen, und darinnen ein Bild Unserer Lieben Frauen gestanden ist, derselben Bildnis etliche wenig geachtet, noch keine Ehre angetan, also daß solche Kapelle dachlos halb, auch durch Übermütige und Verschmähungspersonen unseres alten, wahren und unbezweifelten christlichen Glaubens zerschlagen und verachtet worden. Deshalb so ist auf selbigem Platz allhie am hl. Pfingsttag um die neunte Stunde nachmittags, als man zählte von der Geburt Jesu Christi tausend fünfhundert und dreißig Jahr und eins, an dem Himmel, klar, lauter und heiter, Unsere Liebe Frau, die würdige Mutter Gottes Maria, mit ihrem lieben Kindlein wahrhaftig gesehen worden. Und darnach morndrigs am Montag Nacht zwischen der neunten und zehnten Stunde ist sie abermals gesehen worden mit ihrem lb. Kindlein, auf dem rechten Arm sitzend, die Sonne hinter ihr, den Mond unter ihren Füßen, klar scheinend als wie Gold und dazu zwei Engel oben herab fliegend mit einer spitzigen Krone, ihr dieselbige aufgesetzt. Solches Gesicht hat gewahret eine Viertelstunde lang. Und darnach am dritten Tage, da kam herauf viel Volk erwartend und hoffend, solches an der dritten Nacht auch erscheinen sollte und sie es sehen möchten. Da ist ihnen nichts mehr erschienen.
Solche Gesicht im obgemeldeten Jahr und Tag habe ich Mauritz von Mettenwyl, derzeit Stadtschreiber zu Luzern, mit meinen sündlichen Augen auch wahrhaftig gesehen.
In den Pfingsttagen 1531, in diesen Tagen großer Bedrängnis, haben viele inbrünstig mit dem Gebet der Kirche, mit der frommen Pfingstsequenz gebetet: Veni Sancte Spiritus et emitte caelitus lucis tuae radium; Komm Heiliger Geist und sende vom Himmel her Deines Lichtes einen Strahl.
In jenen Tagen großer Not hat Gott das demütige Flehen der Bedrängten gnädig erhört; der Heilige Geist hat den ersehnten Pfingststrahl gesendet, hat an dieser weihevollen Stätte das holdselige Bild seine reinsten Braut, das Bild der seligsten Jungfrau mit dem Jesuskind glorreich erscheinen lassen.
Wir grüßen dich, Unsere Liebe Frau vom Wesemlin, mit dem heiligen Gebete: Ave Maria, gratia plena...
HH A.R.P. Pius Suter, O.M.Cap.
Erstemals erschienen in "DAS ZEICHEN MARIENS", Internationales katholisches Informationsorgan zur Wahrung und Förderung guter Tradition und echter Mystik", Monatsschrift, 9. Jahrgang, Nr. 9, Januar A.D. 1976, Seiten 2857-2859
Donnerstag, Mai 18, 2006
Die Muttergotteserscheinung auf dem Wesemlin ob Luzern
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1 Kommentar:
Danke, für diesen guten und informativen Bericht.
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