Freitag, Februar 17, 2006

Maria zeigt dem 9-jährigen Knaben Bosco sein künftiges Arbeitsfeld

Don Bosco schreibt darüber auf ausdrücklichen Befehl des Heiligen Vaters Pius IX. folgendes:

Im Alter von neun Jahren hatte ich einen Traum, der mir mein ganzes Leben hindurch tief eingeprägt blieb. Es schien mir, ich befinde mich auf einer weiten Wiese, worauf sich eine große Schar Knaben tummelte. Die einen lachten, die andern spielten, wieder andere stießen Gotteslästerungen aus. Als ich die Gotteslästerungen hörte, sprang ich unter die Knaben und wollte sie durch Schläge und harte Worte zum Schweigen bringen. In diesem Augenblicke erschien ein ehrwürdiger, vornehm gekleideter Mann. Ein blendend weißer Mantel bedeckte seine ganze Person. Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, so daß man es nicht beschauen konnte. Er rief mich beim Namen und befahl mir, mich an die Spitze dieser Knaben zu stellen, indem er folgende Worte hinzufügte: "Nicht durch Schläge und harte Worte wirst du diese deine kleinen Freunde für dich gewinnen, sondern durch Sanftmut und Liebe. Belehre sie sogleich über die Häßlichkeit der Sünde und über die Kostbarkeit der Tugend."
Verwirrt und erschrocken erwiderte ich, daß ich ein armer, unwissender Knabe sei, unfähig, über Religion zu diesen Knaben zu sprechen. Indessen verließen die Knaben ihre Spiele, hörten auf zu streiten und zu raufen und sammelten sich um diese Persönlichkeit. Gleichsam ohne zu wissen, was ich sagte, fragte ich: "Wer sind Sie denn, daß Sie von mir solch unmögliche Dinge verlangen?"
"Gerade deshalb, weil sie dir unmöglich erscheinen, sollst du sie möglich machen durch den Gehorsam und die Wissenschaft."
"Aber, wie kann ich mir die Wissenschaft erwerben?"
"Ich werde dir eine Lehrmeisterin geben, unter deren Leitung du die wahre Weisheit erlernen wirst."
"Aber wer sind Sie denn, daß Sie in einer solchen Weise zu mir sprechen?"
"Ich bin der Sohn jener, die täglich deimal zu grüßen deine Mutter dich lehrte."
In diesem Augenblicke sah ich neben ihm eine erhabene Frau mit majestätischem Antlitz, angetan mit einem Mantel, der nach allen Seiten hin leuchtete, als ob er mit strahlenden Sternen bedeckt wäre. Als sie sah, daß ich immer mehr verwirrt wurde, gab sie mir ein Zeichen, sich ihr zu nähern, nahm mich liebevoll bei der Hand und sagte: "Schau da!" Ich blickte umher und bemerkte, daß alle Knaben verschwunden waren; an ihrer Stelle aber gewahrte ich eine Menge Ziegenböcke, Hunde, Katzen, Bären und andere Tiere. "Siehe da dein Arbeitsfeld", sagte die himmlische Frau, "werde demütig, stark und kräftig! Die Umwandlung, die du jetzt an diesen Tieren wahrnehmen wirst, die sollst du später an deinen Knaben vollbringen!" Ich blickte wieder umher und sah, wie aus den wilden Tieren plötzlich sanfte Lämmer geworden waren, die freudig blöckend um die schöne Frau herumsprangen. Ich fing zu weinen an und bat die himmlische Erscheinung, sie möchte mir doch erklären, was dies alles zu bedeuten habe. Da legte sie mir die Hand aufs Haupt und sagte: "Zu gegebener Zeit wirst du alles verstehen!" Als sie dies gesagt hatte, wurde ich durch ein Geräusch wach, und alles war vorüber. Soweit Don Bosco.




Mit 16 Jahren hatte er einen andern Traum, der in Beziehungen mit dem vorhergehenden steht, den er aber nicht vollständig berichtete. Er hatte bereits das Studium der lateinischen Sprache begonnen und befand sich während der Ferien bei einem Studiengenossen auf Besuch. Er war sehr niedergeschlagen, weil Gefahr drohte, daß er wegen Mittellosigkeit die Studien wieder aufgeben müsse. Eines Tages nun kommt er voll Freude zu seinen Gastgebern: "Gute Nachrichten", rief er aus, "gute Nachrichten! Heute Nacht hatte ich einen Traum, dem ich entnehmen kann, daß ich meine Studien fortsetzen werde, zum Priesterstande gelange und daß mir viele Knaben anvertraut werden, denen ich mein ganzes Leben widmen werde." Als man ihn bat, diesen Traum zu erzählen, berichtete er, wie ihm eine himmlisch schöne Frau erschien, die eine große Herde mit sich führte, ihn dann beim Namen rief und zu ihm sagte: "Johannes, diese Herde vertraue ich dir an". Auf meine Einwendung, wie ich für sie sorgen solle, da ich keine Weideplätze kenne, worauf ich sie führen könnte, erwiderte jene erhabene Frau: "Fürchte dich nicht, ich werde dir beistehen!" Darauf verschwand sie. Bald darnach hatte er wiederum einen Traum. Er sah abermals eine Schar Knaben, die aber noch schrecklicher fluchten als die im ersten Traum gesehenen. Als er sie auch diesmal durch körperliche Züchtigungen vom Bösen abhalten wollte, erschien ihm wiederum diese himmlische Frau, die voll Anmut zu ihm sprach: "Wenn du diese Gassenbuben gewinnen willst, darfst du nicht mit Faustschlägen gegen sie vorgehen, sondern mit Güte, Milde und Überzeugung."

Tugendübung: Üben wir die Tugend der Sanftmut im Umgang mit unseren Mitmenschen.
Stoßgebet: Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, mache mein Herz gleich deinem Herzen.

Aus: Wie Maria den seligen Don Bosco unterweist, die Jugend zu erziehen. Lesungen und Betrachtungen von Dr. Johannes Lechermann, Salesianer
Nihil obstat. München, den 3. Oktober 1931, Dr. Franz X. Niedermayer, Salesianer-Provinzial
Imprimatur: Passaviae, die 31 Dec. 1931, Dr. Fr. Riemer, Vic. Eppi. Passav. Gen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Op voorspraak van Moeder Maria, die Jan Bosco steeds begeleid heeft, vraag ik ook haar moederlijke bescherming. Gustaaf Van Laeken, Don Boscohuis, Lenniksesteenweg 2 1500 Halle Belgien