"Magnificat anima mea Dominum!" sprach eines Tages ein jungfräuliches Mädchen, damals noch verborgen vor der Welt, aber schon groß in ihrer Demut. In Ewigkeit wird sie besungen und geliebt sein, weil sie das Geschöpf ist, das der heiligsten Deifaltigkeit am gegenwärtigsten ist. Obwohl selbst nicht göttlich, erfreut sie sich dennoch eines ganz besonderen Daseins in der Heiligsten Dreifaltigkeit, weil der eine Gott, dreifaltig in seinem Wesen, sich dieses Geschöpf auserwählte, um in ihr sich ein Zelt zu bereiten für immer: Den ersten Tabernakel der Liebe, die erste göttliche Wohnstätte.
Wer besser als sie könnte die süßen, honigträufelnden Worte aussprechen. "Magnificat anima mea Dominum..."? Maria war in diesem Augenblick überschattet von der belebenden göttlichen Kraft. Gott, ein- und dreifaltig, senkte sich in sie. Wer konnte es besser erfassen als sie? Wer konnte ihn besser lieben als sie? Wer konnte mehr frohlocken als sie, da sie Mutter, Braut und Tochter der Liebe wurde? - Wie schön bist du, o Maria! Dein Leib ist eine Verklärung der Liebe. "Wer könnte dich lassen!" ruft mein Herz. Gib, o Mutter, daß auch ich einen Gesang zu singen vermag, aber gesungen mit dir, mit deinem Herzen, mit deiner Seele; einen Hymnus, der alles ist und alles in sich schließt. Ich liebe dich, o Mutter! Wer kann leben ohne dein Leben, wer kann lieben ohne deine Liebe! Komm, bleibe bei mir, geh nicht mehr fort! Du bringst die Liebe, und ich lebe davon allein: Liebe; aber deine Liebe, nicht jene der Welt, die eine Liebe ist, welche sich in Haß verwandelt. Die Deine ist so rein, die Deine ist so heilig, die Deine ist eine göttliche Liebe; weil sie vom Vater ausgeht, dem einen, dreieinigen Gott; weil sie ausgeht vom Sohne, dem einen, dreieinigen Gott; weil sie ausgeht vom Heiligen Geiste, dem einen und doch dreieinen, dem einen Gott der ewigen Wahrheit. Du, Maria, warst arm, obgleich von adeligem Geschlecht. Du warst ganz rein, obgleich du in der Welt lebtest, die voll Hinterlist und Täuschung ist, besonders für jungfräuliche Seelen, wie du warst. Aber du wußtest sie zu bekämpfen, und deshalb erkor dich der Herr zur Königin. Du wußtest sie zu überwinden, deshalb krönte der Herr dein Haupt mit dem Zeichen des Sieges.
Auch ich war und bin arm und bin doch ein Königskind, weil ich von Gott bin, der mich erschaffen hat. Ich habe mein Reich verloren und habe gelebt und lebe noch, in und mit der Welt. Ich verstehe nicht zu kämpfen, nicht zu siegen. Komm du mir zu Hilfe. Komm, nimm mein Haupt in deine Hände und laß mich ruhen. Laß deine Liebe mein alles sein. Ich gebe mich dir vollständig hin, wie ein Kind an der Mutterbrust. In diesem Akt der Liebe und des Vertrauens in deinen Armen, laß mein Haupt ruhen an deiner Brust, o Mutter; dein Herzschlag sei der meine, dein Atem der meine. Ich liebe dich. Obwohl unwürdig, bin ich doch in dir durch Gott ein Nichts, das alles wird mit dir, dem Tabernakel jenes unendlichen Wesens, das sich für uns zu einem Nichts erniedrigte. Süß ist es zu ruhen mit dir, o meine Liebe. Deine Anmut ist ein immerwährendes Ausgießen von Gnaden und Segnungen. Liebe mich, o Mutter!
Das geringste von allen Kindern Mariens - Bruno Cornacchiola
(Tiefe Gedanken des Sehers Bruno Cornacchiola, 1950, 3 Jahre nach den Erscheinungen der "Jungfrau der Offenbarung", Tre Fontane, Rom, von ihm persönlich verfaßt und niedergeschrieben.)
An der Grotte konnte man ganz zu Beginn eine Zeitlang ein Blatt sehen mit folgender eigenhändiger "Predigt" Brunos (später hat die Polizei es weggenommen):
"Wer unglücklich lebt in der Welt der Sünde, lege seine Peinen nieder zu Füßen der Jungfrau der Offenbarung, bekenne seine Sünden und trinke aus diesem Quell der Erbarmung. Maria ist die gute Mutter aller Sünder; hört, was sie für mich getan:
Ich war ein Kämpfer in den Reihen Satans in der protestantischen Sekte der Adventisten, ein Feind der Kirche und der Jungfrau. Hier ist die Jungfrau der Offenbarung am 12. April 1947 mir und meinen Kindern erschienen und hat mich aufgefordert, wieder einzutreten in die Katholische, Apostolische Römische Kirche und hat mir dafür bestimmte Zeichen angegeben. Das unendliche Erbarmen hat diesen Feind, der jetzt kniefällig um Verzeihung und Gnade fleht, besiegt.
Liebet Maria; sie ist unsere süße Mutter.
Liebet die Kirche und ihre Kinder; sie ist der Mantel, der uns deckt, wenn die Welt hier anfängt, eine Hölle zu werden.
Betet viel und fliehet die Fleischessünde. Betet!
Bruno Cornacchiola
Dienstag, März 21, 2006
Der erste Tabernakel der Liebe - Von Bruno Cornacchiola
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