Freitag, April 14, 2006

Die Schönheit der Seele im Zustand der heiligmachenden Gnade

Aus einem Traum, den Don Bosco in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 1867 hatte, entnehmen wir Folgendes:
Don Bosco erzählt:
Da nahm mich meine Führerin (die Muttergottes) bei der Hand und sagte:
"Komm, ich will dir etwas anderes zeigen." Sie führte mich in ein etwas abseits gelegenes Tal. Frisch grünende Wiesen dehnten sich da aus; kristallklare Bächlein schlängelten sich durch die blumigen Auen. Hier befand sich eine schöne Anzahl meiner Knaben. Sie waren lustig und fröhlich und flochten sich aus den schönen Blumen herrliche Kränze. "Diese Knaben", sagte die Führerin, "bereiten dir großen Trost." "Was sind denn das für Knaben?" "Es sind jene von deinen Zöglingen, die sich im Stande der heiligmachenden Gnade befinden."
Meine lieben Zöglinge, ich kann euch nur sagen, daß ich nie so etwas Schönes gesehen habe und auch nie geglaubt hätte, daß es so etwas Schönes geben könne. Wollte ich anfangen, diese Schönheit zu beschreiben, ich würde sie nur mindern.
Doch es war mir noch ein herrlicheres Schauspiel vorbehalten. Während ich mit unaussprechlicher Freude diese Knaben betrachtete, von denen ich viele nicht einmal kannte, sagte meine Führerin zu mir: "Komm, ich werde dir etwas zeigen, was dir noch mehr Freude bereitet." Und sie führte mich auf eine andere Wiese, die mit noch viel schöneren und duftenderen Blumen übersät war als die vorerwähnte. Sie war wie ein königlicher Prunkgarten. Hier sah ich eine Anzahl Knaben, die zwar nicht so groß war als die vorhergehende, aber die Schönheit dieser Gnaden übertraf bei weitem die Schönheit der vorigen. Die Führerin sagte mir: "Diese Knaben haben die schöne Lilie der Reinheit bewahrt, sie tragen noch das Kleid der Unschuld." O welch ein entzückender Anblick! Alle trugen auf ihrem Haupte einen Blumenkranz von unbeschreiblicher Schönheit. Die einzelnen Blumen waren zusammengesetzt aus Blüten, die in überraschender Farbenpacht glänzten. Die Farben leuchteten wie die Strahlen der Sonne. Alle Knaben trugen blendend weiße Kleider, und auch diese waren mit Blumen durchwirkt. Das Licht, das von diesen Blumen ausging, umstrahlte die ganze Person der einzelnen Knaben. Und die Strahlen wiederum, die von den einzelnen Knaben ausgingen, brachen sich in tausend Farben mit den Strahlen, die von den andern Knaben ausgingen, so, daß sie sich alle wie in einem Lichtermeer bewegten. Kein Bild ist imstande, diese Schönheit auch nur im entferntesten darzustellen. Ich sah auch verschiedene von euch unter diesen Glücklichen, und ich bin überzeugt, daß diese, könnten sie auch nur den zehnten Teil dieser Schönheit schauen, bereit sein würden, alles zu erdulden, sich eher verbrennen oder in Stücke hauen zu lassen, als daß sie die Unschuld preisgäben.
Die Führerin sagte noch zu Don Bosco:
"Wiederhole oft deinen Knaben, daß, wenn sie wüßten, wie kostbar und wie schön in den Augen Gottes die Tugend der heiligen Reinheit ist, sie gewiß zu jedem Opfer bereit sein würden, um sie zu bewahren. Sage ihnen, daß sie mutig darangehen sollten, diese Tugend zu bewahren, denn sie überragt alle anderen Tugenden an Glanz und Schönheit." "Crescunt tamquam lilia in conspectu Domini: Sie werden heranwachsen wie Lilien im Angesichte des Herrn."

Tugendübung: Bemühen wir uns, immer im Zustand der heiligmachenden Gnade zu leben.
Stoßgebet: O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir unsere Zuflucht zu Dir nehmen.

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