Montag, Juni 05, 2006

Wie die Muttergottes dem heiligen Bischof Gregor dem Wundertäter erschienen ist

Die Allerseligste Jungfrau erschien dem hl. GREGOR dem Wundertäter, dem Bischof von Neocaesarea, im Jahre 240.
In der Geschichte der Kirche wird zum ersten Mal im Leben des hl. Gregorius des Thaumaturgen eine Marienerscheinung erwähnt. Er war der erste Bischof Armeniens. Sein Fest wird am 17. November gefeiert. Von heidnischen Eltern, die ihm den Namen Theodor gaben, in Neocaesarea um das Jahr 213 geboren, kam er mit seinem Bruder nach Caesarea in Palestina, um dort die Rechte zu studieren. Hier wurden beide durch die Lehrvorträge des Origenes zum Christentum bekehrt. Beide Brüder wurden im Alter von 26 Jahren zum Bischof geweiht. Theodor, der in der Taufe den Namen Gregor erhalten hatte, wurde Bischof in seiner heidnischen Vaterstadt Caesarea, die er ganz verchristlichte.
Nach Antritt seines Bischofsamtes zog sich Gregor in die Einsamkeit zurück. In diese Zeit fällt, nach dem Kirchenlehrer Gregor von Nazianz, die erwähnte Erscheinung, infolge derer der Bischof ein Glaubensbekenntnis niederschrieb, dessen Handschrift zur Zeit seines Biographen noch in Neocaesarea vorhanden war. Dieses Glaubensbekenntnis enthält eine kurze, klare Darlegung des Dogmas von der Trinität, die in der Folge ein hohes Ansehen erlangte. In der Einsamkeit stellte sich dem neuen Bischof die Frage, ob Christus, der Erlöser, wesenhaft Gott sei, oder, wie die Irrlehre der Gnostiker verkündete, nur eine Art Mittler zwischen Gott und den Menschen. Er wollte in dieser harten Zeit der Christenverfolgung durch die römischen Kaiser seiner verfolgten Herde Antwort geben auf das Problem des Leidens.
Hören wir hier den Bericht des hl. Gregor von Nazianz:

"Eine ganze Nacht fragte er sich wie er die wahre Lehre verkünden sollte, als plötzlich ein älterer Mann vor ihm erschien. Seine Kleidung und sein Mantel ließen ihn als einen Mann im Dienste Gottes erkennen. Der Bischof von Neocaesarea stand erstaunt auf und fragte, wer er denn sei und wer ihn geschickt habe? Der Fremde beruhigte ihn und erklärte, er sei gekommen, um ihm zu helfen, seine Glaubensschwierigkeiten zu überwinden, um so in aller Klarheit den Glauben verkünden zu können. Der Fremde erhob anschließend seine Hand und wies auf das andere Ende des Zimmers. Gregor sah dort eine Frau von der Würde und Majestät einer Königin. Sein Erstaunen wuchs. Indem er sich die Augen rieb, betrachtete er die beiden Gestalten. Ein eigenartiges Licht umgab die beiden Erscheinungen, das es erlaubte, sie trotz der dunklen Nacht deutlich zu erkennen.
Die beiden Personen sprachen miteinander. Dies wurde für Gregor eine neuen Quelle des Lichtes. Er hörte eine vollständige Darlegung des chrisltichen Glaubens und erkannte aus ihrem Gespräch, wer ihm erschienen war. Die geheimnisvolle Dame ging dem Evangelisten Johannes entgegen und bat ihn, den Bischof in seinen pastoralen Sorgen aufzuklären.
Der ehrwürdige Greis erklärte, daß er gern dem Wunsche der Gottesmutter entspreche. Er tat dies so gut, daß der glückliche Bischof, als die beiden Gestalten verschwunden waren, sich an den Tisch setzen konnte und sein berühmtes Glaubensbekenntnis niederschrieb, das er in der Folge oft kommentierte in seinen Homilien, nach welchen man bis heute die Gläubigen seiner Kirche unterrichtet, die dadurch von jeder Ansteckung der Häresie verschont blieben.
Es beginnt mit den Worten: Es ist nur GOTT der Vater des lebendigen Wortes, Vater unvergänglicher Weisheit, von Ewiger Macht und Schönheit, Vater eines vollkommenen Sohnes, Vater eines einzigen Sohnes."
Der Text des Thaumaturgen und jener des Kirchenlehrers Gregor von Nazianz, der 100 Jahre später verfaßt wurde, sind absolut identisch, was die Authentizität garantiert. Das denkwürdige Andenken an die erwähnte Erscheinung hat sich in der orientalischen wie in der abendländischen Kirche erhalten, stammt es doch aus der glücklichen Zeit, in welcher beide Kirchen in demselben Glauben und derselben Verehrung der Gottesmutter vereint waren. ("Maria Regina")

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